Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
und war ein Stückchen größer, mindestens einsdreiundneunzig.
     
    Er stand so dicht vor ihm, dass sein violettes Tuch Richards Smoking berührte. Dann ging er um ihn herum, ohne diesen Kontakt abreißen zu lassen. »Padma hat durch sein Triumvirat nicht solche Macht gewonnen.« Zwischen Richard und Jean-Claude blieb er stehen und hob die Hand, um Richard übers Gesicht zu streicheln. Der packte sein Handgelenk. »Das reicht«, warnte Richard.
     
    Der Wanderer drückte langsam den Arm nach unten, so dass er Richards Hand mit den Fingern streifen konnte. Er drehte lächelnd den Kopf nach Balthasar. »Was meinst du?«
     
    »Ich meine, Jean-Claude ist ein glücklicher Mann«, antwortete Balthasar.
     
    Richard stieg die Röte ins Gesicht, er ballte die Fäuste. Er war in eine Lage versetzt, die sonst den Frauen vorbehalten war. Wenn man bestreitet, mit jemandem ins Bett zu gehen, wird einem nie geglaubt, und je heftiger man es abstreitet, desto mehr überzeugt man die anderen vom Gegenteil.
     
    Richard war klüger als ich. Er sparte sich das Abstreiten. Er drehte sich um, Auge in Auge mit dem Wanderer, und sagte: »Weg von mir.«
     
    Alle Bösen lachten. Ohne uns. Und auch ohne Gideon und Thomas, was seltsam genug war. Was taten sie bei Padma? Welche Ereignisse hatten sie in seine Gewalt gebracht? Wenn wir alle überlebten, würde ich sie vielleicht danach fragen können, aber das stand zu bezweifeln, denn wenn wir Padma töteten, würden sie wahrscheinlich ebenfalls sterben. Wenn Padma uns tötete, tja, dann auch nicht.
     
    Der Wanderer kam in einer Wolke violetten Stoffes zu mir gerauscht. »Und das bringt uns zu dir, Anita.« Sein neuer Körper ragte wie ein Turm vor mir auf, aber Mann, es gab Schlimmeres.
     
    »Wie bitte?«, sagte ich und sah zu ihm auf. Er lachte wieder. Er war so verdammt gut gelaunt. Ich merkte, warum: Es war das Nachglühen. Balthasar und er hatten ihre Kronjuwelen poliert.
     
    Ich blickte in dieses lächelnde Gesicht und fragte: »Ist der neue Körper gelenkiger oder brauchte Balthasar mal eine Abwechslung?«
     
    Das Lächeln verschwand wie die Sonne hinter dem Horizont. Zurück blieb etwas Kaltes, Unnahbares, mit dem man nicht reden konnte.
     
    Vielleicht hätte ich den Mund halten sollen.
     
    Jean-Claude fasste mich an der Schulter und zog mich zurück. Er wollte vor mich treten, aber ich hielt ihn auf. »Ich habe ihn verärgert. Du brauchst dich nicht vor mich zu stellen.«
     
    Jean-Claude ließ mich vorne stehen, aber auf ein unsichtbares Signal hin vergrößerten die anderen von uns ihren Kreis.
     
    Yvette und Warrick kamen aus dem Gang, Liv war auch dabei. »Ihr seht alle zum Anbeißen aus.« Yvette lachte über ihren Witz. Sie trug ein schlichtes weißes Abendkleid. Ihre nackten Schultern waren weißer als das Kleid. Sowie ich sie sah, wusste ich, dass sie noch nicht gegessen hatte. Sie trug zwei lange Ärmel, die nicht mit dem Kleid verbunden waren. Das enge Mieder ging in einen weiten Rock aus mehreren Stofflagen über, die sich an den Ärmeln wiederholten. Ihre weißblonden Haare waren geflochten und zu Schleifen aufgesteckt. Also kein historisches Kostüm bei Yvette, etwas Schickes vom Laufsteg genügte. Ihr Kajal war für die papierweiße Haut ein bisschen zu dunkel geraten, aber es war schwer, einen dezenten Look zu erzielen, wenn man so schrecklich ausgelaugt war.
     
    Warrick trug einen weißen Anzug und einen dieser runden Kragen, wo kein Platz für einen Schlips ist. Der Anzug war hübsch und passte prächtig zu Yvettes Kleid. Zusammen sahen sie aus wie die Püppchen auf der Hochzeitstorte.
     
    Yvette bewegte sich in dem Kleid, als wäre es eigens für sie gemacht. Warrick fühlte sich sichtlich beengt.
     
    Liv verteilte ihre feindseligen Blicke gerecht auf alle. Sie trug ein blaues Abendkleid, das für eine Frau mit weicheren Linien und weniger Muskeln gedacht war. Es hatte für sie geändert werden müssen, und sie hielt sich schlecht darin.
     
    Es war das erste Mal, dass ich sie sah, seit ich von ihrer Rolle bei Sylvies Folterung erfahren hatte. Ich dachte, ich würde es bedauern, sie nicht bei der ersten Gelegenheit getötet zu haben, aber sie hatte eine Unsicherheit im Blick, ein Unbehagen in der Körperhaltung, die vielleicht bedeuteten, dass sie den Rat seitdem von einer anderen Seite kennengelernt hatte. Sie hatte Angst. Wie schön.
     
    »Sie sehen aus, als hätten Sie ein abgelegtes Kleid an, Liv, wie eine arme Verwandte«, sagte ich.
     
    »Hat der

Weitere Kostenlose Bücher