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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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dass, wenn der Fall vorbei war, er versuchen würde, ihn umzubringen. Edward hatte sich einverstanden erklärt. Einfach so.
     
    »Eine große, glückliche Familie«, sagte ich in die drückende Stille, die sich im Wagen ausgebreitet hatte.
     
    Edward drehte sich nach vorn und schnallte sich an. Er wandte mir seine strahlenden Ted-Augen zu.
     
    « Und wie eine richtige Familie streiten wir uns untereinander, aber wir töten wahrscheinlich einen Außenstehenden.« »Tatsächlich werden die meisten Morde von den engsten Verwandten begangen«, meinte ich.
     
    »Oder von der Ehefrau, vergiss die Ehefrau nicht«, sagte Edward, legte den Gang ein und fädelte sich behutsam in den Verkehr ein.
     
    »Genau. Von den engsten Angehörigen.« »Aber du hast >Verwandte< gesagt. Eheleute sind aber nicht verwandt.« »Ob sie das gleiche Blut haben oder nicht, scheint keine Rolle zu spielen. Wir töten, die uns nahe stehen.«
     
    »Wir stehen uns nicht nahe«, sagte Olaf. »Das ist wahr«, sagte ich. »Aber ich hasse dich trotzdem.« »Gleichfalls«, sagte ich, ohne mich umzudrehen.
     
    »Und ich dachte schon, ihr würdet euch nie auf etwas einigen«, sagte Bernardo gut gelaunt scherzend. Niemand lachte.
     
    Die schwarz gestrichene Fassade der Bar sah in der Morgensonne müde aus. Man konnte sehen, wo die Farbe Asse hatte und anfing, abzublättern. Das Gebäude wirkte genauso verwahrlost wie die ganze Straße. Vielleicht hatte Baco die anderen Geschäftsleute doch nicht vergrault. Vielleicht war i nur Zufall. Als ich so in der milden Wärme des Morgens da stand, spürte ich etwas, das ich in der Nacht nicht gespürt hatte. Es war, als wäre die Straße im mystischen Sinne verraucht worden. Bei meinem vorigen Besuch hatte ich sehr stark gespürt, dass Baco der Straße die Lebendigkeit entzogen hatte. Aber wenn das stimmte, dann war es nicht genug Energie gewesen, um ihn zu stützen. Oder vielleicht rächte sich die ganze Negativität. Für die meisten magischen Systeme gibt es Verhaltensregeln, Dinge, die man tut, und Dinge, die man nicht tut. Man verstößt dagegen auf eigene Gefahr. Die Wiccas sprechen von der Dreifachregel: Was man anderen tut, kommt drei. ach zurück. Die Buddhisten nennen das Karma. Die Christen sprechen von Vergeltung der Sünden. Ich sage immer: Wie manin den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Das ist wirklich so, wissen Sie.
     
    Ich hatte mir die Firestar vorne in den Hosenbund gesteckt, ohne das Holster. Edward hatte mir ein wattiertes Holster für die Browning geliehen, und das trug ich am Ende vorn, sodass ich aussah wie ein Revolverheld des Wilden Westens mit zwei Waffen an der Hüfte. Allerdings hing mein Polohemd so weit herunter, dass es sie verdeckte. Die meisten Hemden sind für mich zu lang. Es sah schlampig aus, aber man sah die Waffen nicht, wenn man nicht allzu genau hinguckte. Das Polohemd saß ein bisschen zu eng, als dass sich keine verräterischen Beulen bildeten, doch Edward war so vorausschauend gewesen und hatte mir meine schwarze Kostümjacke mitgebracht, die die Beulen verdeckte. Als ich zuletzt bewaffnet hier angekommen war, hatte ich Polizei als Rückendeckung gehabt, aber jetzt gingen wir bewaffnet in eine Bar, was in New Mexico schwer verboten war. Ich hoffte, die Polizei würde nicht gerade heute eine Razzia machen.
     
    Ich hatte noch die Messer der Unterarmscheiden. Ramirez hatte meine Messer aus dem Inferno eingesammelt und Edward gegeben, der sie darauf bis zum Gehtnichtmehr reinigte, ölte und schärfte. Das Messer aus der Rückenscheide hatte ich im Wagen lassen müssen, weil ich es nicht verdeckt tragen konnte, und mit einer so langen Klinge in der Hand in die Bar zu gehen schien mir ein bisschen sehr aggressiv. Edward hatte mir sogar eine Brandgranate für die Jackentasche gegeben. Sie glich auch das Gewicht des Derringers in der anderen Tasche aus, sodass die Jacke beim Gehen nicht allzu seltsam schlenkerte. Der Derringer war auch seine Idee gewesen. Ich glaubte eigentlich nicht, dass ich ihn heute brauchen würde, aber ich hatte gelernt, nie zu widersprechen, wenn Edward mir eine Waffe gab. Wenn er meinte, sie war nötig, würde es höchstwahrscheinlich so sein. Bei der Handgranate ein erschreckender Gedanke, nicht?
     
     
     
    Auf ein unbekanntes Zeichen hin trat Olaf vor, um die Tür aufzuziehen. Sie war abgeschlossen. Er klopfte zweimal so kräftig, dass die Tür bebte. Dabei stand er mitten vor der Tür. Nachdem ich beim vorigen Besuch in die Mündung

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