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Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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ein bisschen bremsen, aber der Besitzer der Lautsprecherstimme hatte ihnen Angst eingejagt, und das konnte ich nicht, ich konnte sie nur töten. Ob sie gleich aus dieser Tür stürmten, hing davon ab, was sie mehr fürchteten, Tod oder Terror.
     
    Ich blickte über die Schulter und sah Nathaniel im Jeep, Caleb und Gil auf der Rückbank. Der Motor sprang an. Als Bobby Lee und ich losrennen wollten, wogten die Wehrhyänen in den Sonnenschein, zu viele zum Zählen, fast zu viele zum Zielen. Ich feuerte in die Menge und schrie: »Lauf! «
     
    Bobby Lee und ich rannten auf den Jeep zu. Folglich konnten wir nicht gut zielen, aber die Verfolger kamen so dicht, dass wir trotzdem trafen. Sie stürzten, dann gab es Schreie und wieherndes Gelächter, das mir die Nackenhaare aufrichtete, und die Angeschossenen standen als Hyänenmänner wieder auf, muskelbepackt, mit geflecktem Fell, einer Schnauze voll scharfer Zähne und Klauen wie schwarzen Klingen. Wir schwächten sie nicht, wir stärkten sie.
     
    Nathaniel schrie: »Steigt ein! «
     
    Ich drehte den Kopf und sah die vordere und die mittlere Tür offen stehen. Ich glitt auf den Rücksitz, Bobby Lee auf den Beifahrersitz. Wir knallten die Türen zu, verriegelten sie, und Nathaniel zog vorn Bordstein weg, als die Meute um den Wagen strömte und die Fensterscheiben ausfüllte. Nathaniel trat aufs Gas, der Jeep brauste davon. Neben mir stieß ein Arm durchs Glas. Ringsherum klirrten die Scheiben. Unsere Verfolger versuchten, sich am Wagen festzuhalten und einzusteigen. Ich schoss durch mein Fenster auf den Mann, und er ließ los. Bobby Lee feuerte auf einen Hyänenmann, der durch die Windschutzscheibe klettern wollte.
     
    Doch es waren noch mindestens drei weitere, die auf die Scheiben einschlugen. Ich schoss mit der Browning auf ein gegenüberliegendes Fenster, vier Mal, dann ließ der Kerl los. Mein Magazin musste fast leer sein, ich hatte nicht mehr mitgezählt. Zwei Hyänenmänner hatten sich schon halb in den Wagen geschoben. Dann plumpste der Erste auf die Ladefläche. Er stürzte sich sofort auf mich, und ich gab zwei Schüsse aus nächster Nähe ab. Dann klickte es. Der Mann fiel tot vor meine Knie. Ich kniete im Rückraum des Jeeps, was hieß, dass ich über den Sitz geklettert war, um seinen Angriff aufzuhalten. Ich konnte mich nicht daran erinnern.
     
    Der andere war halb in Menschengestalt und hatte Mühe, sich durch die zersplitterte Scheibe zu schieben. Ich glaube, er hing mit einem empfindlichen Körperteil fest. Ich zog das Messer aus der Rückenscheide. Mein rechtes Knie war unten, das Schienbein flach am Boden, mein linkes Bein angewinkelt auf die Zehenballen gestützt. Das war eine Fechterpose für Momente, wo man nicht ausbalanciert stehen kann. Ich hieb mit unsichtbarer Schnelligkeit zu, spürte die Kraft meines Körpers wie noch nie. Er blickte auf, kurz bevor die Klinge in seinen Kopf drang und ihn oberhalb des Kiefergelenks abschlug. Blut spritzte mir auf Arme und Gesicht. Der Rumpf erschlaffte, seine Beine hingen noch draußen. Der obere Teil des Kopfes lag auf der Wagenmatte, sein Blut sickerte in meine Hosenbeine. Mir blieb ein Augenblick zum Luftholen, dann hörte ich Schläge auf dem Dach.
     
    »Hartnäckige Scheißer«, sagte Bobby Lee.
     
    Ich sagte nichts, sondern kniete neben dem Reserverad gegenüber den Leichen. Edward, Meuchler der Untoten und einziger unter meinen Bekannten, der eine höhere Tötungsrate bei Monstern hatte als ich, hatte mich mal überredet, mir von einem seiner Freunde, den Jeep umbauen zu lassen. Unter dem Reserverad war ein Geheimfach und darin eine zusätzliche Browning HI-Power, zwei Munitionsclips und eine 1Vlini-Uzi mit einem Mushroom-Clip. Der Clip passte kaum in das Fach, aber er fasste dreimal so viele Patronen.
     
    Durch das Wagendach drangen Krallen und begannen, das Blech aufzureißen wie eine Konservendose. Ich warf mich auf den Rücken und feuerte nach oben. Hyänengeheul. Ein Hyänenmann fiel am Fenster vorbei, aber ein anderer war noch auf dem Dach und stieß einen pelzigen Arm durch das Blech. Ich kam auf die Knie und schoss darauf. Der Hyänenmann rollte vom Dach, der Arm steckte weiter in dem Blechschlitz.
     
    Als das Klingeln in meinen Ohren ein bisschen nachließ, hörte ich Caleb »scheiße, scheiße, scheiße«, zischen. Gil kauerte mit zugekniffenen Augen neben ihm im Fußraum, kreischte in höchsten Tönen und hielt sich dabei die Ohren zu. Ich beugte mich über die Sitzlehne, wollte nicht

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