Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
drüber klettern, denn am Rücken war ich voller Blut und schlimmerer Dinge, weil ich mich auf der Ladefläche gewälzt hatte.
     
    » Gil! Gil! «, schrie ich. Er verstummte. Ich tippte ihm mit dem Pistolenlauf auf den Kopf. Darauf machte er die Augen auf, und ich richtete den Lauf an die Decke. »Hören Sie auf zu kreischen.«
     
    Er nickte und nahm langsam die Hände von den Ohren. Er nickte immer weiter. Caleb hatte aufgehört zu fluchen. Sein Atem ging so heftig, dass ich dachte, er könnte hyperventilieren. Aber ich hatte an anderes zu denken.
     
    »Was für einen Clip hast du in der Uzi?«, fragte Bobby »Nennt sich Mushroom-Clip, fasst die dreifache Munition. « Er schüttelte den Kopf. »Verdammt, Mädchen, wo lebst dass du so viel Feuerkraft brauchst?«
     
    »Willkommen in meinem Leben«, sagte ich und blickte an Gil hinunter. »Beim nächsten Mal bleiben Sie zu Hause.« »Ja«, flüsterte er.
     
    »Fahr langsamer, Junge«, sagte Bobby Lee. »Wir wollen nicht von den Bullen angehalten werden, wenn wir Leichen im Wagen haben.« »Die kaputten Scheiben sind auch nicht gerade unauffällig«, sagte ich.
     
    Der Arm, der von der Decke hing, hatte menschliche Gestalt angenommen. Er schaukelte, wenn Nathaniel um eine Ecke bog. Ich guckte weg, und dabei streifte mein Blick den kopflosen Toten. Die Hirnmasse lag am Boden. Plötzlich war mir heiß und schwindlig. Ich wusste nicht mehr, wo das große Messer abgeblieben war. Ich musste es fallen gelassen haben, erinnerte mich aber nicht. Ich klemmte mich in eine Ecke, die Uzi zeigte an die Decke, mein Körper wurde an drei Seiten von Wagenblech und Rücksitz gestützt. Das kam einer tröstenden Umarmung so nah, wie es gerade ging. Ich machte die Augen zu, damit ich nicht sah, was ich getan hatte. Aber ich roch es: frisches Blut, zermetzeltes Fleisch und den Klogestank, der einem sagte, dass jemandes Schließmuskel nachgegeben hatte. Ich fing an zu würgen. Der Jeep fuhr an den Straßenrand und brachte mich damit auf andere Gedanken. Ich hob den Kopf.
     
    Nathaniel bog auf einen Schotterweg ab, mitten in der Pampa. Da waren Bäume, eine Aue und weiter weg ein glitzernder Fluss. Ein friedlicher Flecken. Nathaniel fuhr, bis wir von der Straße aus kaum mehr zu sehen waren und hielt an.
     
    »Was ist los?«, fragte ich. .
     
    Bobby Lee antwortete: »Wenn wir weiter mit raushängenden Beinen durch den Verkehr fahren, wird jemand die Polizei rufen.« ich nickte. Ein gutes Argument. »Ich hätte daran denken müssen.« »Nein, du hast für heute genug getan. Lass mich mal das Denken übernehmen, bis du wieder klar im Kopf bist.« »Ich bin klar im Kopf.«
     
    Er stieg aus und redete weiter mit mir durch eine der kaputten Scheiben, während er auf die Beine zuging. « Ich kann genau sehen, wenn einer Gewissensbisse hat, Mädchen. « »Hör auf, mich Mädchen zu nennen.« Er grinste mich an. »Jawohl, Ma'am.«
     
    Er packte die Beine und stieß die Leiche durch das Loch in der rissigen Scheibe. Sie landete dumpf auf dem anderen Toten. Der machte ein Geräusch. Wahrscheinlich trat nur Luft aus - das kam vor - andererseits...
     
    Ich war auf den Knien, den Lauf der Uri auf die Leichen gerichtet. »Nicht den Tank treffen. Wir wollen schließlich nicht in die Luft gehen«, mahnte Bobby Lee. Er hatte ebenfalls die Waffe gezogen.
     
    Ich richtete den Lauf anders aus, sodass ich durch den dunkelhaarigen Kopf schießen würde, der zuunterst auf dem Haufen lag. Waren zwei Leichen schon ein Haufen? War das wichtig? Mich streifte etwas an den Haaren, und ich fuhr mit der Waffe herum. Es waren bloß die Finger des herabbaumelnden Arms. Er rutschte langsam durch den Dachschlitz. Großartig.
     
    Ich drückte die Mündung an den Kopf. »Wenn Sie am Leben sind, rühren Sie sich nicht. Wenn Sie tot sind, machen Sie sich keine Sorgen.« Bobby Lee öffnete die Hecktür, seine Pistole zeigte schussbereit auf die untere Leiche.
     
    »Wenn ich dem in den Kopf schieße, können dir die Kugeln die Beine abtrennen.«
     
    Er ging zur Seite, ohne sein Ziel aus den Augen zu lassen. »Sollte mir nicht passieren. Bitte vielmals um Vergebung.«
     
    Ich drückte den Lauf fester an den Kopf und streckte langsam die Hand nach dem Hals aus, der unter der sehr toten oberen Leiche kaum zu sehen war. »Ich lebe noch.«
     
    Ich schreckte zusammen und hätte beinahe abgedrückt. »Scheiße«, sagte ich.
     
    »Warum geben Sie mir nicht den Rest?«, fragte der Mann. Man hörte ihm seine Schmerzen an,

Weitere Kostenlose Bücher