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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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nur mich und den Rasen. Dann hörte ich das Blut in meinen Ohren pochen. Ich machte einen keuchenden Atemzug und hörte die Stimmen um mich herum.
     
    Ein Mann brüllte: »Keine Bewegung, Arschloch!«
     
    »Wie anschaulich«, wollte ich sagen, brachte aber keinen Ton heraus. Ich schmeckte Blut. Mein Gesicht schmerzte noch nicht so arg, es war halb betäubt. Ich öffnete den Mund, nur um zu sehen, ob es noch ging. Es ging. Der Kiefer war nicht gebrochen. Großartig. Ich hob einen Arm und brachte drei Worte hervor: »Hilf mir hoch.«
     
    Jason sagte: »Sie haben ihre Knarren auf uns gerichtet.«
     
    Millie kam an ihrem Stock von der Veranda herunter. Aus meinem Blickwinkel sah sie komisch aus, wie ein Riese mit Plüschfüßen. »Richten Sie ihre Waffen nicht auf meinen Enkel und seine Freunde. Sie wurden von diesen Männern angegriffen.«
     
    »Von ihnen angegriffen?«, fragte ein Mann ungläubig. »Sieht mir eher umgekehrt aus.«
     
    Ich fummelte meine Lizenz aus der Jackentasche und hielt sie in die Höhe. Wahrscheinlich hätte ich mich aufsetzen können, aber wenn ich schon einen Treffer kassiert hatte, konnte ich das wenigstens ausnutzen. Ich war verletzt, und je mehr das die Polizisten einsahen, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass wir nicht im Gefängnis landeten. Wären nur die bösen Jungs verletzt gewesen, würden wir wegen Körperverletzung oder Schlimmerem angeklagt. Ich hatte keinem den Puls gefühlt, und sie lagen ziemlich still da. Aber so konnten wir uns gegenseitig anzeigen, und die Polizei müsste dann alle oder keinen einsperren. Soweit mein Plan. Aber wie das mit Plänen so ist, sie sind nicht immer erstklassig. Ein Glück, dass mein Kiefer nicht gebrochen war.
     
    »Anita Blake, Vampirhenker«, sagte ich. Die Bekanntgabe hätte eine größere Wirkung erzielt, wenn ich nicht flach auf dem Rücken gelegen hätte, aber he, man kann nicht alles haben. Ich drehte mich schließlich auf die Seite. In meinem Mund hatte sich so viel Blut gesammelt, dass ich es entweder schlucken oder ausspucken musste. Ich spuckte es ins Gras. Schon Drehung zur Seite brachte die Welt ins Trudeln. Ich fragte mich, ob ich noch anderes ausspucken würde. Die Übelkeit ging vorbei und ließ mich mit der Sorge einer Gehirnerschütterung allein. Ich hatte schon mal eine gehabt, und da war mir auch schlecht gewesen.
     
    Ich konnte Millie nicht mehr sehen, aber hören. »Sag ihnen, sie sollen die Pistolen wegstecken, Billy Wilkes, oder ich versohle dich mit meinem Stock.« »Aber, Miss Millie«, erwiderte eine männliche Stimme.
     
    Ich wiederholte, wer ich war, und sagte: »Ich brauche Hilfe um aufzustehen. Können meine Leute mir helfen, bitte?«
     
    Dieselbe männliche Stimme, Sheriff Wilkes wahrscheinlich. antwortete ein bisschen zögerlich: »Sie dürfen sich bewegen.«
     
    Jason fasste meinen Arm, mit dem ich meinen Ausweis hochhielt, und zog mich auf die Füße. Zu schnell. Ich brauchte, gar nicht so zu tun, als würde sich alles drehen. Als meine Beine nachgaben, ließ ich es geschehen. Ich sank auf die Knie, und Shang-Da nahm mich am anderen Arm. Zu zweit brachten sie mich zum Stehen, damit ich mit der Polizei reden konnte.
     
    Sheriff Wilkes war gut eins siebzig groß, trug eine Smokey-Bär-Mütze und die passende Uniform dazu und wirkte gut in Form, so als nähme er seine Trainingseinheiten ernst. Seine Waffe war eine 10mm-Beretta. Sie steckte im Holster. Langsam hellte sich die Lage auf.
     
    Er musterte mich mit dunkelbraunen, vertrauenswürdigen Augen. Er nahm die Mütze ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Seine Haare waren grau durchzogen. Ich schätzte ihn auf Mitte vierzig. »Anita Blake, ich habe von Ihnen gehört. Was tun Sie in unserer Stadt?«
     
    Ich spuckte noch einmal Blut aus und gab mir Mühe, ein bisschen aufrechter zwischen Shang-Da und Jason zu stehen. In Wirklichkeit hätte ich auch allein stehen können. Aber die bösen Jungs lagen alle am Boden. Sogar der, der mich umgetreten hatte, war ausgezählt. Shang-Da musste noch eingeschritten sein, nachdem ich zu Boden gegangen war. Jason allein hätte es mit dem Mann nicht aufnehmen können.
     
    »Ich bin gekommen, um einen Freund in Ihrem Gefängnis zu besuchen - Richard Zeeman.« »Freund?«, wiederholte er fragend. »Ja, Freund.«
     
    Hinter Wilkes standen zwei Hilfssheriffs. Sie waren beide über eins achtzig. Einer hatte eine Narbe von der Augenbraue bis zum Kinn. Eine gezackte. Stammte eher von einem abgebrochenen

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