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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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dieser Stolz wie ein Lehrer mit seinem Lieblingsschüler.
     
    Ich sah zu ihm rüber. »Tu das nie wieder, Edward.« »Ist das eine Drohung?«, fragte er.
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Keine Drohung, nur Instinkt. Ich war so nah dran, eine Kugel durch das Bett zu jagen.« »Und während du das tatest, hat dich dein Gewissen überhaupt nicht geplagt. Du hast nicht gedacht: Das ist Edward. Ich erschieße meinen Freund.«
     
    »Nein«, sagte ich. »Ich habe nur gedacht, wie ich den bestmöglichen Schuss hinkriege, bevor du Zeit hast, auf mich zu schießen.« Ich war nicht glücklich, das zu sagen. Mir war, als betrauerte ich meine abgestorbenen Teile, und Edwards kleine Demonstration hatte ihren Tod bestätigt. Das machte mich traurig, sogar ein bisschen deprimiert und gar nicht glücklich über Edward.
     
    »Ich kannte mal einen Mann, der war genauso gut wie du«, sagte Edward. »Er fing an, an sich zu zweifeln und zu überlegen, ob er ein schlechter Mensch ist. Das hat ihn das Leben gekostet. Ich will dich nicht sterben sehen, weil du gezögert hast. Wenn ich dich begraben muss, dann, weil jemand gut war oder Glück hatte.« »Ich will verbrannt werden«, sagte ich, »nicht begraben.«
     
    »Gute kleine Christin, ehemalige Katholikin, praktizierende Episkopale, und du willst verbrannt werden.« »Ich will nicht, dass jemand versucht, mich aus dem Grab zu wecken oder Körperteile von mir zu stehlen für irgendeinen Zauber. Verbrenne mich und gut ist.« »Verbrennen. Ich werde es mir merken.«
     
    Und du, Edward ? Was soll mit deiner Leiche passieren » »Das ist mir egal«, sagte er. »Ich bin tot, dann kümmert mich das nicht mehr.« »Keine Familie?« »Nur Donna und die Kinder.« »Das ist nicht deine Familie, Edward.« »Vielleicht werden sie es noch.«
     
    Ich sicherte die Browning. »Wir haben keine Zeit, um dein Liebesleben und meine Moralkrise zu erörtern. Geh raus, da mit ich mich anziehen kann.«
     
    Er hatte die Hand am Türknauf, als er sich noch mal umdrehte. »Apropos Liebesleben, Richard Zeeman hat angerufen.« Ich horchte auf. »Was soll das heißen, Richard hat angerufen ?« »Er schien zu wissen, dass dir etwas passiert ist. Er war besorgt.« »Wann hat er angerufen?« »Am frühen Abend.« »Hat er noch was anderes gesagt?«
     
    »Dass er schließlich Ronnie angerufen hat, damit sie Ted Forresters Telefonnummer herausfindet. Er schien der Meinung zu sein, dass es praktisch wäre, wenn du eine Nummer hinterlassen würdest.« Er machte ein nichtssagendes Gesicht. Nur in seinen Augen war ein leises Funkeln.
     
    Also waren die Jungs beide frustriert über mein Schweigen. Richard hatte sich an meine Freundin Ronnie gewandt, die zufällig Privatdetektiv war. Jean-Claude hatte einen direkteren Weg gewählt. Aber sie hatten mich beide am selben Abend erreicht. Ob sie ihre Erfahrungen austauschten ?
     
    »Was hast du Richard gesagt?« Ich legte die Pistole aufs Bett.
     
    »Dass es dir gut geht« Edward sah sich im Zimmer um. »Dr. Cunningham erlaubt dir immer noch kein Telefon?« „Nö,« Endlich war es mir gelungen, mir hinten das Hemd aufzubinden. »Wie hat Jean-Claude dich darin erreicht?« Ich stockte mitten in der Bewegung. Das Hemd rutschte mir über die Schulter, ich musste es abfangen. Das erwischte mich unvorbereitet. Spontan lügen konnte ich nicht gut. »Ich habe nicht gesagt, dass es per Telefon war.« »Wie dann?«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Geh jetzt, Edward. Der Abend wird nicht jünger.« Er stand nur da und sah mich an, ganz kalt und misstrauisch.
     
    Ich nahm den BH und kehrte ihm den Rücken zu. Ich ließ das Hemd bis zur Hüfte gleiten und zog mir den BH an. Hinter mir blieb es völlig still. Ich nahm den Slip und streifte ihn mir unter dem Hemd über. Ich hatte die Jeans halb hochgezogen, als sich die Tür leise öffnete und schloss.
     
    Ich drehte mich um und fand den Raum leer. ich zog mich fertig an. Die Toilettensachen hatte ich schon beisammen, also warf ich sie in die Sporttasche zu dem großen Messer und den Munitionsschachteln. Das neue Schulterholster fühlte sich komisch an. Ich war an Leder gewöhnt, das eng und sicher saß. Nylon war wahrscheinlich auch sicher, aber es war fast zu bequem, als wäre es nicht so haltbar wie mein ledernes. Aber das war immer noch besser, als die Waffe in den Hosenbund zu stecken.
     
    Die Messer kamen in die Unterarmscheiden. Ich sah nach, welche Munition in der Firestar war. Edwards hausgemachte. Ich sah in die Browning,

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