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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Ansicht nach ja. Was ich bisher gespürt habe, ist verschwunden, sowie es völlig dunkel war. Ich verstehe das nicht.« Ich steckte das Messer wieder in die Scheide. »Ich schätze, es wird keinen Angriff geben.« »Du klingst enttäuscht«, sagte Bernardo. Sein Messer war an seinen verborgenen Platz zurückgekehrt. Ich schüttelte den Kopf. »Nicht enttäuscht, nur ratlos. Seit Stunden habe ich gespürt, wie sich eine große Macht aufbaut, und jetzt ist sie plötzlich weg. So viel Macht verschwindet nicht einfach. Sie geht irgendwohin. Offenbar nicht in die Patienten, aber irgendwo ist sie noch und tut etwas.« »Irgendwelche Ideen, was sie tut und wo?«, fragte Ramirez. Ich schüttelte den Kopf. »Im Grunde nicht.« Er wandte sich an den Arzt. »Sagen Sie den Männern, sie können herauskommen.«
     
    Pfleger Ben sah Dr. Evans fragend an. Der nickte. Ben verschwand nach drinnen, die Tür schloss sich langsam hinter ihm.
     
    Evans drehte sich zu mir. »Nun, Ms Blake, sieht so aus, als seien Sie vergeblich hierhergeeilt.«
     
    Ich zuckte die Achseln. »Ich dachte, wir wären inzwischen von Menschen fressenden Leichen umringt.« Ich lächelte.
     
    »Manchmal ist es schön, wenn man sich geirrt hat.«
     
    Wir grinsten uns reihum an. Die Anspannung ließ nach. Bernardo stieß das nervöse Lachen aus, das man manchmal von sich gibt, wenn die Notlage vorbei ist oder wenn einen die Kugel verfehlt hat.
     
    »Ich bin sehr froh, dass Sie sich diesmal geirrt haben, Ms Blake«, sagte Evans. »Ich auch«, meinte ich. »Und ich erst«, sagte Bernardo.
     
    »Ich bin auch ganz froh«, fand Ramirez, »wenn ich auch enttäuscht feststellen muss, dass Sie nicht perfekt sind.«
     
    »Wenn Sie das noch nicht wussten, nachdem Sie achtundvierzig Stunden mit mir zusammen an einer Ermittlung gearbeitet haben, dann haben Sie nicht aufgepasst.«
     
    »Ich passe auf«, sagte er. »Sehr genau.« Sein Blick war so lastend, sein Ton so eindringlich, dass ich mich zusammenkrümmen wollte. Während ich mich dagegen wehrte, begegnete ich Bernardos Blick. Er grinste mich an, freute sich an meinem Unbehagen. Schön, dass sich einer freute.
     
    »Wenn Sie sich hierbei geirrt haben, dann vielleicht auch mit der These, dass sie tot sind«, meinte Evans.
     
    Ich nickte. »Möglich. »Das geben Sie zu, einfach so ?« Evans klang überrascht.
     
    »Das ist Magie, nicht Mathematik, Dr. Evans. Es gibt kaum feste, verlässliche Regeln und bei meiner Art Magie noch weniger. Manchmal denke ich zwei und zwei wird fünf ergeben, und so kommt es dann. Manchmal kommt vier dabei heraus. Wenn das die Opferzahl senkt, macht es mir nichts aus, mich geirrt zu haben.«
     
    Die Tür ging auf, und die zwei Polizisten aus Albuquerque kamen heraus. Sie hatten keine Sekunde gezögert, als Pfleger Ben ihnen sagte, sie dürften gehen. Ich machte ihnen nicht den geringsten Vorwurf.
     
    Sie sahen mitgenommen aus. Der Größere war blond und von wuchtiger Statur: breite Schultern, breite Taille, massige Beine, nicht fett, sondern kräftig, stark. Sein Partner war kahlköpfig bis auf einen Kranz brauner Locken. Vielleicht war es seine Mütze, die neben der Tür auf dem Stuhl lag.
     
    »Entschuldigen Sie mich«, sagte Evans und ging an ihnen vorbei in den Raum. Der Kleinere sagte: »Er kann ihn haben.«
     
    Der Blonde sah mich an, mit schmalen Augen, gar nicht freundlich. »Na, wenn das nicht die böse Hexe des Westens ist. Wie ich höre, haben wir es Ihnen zu verdanken, dass wir eine Stunde lang da drinnen sitzen mussten.«
     
    Offenbar kannte er mich. »Das war mein Vorschlag, ja.«
     
    Er trat nah an mich heran, um mich mit seiner Größe einzuschüchtern, versuchte es zumindest. Größe allein ist längst nicht so beeindruckend, wie manche Männer glauben. »Vielleicht hat Marks doch recht, was Sie betrifft.«
     
    Aha. Er musste dabei gewesen sein, als Marks mich aus dem Team warf. Ich merkte, dass Ramirez dazwischen gehen wollte, und legte die Hand auf seine Schulter. »Schon gut.«
     
    Ramirez nahm den Schritt nicht zurück, den er getan hatte, blieb aber wenigstens stehen. Mehr war wohl nicht drin. Dadurch stand ich zwischen den beiden eingeengt. Der Blonde schoss Ramirez einen Blick zu, und der sagte alles. Er wollte sich prügeln, und zwar ganz egal mit wem.
     
    Er starrte Ramirez wütend an, und fast spürte man den Testosteronspiegel steigen. Es war genug Testosteron, dass der Polizist in Schwierigkeiten käme, vielleicht sogar suspendiert würde,

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