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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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einer abgesägten Schrotflinte geblickt hatte, hätte ich mich nicht genau vor die schwarze Tür gestellt. Entweder hatte Olaf noch nicht von der Schrotflinte gehört oder es kümmerte ihn nicht. Vielleicht wollte er meinetwegen muy macho auftreten, oder seinetwegen. Wäre er selbstsicherer, wäre er nicht so leicht auf die Palme zu bringen.
     
     
     
    Es hallte laut, als die Riegel zurückgezogen wurden. Gute, solide Riegel, dem Klang nach zu urteilen. Die Tür ging langsam auf und enthüllte ein breites Stück Dunkelheit wie eine ~Höhle, die sich gegen das Tageslicht stemmt. Die Tür bewegte l langsam weiter wie aus eigener Kraft. Erst auf dem letzten ck kam ein großer, fleischiger Arm in Sicht, der die Illusion störte.
     
    Im Eingang stand Harpo und beäugte uns, die Augen hinter selben kleinen, schwarzen Sonnenbrille verborgen, die er meinem ersten Besuch getragen hatte. Aber er hatte sich seitdem umgezogen. Über seinem sehr behaarten Oberkörper g er eine offene Jeansweste. Er sah mehr nach Bär als nach Werwolf aus. Er sah aus wie ein großer, verschlafener Bär, der sich gerade aus dem Bett gewälzt, sich irgendwas übergezogen und zur Tür gepoltert ist. Selbst seine fremdweltliche Energie war gedämpft.
     
    Dennoch blockierte er den Eingang mit seiner Körpermasse und knurrte: »Anita, aber nicht die anderen.« Ich ging um Olaf herum, er machte tatsächlich Platz, sodass ich Harpo gegenübertreten konnte. Entweder war Olaf netter worden, oder er dachte, besser die als ich. » Nicky hat gesagt, i darf ein paar Freunde mitbringen.« Harpo blickte auf mich nieder. »Dann brauchen Sie wohl bessere Freunde.«
     
    Ich tippte mir nicht an den Bluterguss. Es würde nichts nützen. »Sagen wir einfach, ich hatte mich auf Polizeibegleitung verlassen und die kam nicht.« Was der Wahrheit entsprach, und ich hätte auch gern gewusst, wo Ramirez abgeblieben war, während ich den Lone Ranger spielte. Ich mochte Polizisten, aber Harpo würde die Bemerkung Freude machen.
     
    Das tat sie. Bei einem kurzen Lächeln entblößte er seine Reißzähne, die durch den dicken Bart schimmerten. Er hatte eindeutig zu viel Zeit in Wolfsgestalt verbracht. Aus dem Hintergrund kam eine leise männliche Stimme. Harpo blickte über seine massige Schulter, dann drehte er sich wieder nach vorn. Das Lächeln war verschwunden.
     
    »Der Boss sagt, Sie dürfen rein, aber nicht die anderen. «
     
    Ich schüttelte sehr sachte den Kopf, weil ein heftiges Kopfschütteln geschmerzt hätte. »Hören Sie, Nicky hat mich hergebeten. Er hat gesagt, ich darf Freunde mitbringen. Ich habe sie mitgebracht. Ich bin hier, vor zehn Uhr früh. Ich bin gekommen, um über unser gemeinsames Problem zu sprechen, nicht, um mich an der Tür schikanieren zu lassen.«
     
    »Das ist keine Schikane«, sagte Harpo, die Hand am Schritt. »Ich kann Ihnen zeigen, was 'ne Schikane ist.«
     
    Ich hob die Hand. »Na schön, ich habe mich falsch ausgedrückt, tut mir leid. Ich bin nicht hergekommen, um an der Tür aufgehalten zu werden.«
     
    Er rieb sich weiter den Schritt, entweder um sich zu beschäftigen oder um mich zu ärgern. Mit Letzerem hatte er Erfolg. Ich hatte wirklich keine Lust, mit vierzig Stichen am Rücken zuzusehen, wie sich irgend so ein Werwolfaffe vor mir einen runter holte, noch bevor ich den ersten Kaffee getrunken hatte.
     
    »Ich bin zu müde für solchen Scheiß«, sagte ich. Er brachte ein bisschen Körpersprache in die Sache und grinste mich an.
     
    Ich hob die Stimme, damit ich in der Bar zu verstehen war. »Ich gehe heute nirgendwohin ohne meine Freunde hier. Wenn Sie darauf warten, dass ich nachgebe, dann verschwenden Sie unsere Zeit.«
     
    Von drinnen kam keine Antwort. Harpo ging zu Hüftbewegungen über. Ich hatte genug. « Wenn Ihnen das Monster das Leben aussagt, Nicky, keine Sorge. Es tut nicht weh. Schönen Tag noch.«
     
    Ich drehte mich zu meinen Freunden um. »Sie wollen uns nicht rein lassen.«
     
    Edward nickte. »Dann gehen wir.« Er machte eine kleine Bewegung, und Bernardo und Olaf gingen ein Stück den Bürgersteig entlang, Edward und ich trödelten hinterher. Ich glaube, wir hofften beide, dass Harpo auf meinen Bluff reinfiel. Natürlich war es nur zum Teil ein Bluff. Wir hätten uns den Einlass mit der Waffe erzwingen können, aber mit vorgehaltener Pistole würde Baco nicht reden. Ich brauchte eine Unterhaltung, kein Verhör.
     
    Ich ging weiter. Edward blieb ein Stück hinter mir und bewachte unseren Rücken.

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