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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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ich mich weg und stand aufrecht da. So sah ich Colin in die Augen. Sie waren eindeutig grau, nicht blau.
     
    »Ich weiß, dass wir uns an das Protokoll halten und zuerst ein paar Walzer tanzen sollten, Colin. Aber der letzte Rest meiner Geduld liegt auf diesem Tablett. Also bringen Sie Ihre Beschwerde vor, und dann machen wir, dass wir alle von hier verschwinden.«
     
    Er lächelte. »So zart besaitet. Vielleicht ist Ihr Ruf doch nur Gerede.« Darauf musste ich lächeln und schüttelte den Kopf. »Kann sein, aber da wir uns heute Nacht nicht gegenseitig umbringen werden, spielt es gar keine Rolle.«
     
    Colin entfernte sich ein Stück und stellte sich näher zu seinen Leuten, wandte sich jedoch Asher zu. Ich durfte wegtreten wie schon sein menschlicher Diener.
     
    »Ich werde meinen Platz nicht aufgeben, Asher.« »Ich bin nicht gekommen, um ihn einzunehmen«, erwiderte der in völlig neutralem Ton. »Warum sollte Jean-Claude sonst gegen meinen ausdrücklichen Wunsch einen Meister meines Alters in mein Gebiet schicken? »
     
    »Ich hätte verbergen können, dass ich einer bin«, erklärte Asher. »Doch Jean-Claude dachte, das würdest du missverstehen. Ich bin gekommen, ohne irgendetwas zu verbergen.« »Aber du bist gekommen.«
     
    »Ich kann nicht ändern, was passiert ist«, sagte Asher. »Was würde uns alle zufriedenstellen?« »Dein Tod«, antwortete Colin.
     
    Es wurde vollkommen still, als ob alle die Luft anhielten. Ich wollte etwas sagen, doch Richard fasste mir an die Schulter. Ich schloss den Mund und ließ Asher reden, aber es fiel mir schwer.
     
    Asher ließ sein wunderbar streichelndes Lachen hören. »Du brichst den Frieden, nicht wahr, Colin?« »Nicht wenn ich einen Rivalen töte, der geschickt wurde, um mich zu ersetzen. Das ist reiner Selbstschutz und ein Exempel für andere ehrgeizige Vampire.«
     
    »Du weißt, dass ich nicht deswegen hier bin«, behauptete Asher. »Das weiß ich nicht.« »Ich bin zufrieden, wo ich derzeit bin.«
     
    »Wieso?«, fragte Colin. »Du könntest Meister deines eigenen Territoriums werden, fern von ihrem Triumvirat. Warum solltest du mit weniger zufrieden sein?«
     
    Asher lächelte milde. »Ich ziehe sanfte Überredung der Gewalt vor.«
     
    Colin schüttelte den Kopf. »Man hat mir gesagt, dass du in sie verliebt bist, und in Jean-Claude auch. Man hat mir gesagt, dass du mit beiden ins Bett gehst und der Ulfric deshalb eine neue Lupa sucht.« »Wir könnten ein glückliches Quartett sein, wenn er nur mitmachen wollte«, erwiderte Asher.
     
    Richard zuckte zusammen und machte sich steif. Jetzt war es an mir, ihn mit einer Geste zu beruhigen, damit er nicht aussprach, was er gerade dachte.
     
    »Mir wurden viele Dinge erzählt«, sagte Colin. »Meine Leute haben dich von fern beobachtet. Wir glauben, dass du in das Mädchen und Jean-Claude verliebt bist. Wir kennen eure gemeinsame Geschichte. Wir glauben sogar, dass ein Liebhaber von Männern wie du es auch mit ihrem Ulfric treiben würde. Was wir nicht glauben, ist, dass du mit den beiden ins Bett gehst. Wir glauben, dass das nur eine herzergreifende Geschichte ist, die deine Haut retten soll.«
     
    Ich trat zu Asher hinüber. Der Plan sah vor, ein bisschen Geschmuse zu veranstalten. Ich hatte ihn gewarnt, dabei nicht zu übertreiben, aber es sollte gar nicht dazu kommen.
     
    In der Dunkelheit rührte sich etwas. Dutzende Vampire erschienen ringsherum am Rand der Lichtung. Colin hatte uns abgelenkt, während seine Vampire uns umzingelten, und weder Asher noch ich oder eines der Wertiere hatten sie bemerkt.
     
    »Gib uns Asher, dann können die Übrigen abziehen.« »Damit brichst du den Frieden«, sagte Asher ganz ruhig, so als hätte nicht gerade jemand seinen Tod gefordert.
     
    Verne trat vor. »Das ist unser Lupanar. Wir können es gegen alle Fremden verschließen. »
     
    »Nicht ohne eure Vargamor. Ihr habt sie sicher zu Hause gelassen, für den Fall, dass die Dinge aus dem Ruder laufen. Sehr anständig von euch. Damit hatte ich gerechnet.« Er hob einen Arm, wie um seine Leute heranzuwinken. »Keiner von euch ist Hexer genug, um den Machtkreis zu beschwören.«
     
    »Wenn du Asher tötest, ist der Friede gebrochen.« »Ich werde Jean-Claudes Triumvirat kein Leid antun. Ich beseitige nur einen Rivalen.«
     
    Die Vampire rückten vor. Sie beeilten sich nicht. Sie glitten langsam dahin wie Schatten, als hätten sie die ganze Nacht Zeit, den Ring zu schließen und uns zu packen. »Asher?«,

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