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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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mir alles.« »Klingt, als ob Sie ihm viel verdanken.« »Du weißt nicht, was du sagst.« Er wurde ärgerlich. Ein Zustand, den ich wahrscheinlich nicht wollte. Ich probierte es mit einer höflicheren Frage.
     
    »Warum die Brüste und Penisse entfernen?« »Um meinen Ergebenen zu nähren.« Er tat nichts, aber plötzlich kam die Luft in Bewegung, und es war, als ob sich die Schatten teilten wie ein Vorhang, und sie offenbarten knapp zehn Meter von mir entfernt einen Tunnel. Aus dem Tunnel kroch etwas heraus. Als Erstes sah ich ein lebhaft schillerndes Grün. Die Schuppen wechselten bei jedem Spiel des Lichts die Farbe. Zuerst grün, dann blau und grün zusammen, dann ein perlweißer Schimmer, den ich für eine optische Täuschung hielt, bis das Tier den Kopf drehte und die weiße Körperunterseite zu sehen war. Zum Kopf hin wurden die Schuppen blauer, und an der eckigen Schnauze leuchteten sie in reinem Himmel blau. Das Gesicht umgab ein Kranz feiner Federn in allen Regenbogenfarben. Das Tier drehte den Kopf und blickte mich an, fächerte die Federn zu einem Rad aus, auf das jeder Pfau neidisch gewesen wäre. Die Augen waren rund und groß, nahmen einen großen Teil des Gesichts ein. Zwei schlanke Flügel waren am Rücken eingelegt und ebenso bunt wie der Federkranz am Kopf, aber ich dachte mir, dass ihre Unterseite weiß sein würde. Es lief auf vier Beinen. Die Flügel mitgerechnet, handelte es sich um ein sechsgliedriges Tier.
     
    Das war ein Quetzalcoatl Draconus Giganticus, jedenfalls war das die letzte lateinische Bezeichnung, die ich kannte. Mitunter wurden sie als Unterart der Drachen bezeichnet, manchmal als Unterart der Gargyle, und manchmal bildeten sie eine eigene Gruppe. Welche Klassifizierung auch immer, der Giganticus war der größte und angeblich ausgerottet. Die Spanier hatten viele getötet, um die Ureinwohner zu entmutigen, denen sie heilig waren, und weil das einfach die europäische Art war. Einen Drachen sehen und töten. Keine komplexe Philosophie.
     
    Ich hatte bisher nur Schwarz-Weiß-Fotos gesehen, und den Ausgestopften im Chicagoer Field Museum. Die Fotos wurden ihm nicht annähernd gerecht, und der Ausgestopfte, tja, vielleicht war der Präparator nicht so gut gewesen.
     
    Der Drache glitt wie eine schillernde Woge aus Farben und Muskeln in den Raum. Er gehörte eindeutig zu den schönsten Tieren, die ich je gesehen hatte. Und wahrscheinlich war er es auch, der die Leute aufschlitzte. Er öffnete das himmelblaue Maul und gähnte, sodass ich die sägeblattartigen Zahnreihen sah. Das Klappern der Krallen auf dem Felsboden war albtraumhaft.
     
    Der Gatte der Roten Frau legte seinen Spanierhelm auf den Stein neben meine Beine und ging das Tier begrüßen. Es senkte den Kopf, um sich tätscheln zu lassen wie ein Hund. Er streichelte es über dem Augenwulst, und es gab mit halb geschlossenen Augen einen tiefen, rollenden Laut von sich. Der Drache schnurrte.
     
    Dann wurde er mit einem spielerischen Stoß gegen die Schulter weggeschickt. Ich sah ihm nach, wie er in dem Tunnel verschwand, als hätte es ihn gar nicht gegeben. »Ich dachte, die sind ausgestorben.«
     
    »Mein Ergebener hat uns an diese Stelle geführt, dann schlief er einen magischen Schlaf und wartete, dass ich ihn weckte.« »Ich wusste nicht, dass ein Quetzalcoatl Winterschlaf hält.«
     
    Er sah mich wieder unfreundlich an und kam neben meinen Kopf. »Es war kein Winterschlaf, sondern ein magischer Schlaf, herbeigeführt vom letzten meiner Kriegerpriester. Der Priester opferte sich selbst und versetzte uns alle in einen verzauberten Schlaf, in dem Wissen, dass ihm niemand helfen konnte und dass er allein an diesem fremden Ort sterben würde, lange bevor ich mich erheben würde.«
     
    Verzauberter Schlaf. Klang wie Dornröschen. »Das ist wahre Treue, sich opfern für einen besseren Zweck.« « Ach bin sehr froh, dass du dieser Ansicht bist. Das wird alles viel einfacher machen.«
     
    Das klang nicht gut. Schmeichelei war vielleicht nicht die geeignete Methode. Ich musste etwas versuchen, das mir mehr lag - Sarkasmus zum Beispiel - und sehen, ob mich das vom Thema meines drohenden Schicksals wegführte. »Ich schulde Ihnen keine Treue. Ich gehöre nicht zu Ihren Anhängern.«
     
    »Nur weil du nicht verstehst«, sagte er, und seine lächelnden Augen betrachteten mich vollkommen friedfertig. »Das hat Jim Jones auch gesagt, bevor er an alle Kool-Aid verteilte.« »Ich kenne keinen Jim Jones.« Dann drehte er den Kopf

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