Anita Blake 07 - Dunkle Glut
ein wenig zur Seite, damit sie ihn sehen konnte.
Jason zuckte, blieb aber stehen. Er wollte oder konnte sie nicht ansehen. Stattdessen starrte er mich an. Ich glaube, er zog mich tatsächlich mit seinen Blicken aus, aber ausnahmsweise hielt ich ihn nicht davon ab. Ablenkung war genau das, was er brauchte. Und es überraschte mich nicht, dass er dazu ein bisschen Peepshow spielte.
Yvette leckte sich über die Lippen. Schließlich nickte sie.
Ich führte Jason zu ihr. Er war auch ein wenig Peepshow-tauglich angezogen. Er trug eine blaue Lederhose, die zwei Töne dunkler war als seine Augen. Sie saß wie aufgemalt und verschwand faltenlos in gleichfarbigen Stiefeln. Er trug kein Hemd, nur eine Weste, die zur Hose passte und mit drei Lederschnüren geschlossen war.
Er taumelte, als wir uns dem freien Platz näherten. Yvette glitt auf ihn zu, und er zögerte. Wenn ich ihn nicht an der Hand gehabt hätte, wäre er weggelaufen. »Ruhig, Jason, ruhig.«
Er schüttelte nur beständig den Kopf und zog an meiner Hand. Er wehrte sich nicht, aber er machte auch nicht mit.
»Es ist zuviel für ihn«, sagte Richard. »Er ist mein Wolf, und ich werde nicht zusehen, wie er gequält wird.«Ich sah Richard arrogant an. »Er ist auch mein Wolf« Ich ließ Jasons Hand langsam los und nahm sein Gesicht in beide Hände. »Wenn es zuviel für dich ist, sag es, dann machen wir etwas anderes.«
Er hielt mich fest, und ich beobachtete, wie er sich zusammenriss. Ich sah wie seine hart errungene Selbstbeherrschung in seinen Augen ankam. »Lass mich nicht allein.« »Ich bin bei dir.«
»Nein«, sagte Yvette, »du kannst nicht bei ihm bleiben, während ich sauge.«Ich stellte mich vor Jason. »Dann war's das. Sie kriegen ihn nicht in die Finger.« »Zuerst zähmst du Asher. Jetzt willst du mich zähmen. Du hast nichts, was ich will, Anita.« »Ich habe Jason.«
Sie fauchte mich an, die ganze sorgfältige Schönheit brach zusammen und offenbarte die Bestie in ihr. Sie langte an mir vorbei, um ihn zu packen, und er wich ruckartig zurück. Sie schlug nach ihm aus wie eine Katze. Ich blieb zwischen ihnen und brachte uns dabei in die Mitte des Kreises. Als ich merkte, wie Jason gegen die Wand stieß, packte ich Yvettes Arm.
»Fühlen Sie sein Entsetzen, Yvette. Ich spüre sein Herz an meinem Rücken. Dass ich seine Hand halte, nimmt ihm die Angst nicht. Nichts, was ich tun könnte, würde ihm die Angst vor Ihrer Berührung nehmen.«
Jason barg das Gesicht an meinem Rücken, schlang die Arme um meine Taille. Ich klopfte ihm beruhigend auf den Arm. Sein Körper war ein einziges Pulsieren, sein Herz pumpte so heftig, dass ich es überall spürte. Seine Angst hing im Raum wie ein heißer Dunst.
»Also gut«, sagte Yvette. Sie wich bis zur Mitte des freien Kreises zurück. Dann streckte sie eine bleiche Hand zu uns aus. »Komm, Anita, bring uns unsere Belohnung.«
Ich nahm Jason bei den Händen. Sie waren schweißnass. Ich stellte ihn mit dem Rücken zu ihr. Er griff nach meinen Händen und zitterte dabei. Er starrte in mein Gesicht, als gäbe es nichts anderes auf der Welt.
Yvette fasste seinen Rücken an.
Er wimmerte. Ich zog ihn näher an mich, so dass sich unsere Gesichter fast berührten. Ich konnte nichts Tröstendes sagen. Ich hatte nichts zu bieten außer einer Hand zum Festhalten und ein bisschen Ablenkung.
Yvette glitt spielerisch mit den Fingern über seine Schultern, bis sie die Lederschnüre der Weste erreichte. Sie streifte meine Brust, als sie an den Schleifen fummelte. Ich wollte zurückweichen, aber Jasons Hände vibrierten vor Anspannung. Ich blieb, wo ich war, aber mir schlug das Herz im Hals. Auch ich hatte Angst vor ihr, vor dem, was sie war.
Sie musste um seine Taille fassen, um die letzte Schleife zu lösen, und drängte sich mit ihrem ganzen Körper an ihn. Sie leckte an seinem Ohr mit flinker, blassrosa Zunge.
Er schloss die Augen, beugte den Kopf nach vorn, dass wir mit der Stirn zusammenstießen.
»Du schaffst das«, sagte ich. Er nickte mit geschlossenen Augen, ohne den Kopf zu heben.
Yvette schob ihre Hände von hinten unter die Weste, griff herum an seine nackte Brust, zog plötzlich die Fingernägel über seine Haut.
Jason keuchte auf, und ich merkte, dass er nicht nur Angst hatte. Er hatte mit ihr geschlafen, bevor er erkannt hatte, wie sie war. Sie kannte seinen Körper, wusste, wie er zu erregen war. Das setzte sie
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