Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
aber die Stimme war klar. Ich hatte Herz und Lungen verfehlt. Wie nachlässig von mir.
     
    »Weil die Stimme aus dem Lautsprecher nicht Narcissus war und Ulysses mir gesagt hat, sie hätten Geiseln genommen und wir könnten uns nicht vorstellen, was sie mit denen machen, wenn er und seine Leute versagen. Wer ist der Kerl am Lautsprecher? Wer sind die? Wo zum Teufel ist Narcissus? Wieso lassen sich die Werhyänen von einem Fremden herumkommandieren?«
     
    »Sie werden mich nicht erschießen?« »Beantworten Sie unsere Fragen, und ich gebe Ihnen mein Wort, dass wir Sie nicht töten. « »Darf ich mich bewegen?« »Wenn Sie können.«
     
    Er kroch langsam und unter Schmerzen unter der Leiche hervor. Seine Haare waren kraus, dunkel, sehr kurz geschnitten, seine Haut hell. Er drehte sich herum, bis er mein Gesicht sehen konnte. Von der Anstrengung zitterte er, und seine Lippen waren blau, was mich auf den Gedanken brachte, dass nicht mehr viel Zeit für unsere Fragen blieb und dass wir ihn vielleicht doch getötet hatten, nur nicht schnell genug.
     
    Seine Augen hatten einen eigentümlichen Goldton. »Ich heiße Bacchus«, brachte er mühsam hervor. »Freut mich, Sie kennenzulernen. Ich bin Anita, das ist Bobby Lee, und jetzt reden Sie.« »Fragen Sie mich, was Sie wollen. «
     
    Ich fing an zu fragen. Bacchus antwortete. Er starb nicht. Bis wir die Brücke nach Missouri überquert hatten, waren seine Lippen rosa, und der benebelte Ausdruck in den Au-en war verschwunden. Es wurde wirklich Zeit, bessere Munition zu beschaffen.
     

61
     
    Leider wusste Bacchus nicht allzu viel. Narcissus hatte Chimera, seinen neuen Lover, vorgestellt, und sie schienen sich prächtig miteinander zu amüsieren. Wenn es schon nicht wahre Liebe wahr, dann wenigstens der harte Sex, den sie beide wollten. Dann war Narcissus in einen der Räume gegangen und nicht wieder rausgekommen. Vierundzwanzig Stunden lang dachten die Hyänen, sie trieben nur Sex, aber danach glaubten sie Chimera nicht mehr, der ständig behauptete, Narcissus gehe es gut. Ajax gelang es schließlich, in den Raum zu gelangen, und von da an wurde es schlimm.
     
    »Ajax erzählte, dass Narcissus gefoltert wurde, richtig gefoltert.« »Warum haben Sie ihn nicht befreit?«, fragte ich. »Chimera hatte eigene Leibwächter. Sie haben ...« Bacchus musste innehalten und holte mühsam Luft. »Sie haben keine Ahnung, was sie unseren Leuten angetan haben. Sie haben
     
    keine Ahnung, womit sie uns gedroht haben.« »Erzählen Sie, dann wissen wir es«, sagte ich. »Kennen Sie Ajax?« Ich nickte.
     
    »Sie haben ihm die Arme und Beine abgehackt und die Wunden ausgebrannt, damit sie nicht nachwachsen können. Chimera hat gedroht, ihn in eine Blechkiste zu stecken und nur noch zu besonderen Gelegenheiten rauszuholen.« Bacchus würgte.
     
    »Er ist so aufgewühlt, dass man nicht riechen kann, ob er uns was vorlügt«, meinte Bobby Lee, »aber ich glaube, er sagt die Wahrheit.« Er klang ein bisschen heiser, als sähe er die Bilder vor sich, die ich sorgsam wegdrängte. In letzter Zeit gelang es mir besser, meine Fantasie nicht mit mir durchgehen zu lassen. Vielleicht war das normal, wenn man Soziopath war. Ich saß im Jeep, mein Kopf war leer, keine Bilder, nichts. Bobby Lee sah krank aus.
     
    »Wie viele Leibwächter hat er?«, fragte ich. »An die fünfundzwanzig, bevor Sie angefangen haben, sie zu dezimieren.« »Ich dachte, Narcissus hätte fünfhundert Leute. Wie können fünfundzwanzig fünfhundert in ihre Gewalt bringen ?«
     
    Bacchus sah mich gequält an. »Wenn Jemand Ihren Ulfric hätte und ihm Körperteile abhackte, ihn zum Krüppel machte, würden Sie nicht auch alles tun, um ihn zu retten?«
     
    Ich schwieg und dachte darüber nach. Ich gab die einzige wahrheitsgemäße Antwort. »Ich weiß es nicht. Käme drauf an, was dieses >alles< umfasst. Ich verstehe, was Sie meinen, aber warum haben Sie sie nicht einfach überrannt?«
     
    Bacchus lehnte sich mit dem Rücken an die Wagenwand. Nathaniel nahm eine Kurve ein bisschen zu schnell, und Bacchus griff Halt suchend um sich. Ich ergriff seine Hand. Er sah mich dankbar und unsicher an, hielt sie fest und sah mir ehrlich in die Augen. »Wir hatten keinen Alpha. Ajax und Ulysses waren die Nächsten in der Hierarchie, und nachdem Ajax verstümmelt war, befahl uns Ulysses, zu tun, was Chimera verlangte.« Er drückte meine Hand. »Wir Übrigen sind keine Anführer, Anita. Unsere Alphas befahlen uns zu kooperieren. Wir

Weitere Kostenlose Bücher