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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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netten aufrechten Bürger werden nicht ewig hier sein.«
     
    Ich sah Maiden an und wartete eine volle Minute, ob er vielleicht mit den Andeutungen aufhören und endlich ausspucken würde, was los war. Tat er aber nicht.
     
    Ich nickte. »Danke, Maiden.« »Danken Sie mir nicht«, sagte er, dann schloss er hinter uns ab.
     
    Ich hatte nicht die Hand an der Waffe, aber ich war nahe dran, es zu tun. Es wäre albern, an einem schönen Augustvormittag in einer Kleinstadt mit der Bevölkerungszahl eines Collegewohnheims mit gezogener Pistole herumzulaufen.
     
    »Was sollte das Gerede?«, fragte Jason.
     
    »Wenn wir Richard nicht rausholen, wird ihm etwas zustoßen. Bisher ist es nur noch nicht dazu gekommen, weil es zu viele Zeugen gab. Zu viele Leute, die Fragen stellen würden.«
     
    »Wenn die Polizei mit drinsteckt«, fragte Jason, »warum will Maiden uns dann warnen?«
     
    »Vielleicht weil er damit nicht glücklich ist. Mann, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall heißt es, dass jemand Richard im Gefängnis haben will. «
     
    Vor dem kleinen grauen Haus, wo Shang-Da im Liegestuhl saß, hielt ein Lieferwagen. Vier Männer sprangen hinten raus. Es war noch mindestens einer in der Fahrerkabine. Er glitt außer Sicht, und sie bildeten einen Halbkreis vor der Veranda. Einer hielt einen Baseballschläger in der Hand.
     
    »Sieh mal an«, sagte Jason. »Glaubst du, wenn wir gegen d;„ Türen hämmern und um Hilfe schreien, dass die Polizei uns helfen wird?«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Maiden hat uns schon geholfen. hat uns gewarnt.« »Mir wird davon ganz warm ums Herz«, kommentierte er.
     
    »Ja«, meinte ich. Ich überquerte die Straße. Jason folgte ein paar Schritte hinter mir. Ich überlegte angestrengt. Ich hatte eine Schusswaffe, die anderen vielleicht nicht. Wenn ich aber tatsächlich jemanden tötete, würde ich neben Richard eingebuchtet. Myertons Rechtssystem schien Fremden nicht gut zu bekommen.
     
    Shang-Da stand auf der Veranda und sah auf die Männer hinunter. Seine Kappe hatte er abgenommen. Seine schwarzen Haare waren an den Seiten sehr kurz geschnitten und auf dem Kopf etwas länger. Sie glänzten von Gel und waren von der Kappe plattgedrückt. Er stand fest auf nackten Füßen da und ließ die langen Arme herunterhängen. Noch war er nicht in Kampfstellung gegangen, aber ich kannte die Anzeichen.
     
    Sein Blick huschte zu uns rüber, er hatte uns erkannt. Die Schläger hatten uns noch nicht bemerkt. Amateure. Was nicht hieß, dass sie ungefährlich waren, aber man konnte sie leicht bluffen. Professionelle Schläger nicht.
     
    Eine kleine alte Frau kam auf die Veranda und stellte sich neben Shang-Da. Sie stützte sich mit ihrem krummen Rücken schwer auf einen Stock. Sie hatte diese kurze, grauweiße Dauerwellenfrisur, die viele alte Damen bevorzugen. Über dem rosa Hauskleid trug sie eine Schürze. Ihre Feinkniestrümpfe waren bis zu den plüschigen Hausschuhen heruntergerollt. Auf der kleinen Nase saß eine Brille.
     
    Sie schüttelte die magere Faust. »Ihr Jungs verschwindet jetzt von meinem Grundstück.«
     
    Der Mann mit dem Baseballschläger sagte: »Aber, Millie, das hat nichts mit dir zu tun.« »Das ist mein Enkel, den ihr bedroht«, behauptete sie. »Er ist nicht Ihr Enkel«, meinte ein anderer Mann. Er trug ein verwaschenes Karohemd offen wie eine Jacke.
     
    »Du nennst mich eine Lügnerin, Mel Cooper?«, fragte die Frau. »Das habe ich nicht gesagt«, widersprach Mel.
     
    Hätte das Haus etwas einsamer gestanden, hätte ich einfach einen der Kerle angeschossen. Das hätte sie abgelenkt und den Kampf abgeblasen. Doch ich hätte jede Summe gewettet, dass der geheimnisvolle Sheriff gleich auftauchen würde, um sie zu retten. Vielleicht lautete der Plan, noch mehr von uns ins Gefängnis zu bringen. Ich war zu neu hier, um eine fundierte Vermutung anzustellen.
     
    Jason und ich marschierten auf den Rasen. Mel stand am nächsten. Er drehte sich um und offenbarte ein fleckiges Unterhemd und einen Bierbauch unter dem Flanellhemd. Entzückend.
     
    »Wer zum Teufel seid ihr?«, fragte er. »Oh, hier haben wir die Höflichkeit in Person.« Er machte einen drohenden Schritt auf mich zu. Ich lächelte ihn an. Er stutzte. »Antworte gefälligst, Mädchen. Wer seid ihr?« »Spielt keine Rolle, wer sie sind«, sagte der mit dem Baseballschläger. »Das hier geht sie nichts an. Verschwindet, sonst blüht euch dasselbe wie dem da.« Er deutete mit dem Kopf auf Shang-Da.
     
    »Ich darf

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