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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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einem gehörte, hielt man sich tunlichst vom Gebiet des anderen fern. Wenn ich den Kontakt zu Jean-Claude verweigerte, konnte ich leicht in etwas rein geraten, getötet oder als Geisel festgehalten werden. Doch ich hatte geglaubt, ich sei sicher, solange ich als polizeilicher Gutachter oder Animator unterwegs war. Das war meine Arbeit. Die hatte nichts mit Jean-Claude oder Vampirpolitik zu tun. Ich hatte mich geirrt.
     
    Sie fragen sich vielleicht, warum ich Jean-Claude und seiner Warnung glaubte. Weil er durch so eine Lüge nichts gewinnen würde. Außerdem hatte ich seine Angst bemerkt. Die Zeichen brachten es mit sich, dass ich oft spüren konnte, was in dem anderen vorging. Manchmal nervte mich das. Manchmal war es nützlich.
     
    Die Schwester schob mir das Fieberthermometer unter die Zunge. Sie maß meinen Puls, während sie auf das Piepen des ! Thermometers wartete. Was mich an dem Traum wirklich störte, te, war, wie sehr Jean-Claude mich angezogen hatte. Solange ich die Zeichen blockiert hatte, hätte ich ihn bestimmt nicht im Traum berührt. Natürlich hätte ich ihn dann erst gar nicht erst meine Träume eindringen lassen. Mit der Barriere hatte ich meine Träume gezügelt, ihn und Richard draußen gehalten Das konnte ich noch immer tun, aber dazu war mehr Anstrengung nötig. Ich war aus der Übung. Das musste sich schnell wieder ändern.
     
    Das Thermometer piepste. Die Schwester las die kleine Anzeige an ihrem Gürtel ab, schenkte mir ein leeres Lächeln, das alles heißen konnte und schrieb etwas auf. » Ich höre, Sie werden heute entlassen. » Ich sah sie an. »Ja, das ist prima.«
     
    »Dr. Cunningham kommt noch, um mit Ihnen zu sprechen, bevor Sie gehen.« Sie lächelte wieder. »Scheinbar möchte er Ihre Entlassung persönlich in die Wege leiten.«
     
    »Ich bin eine seiner Lieblingspatientinnen«, sagte ich. Ihr Lächeln verrutschte ein bisschen. Ich glaube, sie wusste genau, was der Doktor von mir hielt. »Er wird sicher bald hier sein.«
     
    »Aber ich werde heute bestimmt entlassen?«, fragte ich. »So habe ich gehört.« »Kann ich einen Freund anrufen, damit er mich abholt?« »Das kann ich für Sie erledigen.«
     
    »Ich komme heute raus, darf ich da nicht telefonieren?« Der gute Doktor hatte dafür gesorgt, dass ich kein Telefon ins Zimmer bekam, damit ich nicht mit der Arbeit in Berührung kam und sei es auch nur am Telefon. Als ich ihm versprach, das Telefon nicht benutzen zu wollen, wenn er mir eins überließe, sah er mich nur an, schrieb etwas in die Krankenakte und verließ das Zimmer. Ich glaube, er traute mir nicht.
     
    »Wenn der Doktor sagt, Sie dürfen ein Telefon bekommen, werde ich Ihnen eins bringen, aber geben Sie mir für alle Fälle die Nummer, dann rufe ich Ihren Freund an.«
     
    Ich nannte ihr Edwards Nummer. Sie notierte sie lächelnd und ging.
     
    Es klopfte an der Tür. Ich erwartete Dr. Cunningham, aber es war Detective Ramirez. Sein Hemd war heute hellbraun. Der Halbmastschlips war dunkelbraun und hatte ein kleines weiß-gelbes Muster. Aber er hatte ein braunes Jackett an, das zu den Hosen passte. Es war das erste Mal, dass ich ihn im ganzen Anzug sah. Ich fragte mich, ob die Hemdsärmel unter dem Jackett aufgekrempelt waren. Er hatte einen Strauß leuchtender Luftballons mit Cartoon-Figuren dabei. Auf den Ballons '' standen Sachen wie »gute Besserung« und »oh, verflixt » - das war der Winnie-Puh-Ballon.
     
    Ich musste lächeln. »Sie haben doch schon Blumen geschickt.« Da stand ein kleiner, aber hübscher Strauß aus Margeriten und Gartennelken auf dem Nachttisch. »Ich wollte persönlich noch etwas bringen. Es tut mir leid, dass ich nicht schon eher gekommen bin.«
     
    Mein Lächeln schrumpfte ein bisschen. »Dieses Maß an Aufmerksamkeit ist gewöhnlich Paaren vorbehalten, Detective. Warum fühlen Sie sich so schuldig?« »Ich muss Sie immer wieder erinnern, mich Hernando zu nennen.«
     
    »Ich vergesse es immer wieder.« »Nein. Sie wollen immer wieder auf Distanz gehen.«
     
    Ich sah ihn an. Das stimmte wahrscheinlich. »Kann sein.« »Wenn ich Ihr Freund wäre, hätte ich jeden Tag an Ihrem Bett gesessen«, sagte er.
     
    »Trotz der Morduntersuchung?« Er war so anständig, die Achseln zu zucken und verlegen zu gucken. »Ich hätte versucht, jeden Tag an Ihrem Bett zu sitzen.«
     
    »Was ist passiert, während ich hier drin war? Mein Arzt hall dafür gesorgt, dass ich nichts erfahre.«
     
    Ramirez setzte die Ballons neben die Blumen. Sie

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