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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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euch dann auch zu Brei schlagen? Toll!«, erwiderte ich.
     
    Baseballschläger runzelte die Stirn. Jetzt hatte ich schon zwei von ihnen aus dem Konzept gebracht. Man soll seine Feinde immer verwirren.
     
    Die alte Dame schüttelte wieder die Faust. »Runter von meinem Grundstück, sonst rufe ich Sheriff Wilkes.« Einer lachte, und ein anderer sagte: »Wilkes kommt gleich. Sobald wir fertig sind.«
     
    Baseballschläger sagte: »Komm von der Veranda runter, Typ, oder wir kommen zu dir rauf.«
     
    Er ignorierte mich. Er ignorierte Jason. Sie waren nicht bloß Amateure, sie waren dumme Amateure.
     
    Shang-Da redete mit tiefer Stimme und ganz ruhig, ohne jede Angst - wie überraschend-, aber mit einer unterschwelligen Begierde, als hätte er große Lust, ihnen etwas anzutun. »Es wird euch nicht gefallen, wenn ich zu euch runterkomme.«
     
    Der Mann mit dem Baseballschläger schwang die Waffe seiner Wahl mit gekonnter Schnelligkeit. Er wusste sie zu gebrauchen. Vielleicht hatte er in der Highschoolmannschaft gespielt. »Oh doch, Chinajunge.«
     
    »Chinajunge«, wiederholte Jason. Ich brauchte sein Gesicht nicht zu sehen, um zu wissen, dass er grinste. »Nicht sehr originell, oder?«, bemerkte ich. »Nö.«
     
    Mel drehte sich zu uns um, und ein anderer ebenfalls. »Mach i ihr euch über uns lustig?« Ich nickte. »Und wie.« »Du meinst wohl, ich tu dir nichts, weil du eine Frau bist?«, meinte Mel.
     
    Es war verlockend zu antworten: »Ich glaube, du tust mir nichts, weil ich eine Kanone habe«, aber ich sagte es nicht. Wenn man bei einer Auseinandersetzung erst einmal die Pistole gezogen hat, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es Tote gibt, sofort enorm. Ich wollte nicht, dass es Tote gab, wenn die Polizei nur darauf wartete, vorzufahren und uns einzusammeln. Ich wollte nicht ins Gefängnis. Ich habe den schwarzen Gürtel in Judo.
     
    Aber Mels Kompagnon war fast so riesig wie Officer Maiden und nicht mal halb so hübsch. Die beiden waren mindestens hundert Pfund schwerer als Jason und ich. Und das wahrscheinlich schon ihr ganzes Leben lang. Sie glaubten, das machte sie zu harten Kerlen. Was bisher wahrscheinlich sogar gestimmt hatte. Und vielleicht immer noch stimmte. Ich würde nicht da stehen bleiben und mich mit ihnen prügeln. Dann würde ich verlieren. Was immer ich tun würde, es musste schnell gehen und meinen Gegner sofort ausschalten. Ansonsten hatte ich gute Aussichten, ernsthaft verletzt zu werden.
     
    Bei einem gleich großen Gegner würde ich immer auf mich setzen. Das Problem war wie immer, dass keiner der bösen Jungs so klein war wie ich. Ich spürte eine gewisse Enge im Magen und ein nervöses Zittern. Mir wurde schlagartig klar, dass ich hier mehr Angst hatte als vor Jamil bei den Hütten. Das hier war kein Dominanzgerangel mit Regeln. Hier würde keiner aufgeben, weil er ein bisschen blutete. Ich und Angst? Immerhin war es eine ganze Weile her, dass ich mich einem bösen Jungen ohne Schusswaffe entgegengestellt hatte. Kam ich allmählich nicht mehr ohne aus? Vielleicht.
     
    Jason und ich wichen zurück und ein bisschen auseinander. Zum Kämpfen braucht man Platz. Mir kam der Gedanke, dass ich Jason noch nie hatte kämpfen sehen. Er konnte ihren Lieferwagen umwerfen, mit dem sie gekommen waren, aber ob er sich auf Zweikampf verstand, wusste ich nicht. Wenn er stattdessen Menschen wie Spielzeug um sich warf, würde er jemanden ernstlich verletzen. Ich wollte auch Jason nicht im Gefängnis haben.
     
    »Bring keinen um«, murmelte ich.
     
    Jason grinste, aber es war mehr ein Zähneblecken. »He, mit dir macht's überhaupt keinen Spaß.« Das erste Prickeln, das einen Gestaltwandler verriet, kroch mir über die Haut.
     
    Mel kam mit plattfüßigen, untrainierten Schritten näher. Keine Ahnung von Kampfsport, keine Ahnung von Boxen, nur groß war er. Der andere Kerl ging in Stellung. Er wusste, was er tat. Bei Jason heilte ein gebrochener Kiefer innerhalb eines Tages. Bei mir nicht. Ich wollte Mel. Doch der kam nicht näher. Er hatte eine Gänsehaut an seinen behaarten Armen. »Was zum Teufel war das ?«
     
    Er war groß und dumm, aber so weit medial veranlagt, das, er die Gegenwart eines Gestaltwandlers spürte. Interessant.
     
    »Wer zum Teufel seid ihr? Was zum Teufel war das? Mel, du musst bessere Fragen stellen«, sagte ich. »Leck mich«, sagte er.
     
    Ich lächelte und winkte ihn mit beiden Händen heran. »Komm und hol's dir, Mel, wenn du meinst, du bist Manns genug.«
     
    Er

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