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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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beobachtete mich, wie ich zwischen den Betten durchging, wie ich zu dem hintersten Bett lief, weg von Ramirez und seinen Bedenken. Ramirez hatte noch immer nicht begriffen, was sich abspielen würde, wenn sie sich alle aus ihren Gurten befreiten. Wir mussten aus diesem Raum sein, bevor das passierte. . Ich schob mich neben Bernardo und zog ihn einen Schritt zurück, wand das Messer bis unter das Kinn des Toten, holte tief Luft und zentrierte mich wie beim Karate, bevor man etwas Dickes, dauerhaft Aussehendes zertrümmert. Ich stellte mir vor, wie die Klinge unter dem Schädelrand wieder herausdrang, und das war's, was ich versuchte. Ich versuchte, sie durch den Kopf zu treiben. Die Klinge drang in das weiche Gewebe unter dem Kieferknochen mit einer scharfen, nassen Bewegung, traf dann auf den Gaumenknochen und drang durch. Sie kam nicht am Scheitel wieder heraus, doch ich fühlte, wie sie in die seltsame Leere der Nebenhöhlen drang. D)er Tote riss den Kopf zurück, versuchte, den durchstoßen Mund aufzureißen, in dem die Klinge glänzte, fasste mit der en Hand hinein und ließ die Krankenschwester los, die auf Bett sank. Wir bekamen einen ersten Blick auf ihre Wunde. Da war ein Loch mitten in ihrer Brust. Gebrochene Rippen ragten heraus. Das Loch hatte die Größe eines menschlichen Gesichts. Ich starrte in die nasse dunkle Öffnung. Das Herz war noch zur Hälfte vorhanden. Angefressen. «Oh, mein Gott!«, sagte Jakes.
     
    Der Tote hatte die zweite Hand losgerissen und zerrte an dem Messergriff. Jakes, Bernardo und ich wechselten einen Blick, einen Blick ohne Worte, und wandten uns dem übrigen um zu mit einem Ziel im Kopf: irgendwie zur Tür zu gelangen. Hier war nichts Menschliches mehr außer uns. Wir sahen Ramirez und Jarman an der Tür mit dem erschlafften Ben zwischen ihnen.
     
    Großartig. »Raus hier! «, schrie ich. Wir versuchten es. Ich spürte eine Bewegung und drehte ich in dem Augenblick um, als mich ein mächtiger Schlag traf, der uns beide zu Boden schickte. Ich stach nach dem Unterkiefer, um die Zähne zu blockieren, wie ich es bei dem andern gemacht hatte, doch ich erwischte nur den Hals. Das Blut spritzte mir als warme Fontäne ins Gesicht. Einen Moment lang war ich blind. Der Tote kroch auf mich, setzte sich rittlings auf meine Hüfte. Ich stemmte die Faust gegen das rohe Fleisch der Schulter und hielt ihn von mir weg, während er dagegen drückte. Mit dem Rücken der anderen Hand, in der ich das Messer hielt, wischte ich mir das Blut aus den Augen.
     
    Der Tote schnappte nach mir wie ein Hund, und ich schrie auf. Ich schnitt ihm in die Wange und traf auf Zähne. Er kreischte, biss mir in die Hand und schüttelte sie wie ein Terrier seine Beute. Meine Finger öffneten sich, ich ließ das Messer fallen.
     
    Der Tote riss den Mund auf, die blauen Augen unmöglich geweitet, und wollte mir an die Kehle fahren. Es blieb keine Zeit, um nach dem letzten Messer zu greifen. Ich griff die Augen an. Ich stieß die Daumen hinein, der Schwung trieb sie tiefer, als es eigentlich möglich war. Ich spürte, wie die Augäpfel platzten, wie es mir warm und klumpig über die Hände lief.
     
    Kreischend warf er den Kopf hin und her, griff sich ins Gesicht. Bernardo war plötzlich da, zerrte ihn von mir und warf ihn einarmig durch den Raum gegen die Wand. Verblüffend, wozu man bei vollem Entsetzen imstande ist.
     
    Ich war auf den Knien und zog das letzte Messer, als Bernardo mich hochzog. Wir waren fast an der Tür. Rigby stand dort mit einer Axt und hackte damit nach den Leichen. Hände und unkenntliche Fleischstücke lagen über den Boden verstreut. Ramirez stieß einem seinen Schlagstock in den Rachen, mit solcher Wucht, dass das stumpfe Ende den Nacken ausstülpte.
     
    Jakes zog Jarman an den Handgelenken und hinterließ eine breite, rote Spur auf dem Boden. Jarmans Körper war in der Tür eingezwängt. Rigby hatte mit seiner Axt zwei der Leichen so weit in Stücke gehackt, dass sie nichts mehr tun konnten. Zwei andere waren noch mit einem Gurt an ihre Betten gefesselt. Ramirez rang mit der, die seinen Schlagstock im Rachen hatte. Eine andere warf sich auf Rigby, und die Axt sauste durch die Luft.
     
    Ich hörte das Scharren hinter nur, als Bernardo schrie: »Hinter...«, und war auf dem Weg in den Flur mit der Leiche auf meinem Rücken, als das »dir« kam.
     
    Ich zog den Kopf ein, um meinen Nacken zu schützen, spürte Zähne durch mein T-Shirt dringen, merkte, dass ich blute. Doch die Leiche hatte

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