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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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das Wort »Kugelhagel« gehört, aber nie verstanden, was es wirklich hieß. Es war, als hätte sich die Luft in ein lebendiges, spuckendes Wesen verwandelt, das einem winzige Dinger um die Ohren pfefferte, die ringsherum in Mauern einschlugen und Löcher machten. Den Flur hinunter waren zwei Maschinenpistolen, die uns an unserem Platz festhielten. Ich war noch nie aus solchen Waffen beschossen worden. Ich war so beeindruckt, dass ich seit fünf Minuten nichts getan hatte, als mich an die Wand zu quetschen und den Kopf unten zu lassen.
     
    Die Geheimtür war genau da, wo Riker gesagt hatte. Edward hatte den Bewacher auf der anderen Seite mit einem Messer getötet, schnell und effizient. Wir hatten zwei weitere Männer erledigt, als Simon und seine Leute, die noch übrig waren, uns entdeckten und angriffen. Ich hatte geglaubt, ich sei gut im Leute erschießen. Ich hatte gedacht, mit Schießereien Erfahrung zu haben. Ich hatte mich geirrt. Wenn das, worin ich jetzt festsaß, eine Schießerei war, dann hatte ich noch nie eine erlebt. Auf mich war schon geschossen worden, aber nur mit kleinen halbautomatischen Waffen. Hier heulten die Kugeln unter konstantem Geknatter an mir vorbei. Auf keinen Fall würde ich den Kopf da rausstrecken.
     
    Es war pures Glück, dass es mich nicht schon erwischt hatte, bevor wir bis hierhergekommen waren. Das Einzige, was ich richtig gemacht hatte, was meine Chancen erhöht hatte, war, dass ich jedes bisschen Deckung, das sich bot, nutzte. Über diese neu entdeckte Feigheit tröstete mich nur hinweg, dass Edward ebenfalls kauerte, wenn er auch immer wieder um die Ecke spähte und kurze Feuerstöße auf die Schützen abgab, die uns hier festnagelten.
     
    Er langte beim Schießen um mich herum. Ich spürte die Vibration der Pistole in mir und in seinen Armen. Er fuhr zurück hinter die Mauer, und eine neue Salve ratterte uns entgegen. Edward streckte mir die Hand hin, und ich gab ihm ein neues Magazin aus meiner Handtasche. Ich kam mir vor wie eine OP-Schwester.
     
    Ich beugte mich an Edwards Ohr und fragte: »Willst du die Weste? Ich brauche sie nicht.« »Ich habe eine an.« Deuce hatte Edwards Weste freundlicherweise im Arbeitszimmer gelassen. »Du könntest dir meine über den Kopf ziehen«, schlug ich vor.
     
    Er lächelte mich an, als hätte ich einen Witz gemacht. Er winkte mir, rüberzurutschen. Damit bestätigten wir beide, dass ich nicht viel tat. Er nahm meinen Posten an der Ecke ein, und ich drückte mich mit dem Rücken an die Wand, wo er gewesen war. Er legte sich auf den Bauch und feuerte um die Ecke. Er brauchte nur Sekunden, um um die Kante zu spähen, zu schießen und sich zurückzuziehen. Doch während er eben in den Gang spähte, sah ich ein kleines Stück von einem Kopf in der Treppenbiegung über uns. Der Kopf verschwand.
     
    Ich wollte Edward antippen und zeigen, dass wir Gesellschaft hatten, als etwas durch die Luft sauste, etwas Kleines, Rundes. Ich erinnere mich nicht, einen Moment nachgedacht zu haben. Ich war auf den Knien, ließ die Maschinenpistole baumeln, fing das Ding aus der Luft und warf es die Treppe hinauf,
     
    ehe mein Gehirn Zeit hatte, das Wort Handgranate zu bilden. Ich warf mich wieder auf den Boden, fasste Edwards Bein, dann kam die Explosion. Die Welt erzitterte, und die Treppe stürzt, in einer Wolke aus Gesteinsbrocken und Staub zusammen, Splitter regneten mir auf die Arme, die ich mir über den Kopf hielt. Ich dachte, wenn die Schurken jetzt den Gang entlang auf uns zu rannten, wäre ich keine große Hilfe, was mich veranlasste, soweit den Kopf zu heben, dass ich die Mauerecke und Edward sehen konnte.
     
    Er schützte seinen Kopf mit einem Arm, blickte aber um die Ecke, in der anderen Hand die Waffe. Klar, nichts konnte Edward dazu bringen, die Schurken aus den Augen zu lassen, zumindest nicht so etwas Unbedeutendes wie eine Explosion, bei der die Decke einzustürzen drohte. In der Stille hörten wir ringsherum die Mauern knirschen. Staub hing wie feiner Nebel in der Luft. Ich holte Luft zum Husten und hatte plötzlich Edwards Hand auf dem Mund. Woher wusste er? Er schüttelte stumm den Kopf.
     
    Ich begriff, dass ich leise sein sollte, aber nicht, warum. Natürlich brauchte ich das nicht zu wissen.
     
    Wir lagen ruhig da, und die Stille schien anzuschwellen. Schließlich hörte ich das erste Scharren von Schritten, die den Gang entlang kamen. Ich spannte mich an, aber Edwards Hand drückte auf meine Schulter. Ruhig, sagte er damit,

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