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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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war und die MP keinen zu starken Rückstoß hatte, könnte ich sie über Edwards Kopf hinweg erledigen. Mein Plan war, den Raum großflächig mit Munition zu durchsieben. Wie Pläne so sind, war auch dieser unfertig, und die Heimlichkeit wäre dahin, wenn die anderen in Hörweite waren. Aber da der Lärm Edward nicht umbringen würde, war er mir relativ egal. Sie hätten Edward getötet, weil er eine Bedrohung war, und sie würden die Bedrohung in ihrem Rücken ausschalten wollen, bevor sie sich einer neuen stellten. Die Kinder waren keine Gefahr. Wenn Riker tot war und keinen Befehl mehr geben konnte, ihnen etwas zu tun, dann würde ihnen nichts passieren, bis wir bei ihnen waren. .Das war der Plan, und einen besseren hatte ich nicht.
     
    Waffenstarrend lauschte ich an der Tür zum Flur. Nichts. Ich schob sie einen Spalt weit auf. Der Flur war leer. Besser. Ich zog sie hinter mir zu, damit die Leute dachten, das Bad sei besetzt. Die Messer baumelten mir zu sehr an der Schulter, darum legte ich sie auf einen Haufen an die Wand, so leise es ging. Der Flur, der mir vorhin so lang erschienen war, kam mir jetzt kurz vor, weil mein Plan zu denen gehörte, die entweder supergut klappten oder total in die Hose gingen. In weniger als zwei
     
    Minuten würde ich an der fraglichen Tür stehen. Dann würde es sich herausstellen.
     
    Die Maschinenpistole hatte einen kurzen Schaft, aber ich stützte ihn gegen die Schulter, und meine Arme waren kurz genug, sodass es für mich wahrscheinlich leichter war als für den Mann, dem ich sie abgenommen hatte. Ich war nur ein paar Schritte von dem Arbeitszimmer entfernt. Die Tür stand offen, ich hörte Stimmen.
     
    »Was soll das heißen, Antonio und Bandit sind verschwunden?« Das war Riker. »Ich dachte, Ihre Männer seien gut, Simon. »
     
    Scheiße. War Simon zurückgekommen? Egal. Das änderte den Plan nicht. Es wäre mir lieber gewesen, Simon hätte sich woanders aufgehalten, bis wenigstens Edward sicher und bewaffnet war. Aber Simons Stimme klang dünn und rauschend. Das war die Sprechanlage. Mist, ich wollte nicht, dass sie die Schüsse hörten. Ich konnte höchstens warten, bis sie ihr Gespräch beendeten. Je länger ich im Flur lauerte, desto schlechter wurden die Chancen für den Plan. Irgendjemand würde die Treppe rauf oder aus einem der anderen Zimmer oder aus dem Arbeitszimmer kommen. Verlor ich das Überraschungsmoment, war die Sache geplatzt.
     
    Ich hatte Angst, wirklich Angst, aber nicht davor zu töten oder getötet zu werden, sondern ich hatte Angst, versehentlich Edward zu erschießen. Ich hatte eine unvertraute Waffe in der Hand. Ich hatte nie einen damit schießen sehen. Wenn man mit einer MP zu hoch zielt, schießt man daneben. Wenn ich in dieses Zimmer feuerte und alle verfehlte, dann hatte ich es wohl verdient, erschossen zu werden. Ich holte noch einmal tief Luft und glitt um den Türrahmen. Ich weiß, im Film stellen sich die Leute immer mitten in die Tür, aber das ist eine gute Methode, sich umbringen zu lassen. Man sollte jede Deckung nutzen.
     
    Ich hatte den Bruchteil einer Sekunde, um die Lage zu über blicken. Rooster und Shooter deckten Edward, der noch kniete. Alario, der Hexer, stand neben Rikers Schreibtisch. Ich feuerte schon, als ich noch nicht mit Gucken fertig war. Der Lärm war bombastisch, aber die Waffe zog beim Schießen fast gar nicht nach oben. Ich musste den Lauf sogar leicht heben, so gleichmäßig feuerte die MP. Shooter konnte tatsächlich noch einen Feuerstoß abgeben, aber im falschen Winkel, sodass er über mir in die Decke ging. Rooster drehte sich um, aber mehr auch nicht. Sekunden, in denen beide zu Boden gingen und in denen ich den Raum mit einer Garbe bestrich, die die Überwachungsmonitore und Riker hinter seinem Schreibtisch durchsiebte. Alario war am weitesten weg und hatte Zeit, sich hinzuwerfen.
     
    Ich warf mich auf den Bauch und zielte auf ihn. Ich war von Edward abgewandt, brauchte also nicht vorsichtig zu sein. Ich hielt den Abzug durchgedrückt und traf Alario, ehe er einen Schuss abgeben konnte. Sein Körper zuckte unter den Einschlägen. Es hatte etwas Faszinierendes, wie die Kugeln ihn zerfetzten, oder vielleicht konnte ich auch einfach nur nicht den Abzug loslassen.
     
    Aus den Augenwinkeln sah ich eine Bewegung und rollte mich auf die Schulter, die Waffe im Anschlag. Ich ließ den Abzug gerade rechtzeitig los. Edward kniete mit einer MP in den Händen bei den Leichen seiner Bewacher. Er hielt eine Hand

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