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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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brüllte einmal und rannte auf mich los. Er breitete tatsächlich seine fleischigen Arme aus, als wollte er mich fangen.
     
    Sein Kompagnon stürmte auf Jason los. Ich sah eine Bewegung und wusste, Shang-Da war nicht mehr auf der Veranda. Mir blieb keine Zeit zum Fürchten, keine Zeit zum Denken, nur zum Bewegen. Ich tat, was ich schon tausendmal im Dojo getan hatte, aber noch nie im wirklichen Leben. Noch nie.
     
    Ich duckte mich unter Mels Armen hinweg und tat zwei Dinge gleichzeitig: Ich schnappte seinen linken Arm und fegte ihm die Beine weg. Er stürzte schwer auf die Knie, und ich drehte ihm den Arm nach oben. Ich wollte ihm den Arm nicht brechen. Dieser Hebelgriff schmerzt so sehr, dass die meisten Leute sofort verhandlungsbereit sind. Mel ließ mir keine Zeit. Ich sah eine Klinge aufblitzen. Ich brach ihm den Arm. Es gab ein sattes, nasses Geräusch, dann hing der Arm wie ein lahmer Flügel herab.
     
    Er kreischte. Schreien wäre als Beschreibung nicht ausreichend. Er hielt das Messer in der anderen Hand, aber für den Moment schien er es vergessen zu haben.
     
    »Lass das Messer fallen, Mel«, forderte ich. Er wollte aufstehen, indem er ein Bein zur Seite streckte. Ich trat ihm aufs Knie und hörte einen matten Knall. Ein Knochen bricht mit einem scharfen Knacken. Ein Gelenk bricht nicht so sauber, aber viel leichter.
     
    Er fiel hin und wand sich schreiend am Boden. »Lass das Messer fallen, Mel!«, schrie ich.
     
    Das Messer flog über den Zaun in den Nachbargarten. Ich trat von Mel weg, nur falls er noch eine andere Überraschung parat hatte. Alle anderen waren inzwischen auch tätig gewesen.
     
    Der Große, der Jason angegriffen hatte, lag zusammengekrümmt neben dem Lieferwagen, der eine frische Beule an der Seite hatte, als wäre der Mann dagegen gefallen. War er wahrscheinlich auch.
     
    Ein dritter Mann lag am Fuß der Verandatreppe. Er rührte sich nicht. Ein anderer versuchte davonzukriechen und zog ein lahmes Bein hinter sich her. Er heulte.
     
    Shang-Da versuchte die Abwehr des Baseballschlägers zu durchbrechen. Jason kämpfte gegen einen großen, dünnen Kerl mit langen Muskelsträngen an den nackten Armen, der eine niedrige Kampfhaltung einnahm - Taekwondo oder Jiu-Jitsu.
     
    Shang-Da steckte zwei Hiebe von dem Baseballschläger ein, dann nahm er ihm das Ding weg. Er brach es in der Mitte durch. Der Mann drehte sich um, um wegzurennen. Shang-Da machte Anstalten, ihm das abgebrochene Ende in den Rücken zu rammen.
     
    »Nicht töten«, schrie ich. Shang-Da warf das Teil weg und schlug dem Mann das andere Ende über den Kopf. Der fiel so plötzlich auf die Knie, dass es mich erschreckte.
     
    Jasons Gegner näherte sich mit einer schnellen krabbenhaft,.„ Bewegung, die recht albern aussah, doch er stieß mit dem I~uj~ aus, sodass Jason sich rückwärts hinwerfen musste. Jason trac nach ihm, doch der lange Kerl sprang über den Tritt hinweg, un~{ das so hoch und elegant, dass er in der Luft zu schweben schien.
     
    Man hörte Sirenen kommen.
     
    Baseballschläger fiel nach vorn aufs Gesicht. Er versuchte nicht, sich abzufangen. Er war ausgezählt.
     
    Der Einzige, der von den bösen Buben noch stand, war der lange Dünne. Jason kam schnell genug wieder hoch, um den Hieben und Tritten noch auszuweichen, aber nicht so geschickt, um ebenfalls auszuteilen. Superstark heißt nicht superfähig.
     
    Shang-Da kam ihm zu Hilfe.
     
    Jason ließ sich dadurch einen Moment lang ablenken, und mehr brauchte der Lange nicht. Er landete einen Tritt seitlich am Kopf, der Jason betäubte und in die Knie sinken ließ. Ich sah den Roundhouse-Kick kommen. Damit konnte man einem das Genick brechen. Ich stand näher dran als Shang-Da. Ich überlegte keine Sekunde. Ich wusste, ich würde nicht mehr rechtzeitig kommen, doch der Lange sah meine Bewegung. Er schwenkte von Jason zu mir herum.
     
    Ich war plötzlich in Abwehrstellung. Er verkehrte seinen Tritt, und ich konnte ihm ausweichen, weil er den falschen Schwerpunkt hatte. Zwei Polizeiwagen schlitterten die Straße entlang auf uns zu. Shang-Da hielt inne. Ich glaube, wir dachten beide, der Kampf sei vorbei. Der Lange dachte da anders.
     
    Sein Tritt war nur ein verschwommener Fleck. Mir wurde der Arm herumgerissen, sodass er taub wurde, und dann lag ich flach auf dem Rücken und starrte in den Himmel. Es tat nicht einmal weh.
     
    Er hätte mich töten können, denn eine Sekunde lang konnte h mich nicht bewegen. Ich hörte auch kein Geräusch, es gab

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