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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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aussehen, oder?«
     
    »Vorhin dachte ich noch, es gebe ein Band echter Freundschaft zwischen uns«, erwiderte ich.
     
    Jason neigte sich zu mir heran, als wollte er mich küssen. »Das heißt nicht, dass ich nicht mit dir schlafen will.« Er streifte sacht meine Lippen. Ich sah ihn missbilligend an und erwiderte den Kuss nicht. »Bitte sag mir, dass du nicht mit allen deinen weiblichen Freunden schlafen willst.«
     
    Er stützte sich mit ausgestreckten Armen rechts und links von meinem Kopf gegen den Baum. »Was soll ich sagen? Ich bin ein Mann.« Ich schüttelte den Kopf. »Das ist keine Entschuldigung.«
     
    Er beugte die Arme wie beim Liegestütz und kam mir mit dem ganzen Körper näher. Seine Armmuskeln spannten sich.»Dann eben, weil ich es bin?«
     
    Ich lächelte. »Das schon eher.« Ich fasste ihn an der Taille. Er drückte sich gegen mich, aber nicht sehr fest. Er hätte die Situation weit mehr ausnutzen können. Ich stellte fest, dass er ein Gentleman war. Es war gar nicht so lange her, da hätte er sich diese Mühe nicht gemacht. Wir waren Freunde. Aber wir mussten uns allmählich auf den Boden begeben, und was wir jetzt machten, würde uns nicht dahin bringen.
     
    Ich schaute so beiläufig wie möglich zu den anderen hinüber. Zanes und Cherrys Haare leuchteten durch die Bäume. Ich spürte Jamil und Nathaniel bei ihnen, aber es waren nur diese blonden Haare, die auffielen. Wenn die bösen Jungs ein Hochleistungsgewehr hatten, konnten sie uns durch den Baumstamm erschießen. Vielleicht würden sie das tun, sobald die anderen außer Sicht waren.
     
    Ich streichelte Jasons Brust. Die Haut war weich, aber darunter war er sehr fest. Ich wusste, wie es sich anfühlte, diese glatte Haut zu zerfetzen. Aber nicht Raina kam da zurück, sondern nur die bereits erlebten Bilder. Ich ballte die Fäuste und wandte mich schleunigst Jasons Gesicht zu. Ich wollte nichts tun, das uns daran erinnerte. Außerdem bestand durchaus die Gefahr, Raina dadurch zurückzuholen. Das wollte ich bestimmt nicht, wenn bewaffnete Schläger im Wald auf uns lauerten.
     
    Ich nahm Jasons Gesicht in beide Hände und näherte mich seinem Mund. Als ich mich gegen ihn lehnte, erwiderte er den Druck. Plötzlich war mir sein Körper nur allzu bewusst. Das ließ mich zögern, aber als er meine Lippen streifte, küsste ich ihn. Ich fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar und hielt eine Hand voll fest.
     
    »Wir müssen so schnell wie möglich auf den Boden«, flüsterte ich in seinen Mund.
     
    Er küsste mich fester, ließ die Arme sinken, schob die Fingerspitzen in meinen Gürtel und ging auf die Knie, dabei zog er mich zu sich herunter. Ich ließ es geschehen. Er legte sich ins Laub und zog mich auf sich. Erschrocken stützte ich meine zerkratzten Unterarme auf seine Brust. Ich taugte bei solchen Dingen nicht als Schauspielerin.
     
    Ich fühlte seinen Herzschlag unter den Händen. Plötzlich rollte er mit mir herum, sodass ich einen kleinen Überraschungsschrei ausstieß. Er lag sehr fest auf mir, und das gefiel mir nicht.
     
    »Ich will nach oben«, sagte ich.
     
    Er senkte den Mund an meine Wange und flüsterte: »Wenn sie schießen, kann ich eine Kugel eher vertragen als du.« Er rieb das Kinn an meinem Gesicht. Das war die Begrüßung unter Werwölfen, wie mir einfiel. Händeschütteln war bei ihnen nicht üblich, aber ich war auch noch nie versucht gewesen, einem die Hand zu geben.
     
    »Hörst du sie?«, fragte ich an seinem Ohr. »Ja.« Er hob ein wenig den Kopf und küsste mich.
     
    »Wie nah?« Ich erwiderte den Kuss, aber dabei lauschten wir angestrengt. Da lagen wir aufeinander, quasi deckungsgleich, und waren so angespannt, dass ich geradezu fühlte, wie sich seine Rückenmuskeln verhärteten.
     
    »Ein paar Schritte«, sagte er. »Sie sind gut. Sie sind leise.« »Nicht leise genug«, flüsterte ich. »Hörst du sie auch?« »Nein.
     
    Wir schauten uns bloß noch an. Keiner machte sich die Mühe, zu küssen oder Ähnliches zu tun. Ich merkte zwar, dass sich sein Körper freute, auf mir zu liegen, aber das war zweitrangig. Da kamen Männer mit Schusswaffen. Männer, die uns nicht besonders gut leiden konnten.
     
    Ich starrte Jason aus nächster Nähe in die Augen. Sie waren eigentlich blau, aber im Mondschein sahen sie silbergrau aus. »Du wirst doch nicht irgendetwas Dummes tun und mich mit deinem Körper abschirmen?«
     
    Er drückte ein bisschen mit der Hüfte und grinste. »Was glaubst du, warum ich auf dir

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