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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Ich war nicht beweglich genug für diese Aufgabe, da ich mich nur im Ganzen herumdrehen konnte, was beschwerlich war. Außerdem vertraute ich Edward.
     
    Ich gebe zu, da war eine Anspannung zwischen meinen Schulterblättern, weil ich erwartete, dass Harpo gerannt käme, um zu sagen, wir sollten umkehren. Aber das tat er nicht. Also ging ich weiter. Olaf und Bernardo waren schon beim Hummer und warteten darauf, dass Edward die Türen entriegelte.
     
    Wir stiegen bereits ein, als Harpo auf dem Bürgersteig erschien und auf uns zugelaufen kam. Er sah unbewaffnet und gar nicht glücklich aus. Ich zog meine Tür zu. »Lass den Motor an«, sagte ich. Edward tat es.
     
    Harpo fing an zu rennen und schwenkte die mächtigen Arme. Manche Gestaltwandler laufen wie ihr tierisches Gegenstück, ganz gottgegebene Anmut. Harpo gehörte nicht dazu. Er rannte ich musste schmunzeln. »Du wolltest ihn nur rennen sehen«, sagte Edward. »Wie kleinlich.«
     
    «ja, das ist kleinlich. Aber spaßig«, sagte ich.
     
    Er legte den Gang ein, und Harpo lief zu enormer Schnelligkeit auf. Er erreichte den Wagen, als Edward vom Bordstein wegfuhr. Er schlug tatsächlich mit seiner breiten, fleischigen Hand auf die Motorhaube.
     
    Edward hielt an. Meine Scheibe glitt herunter, und ich sah Harpo an. Auf seiner Brust standen Schweißperlen. Sein Atem ging in heftigen Stößen und viel zu schnell. »Verdammt«, sagte er.
     
    »Wollten Sie noch etwas?«, fragte ich.
     
    »Der Boss sagt- Sie können alle - reinkommen.« Er stützte sich mit den Händen gegen den Hummer, während er zu Atem kam. »Gut«, sagte ich.
     
    Edward lenkte den Wagen wieder an den Rinnstein, während Harpo Platz machte. Dann stiegen wir alle wieder aus. Harpo atmete noch immer nicht normal. »Aerobic ist der Schlüssel zu einem gesunden Kreislauf«, sagte ich liebenswürdig, als wir warteten, dass er den Rückweg zur Bar antrat.
     
    »Fick dich.«
     
    Ich überlegte, wieder einzusteigen, aber ich wollte das Spiel nicht noch weiter treiben. Ich wollte mit Baco reden, aber nur mit Verstärkung. Harpo hatte gesagt, es ginge beides. Ich hatte mein Ziel erreicht. Alles andere wäre Kinderei. Ich war kleinlich, aber nicht so kleinlich.
     
    Sobald Harpo sich erholt hatte, war er wieder der Sonnenbrillen tragende Muskelprotz mit dem gleichgültigen Gesicht. Er ging zurück, die Hände locker an den Seiten, und erzeugte das Bild eines wandelnden Fleischbergs. Seine fremdweltliche Energie kribbelte mir über die Haut, ein Flüstern von Macht, als lugte sie ganz von selbst hervor. Das hieß wahrscheinlich, dass er sauer war.
     
    Starke Emotionen machen es schwerer, diese vibrierenden Kräfte zurückzuhalten. uf dem kurzen Weg sagte niemand ein Wort. Männer sind , mein nicht gut in Smalltalk oder sehen keinen Anlass r, und ich konzentrierte mich zu sehr darauf, normal zu n und mir meine Schmerzen nicht anmerken zu lassen, als ich irgendein Zeug reden wollte.
     
    Harpo hielt uns die Tür auf. Ich sah Edward an. Er machte nichtssagendes Gesicht. Schön. Ich ging hinein, und die anderen folgten mir. Vor drei Tagen hätte es mich nervös geht, in diese dunkle Höhle zu treten, wo die vibrierenden Kräfte von Werwölfen anstiegen wie eine unsichtbare Flut. Aber das war vor drei Tagen gewesen. Mittlerweile war nicht mehr so viel Angst in mir übrig. Ich hatte Schmerzen, aber alles andere war merkwürdig gefühllos. Vielleicht hatte ich endlich Linie überschritten, hinter der Edward zu leben schien. leicht würde ich nie wieder wirklich etwas empfinden. Als h nicht einmal dieser Gedanke erschreckte, wusste ich, dass in Schwierigkeiten war.
     
    E s dauerte einen Moment, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, aber es waren nicht meine Augen, die mir sagten, dass etwas nicht in Ordnung war. Es war die Haut im Nacken. Ich widersprach ihr nicht. Ich hatte die Hand an der Browning unter dem Polohemd, und es war mir egal, ob ich damit preisgab, dass ich eine Pistole trug. Sie wären blöd zu glauben, dass ich unbewaffnet käme. Die Werwölfe des Los Lobos Bikerclubs mochten viele Fehler haben, aber so blöd waren sie sicher nicht.
     
    Baco lag auf der Theke. Seine Hände waren so an die Fußgelenke gefesselt, dass das Seil eine Art Tragebügel bildete. Sein Gesicht war blutig und blau geschlagen, die Verletzungen waren viel frischer als meine.
     
    Ich hatte die Browning in der Hand und spürte mehr als dass ich sah, wie meine drei Begleiter ausfächerten, bis wir die

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