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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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ich wollte.
     
    Schließlich kam ich auf Hirnstromwellen. Ich vermutete, dass nicht mehr alle Gehirnfunktionen vorhanden waren. Das war das Einzige, was mir einfiel, wie man zeigen könnte, dass mit den Überlebenden etwas nicht stimmte.
     
    Leider hatten Dr. Evans & Co. die Gehirnaktivität längst untersucht. Sämtliche höheren Gehirnfunktionen der Opfer waren intakt. So viel zu meiner brillanten Idee. Dr. Evans hatte sich im Ärztezimmer darüber unterhalten wollen, doch ich bestand darauf, näher bei den Patienten zu bleiben. Wir redeten leise auf dem Flur. Er wollte mich nicht in Hörweite des Opfer erörtern lassen, dass sie vielleicht tot waren. Denn ich mich irrte, würde sie das vielleicht quälen. Das war ein Argument. Aber ich glaubte nicht, dass ich mich irrte.
     
    Die Überlebenden im Krankenhaus waren schon erregt und aggressiv gewesen, hatten nach dem Personal geschnappt wie Kettenhunde. Niemand war verletzt worden, aber der Vorfall fiel zeitlich mit den letzten Morden zusammen. Warum waren diese Gehäuteten jetzt gewalttätiger? Lag es an dem Zauber, mit dem das Wesen aus dem Haus vertrieben worden war? Hatte das den Einsatz irgendwie erhöht? Das Wesen vielleicht erschreckt, hinter dem wir her waren? Ich wusste es nicht.
     
    Ich wusste nur, dass ich die Dunkelheit spürte wie eine Hand, die uns alle zu zerquetschen drohte. Es lag eine Schwere in der Luft wie vor einem Gewittersturm, nur war sie schlimmer, näher, stickiger. Etwas Böses näherte sich, und es war an die Dunkelheit gebunden. Ich war nicht imstande, Dr. Evans zu überzeugen, dass seine Patienten tot waren, doch meine Eindringlichkeit hatte immerhin bewirkt, dass er den zwei Polizisten draußen auf dem Gang erlaubte, innerhalb des Raumes Wache zu halten, anstatt draußen. Darauf wies die Mütze hin, die vor der Tür auf einem Stuhl lag.
     
    Ich wollte in das Krankenzimmer hinein, doch bis ich Kittel und Mundschutz übergezogen hätte, wäre es draußen völlig dunkel. Also stand ich auf dem Gang und tat, als wäre ich einverstanden, denn etwas anderes blieb mir nicht übrig.
     
    Da Officer Rigby und Bernardo neu waren, bekamen sie den üblichen Vortrag, dass man in einer Sauerstoffatmosphäre nicht schießen durfte. Das wäre schlecht, obwohl es, anders als ich vermutet hatte, keine Explosion gäbe. Stattdessen gäbe es ein explosionsartiges Feuer, das den Raum in den Vorhof der Hölle verwandeln würde, in den wenigen Augenblicken, die es brauchen würde um den Sauerstoff in dem Raum zu verbrennen. Aber es würde keine Explosion mit Scherben- und Putzregen geben. Nichts allzu Dramatisches, nur tödlich wäre es.
     
    Und wenn sie versuchen, uns zu fressen, was sollen wir tun?«, fragte Rigby. »Sie anspucken ?«
     
    Ich weiß es nicht«, sagte Evans. »Ich kann Ihnen nur sagen was Sie nicht tun dürfen: Sie dürfen in einem Raum voller Sauerstoff nicht schießen.«
     
    Bernardo zog irgendwo ein Messer hervor. Er hatte sich zu seinen Stiefeln gebückt. Das hieß, es war ein anderes und der Werwolf in der Bar hatte es übersehen. Er hielt die Klinge ins Licht und ließ sie funkeln. »Man sticht zu.« Dunkelheit fiel wie ein Bleivorhang herab, fast hörte ich Scheppern wie Theaterdonner. Ich wartete jeden Moment, ich die Tür des Raumes öffnete, dass die Schreie einsetzen damit rechnete ich ganz fest. Nichts passierte. Dann verschwand der Druck, der sich seit Stunden aufgebaut hatte. Als sei er verschluckt worden. Plötzlich stand ich auf dem Flur und fühlte mich leicht, leer, besser. Ich verstand die Äderung nicht, und was ich nicht verstehe, das mag ich nicht.
     
    Alle warteten für ein paar angespannte Augenblicke, konnte ich es nicht mehr aushalten. Ich ließ ein Messer in Hand gleiten und stürzte zur Tür. Sie schwang auf. Ich fiel zurück. Der Pfleger, dem ich mich anfangs vorgestellt stand in der Tür und starrte auf die blanke Klinge in der Hand.
     
    Ohne den Blick abzuwenden, sagte er zu Evans: »Dr. Evans, Patienten sind ruhig, ruhiger, als sie den ganzen Tag über en sind. Die Polizisten wollen wissen, ob sie den Raum Weile verlassen können.«
     
    Sie sind jetzt ruhiger als bisher?«, fragte ich. Er nickte. »Ja, Ma'am.« trat zwei Schritte von der Tür zurück und ließ meine Anspannung mit einem langen Seufzer entweichen. »Nun, Ms Blake?«, fragte Evans. »Können die Polizeibeamten herauskommen?«
     
    Ich zuckte die Achseln und sah Ramirez an. »Fragen Sie ihn. Er ist hier der Dienstälteste. Aber meiner

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