Ankunft
nette junge Männer, doch sie nahmen lieber Befehle entgegen, als daß sie welche austeilten.
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Ihr kam der Gedanke, und sie ertappte sich dabei, daß sie vor Anspannung das Badetuch fest gegen ihre Brust preßte. So wie die Dinge standen, würde Mihall höchstwahrscheinlich einer der neuen Weyrführer sein – einer von dreien, so daß niemand Sean Protektionismus vorwerfen konnte. Außerdem war es allgemein bekannt, daß die Drachenkönigin und deren Reiterin ein Wörtchen mitzureden hatten. Sorka lächelte zufrieden.
Jedes Mädchen im Weyr wäre stolz, wenn ihre Königin von Brianth bestiegen würde, und sie als Weyrherrin bei Mihall bleiben durfte.
Ein Wermutstropfen dämpfte Sorkas Vorfreude.
Würde ihr gutaussehender rothaariger Sohn, der jedem Weiberrock hinterherlief, seßhaft werden und sich mit einer einzigen Gefährtin begnügen? Die Partnerschaft von Weyrführer und Weyrherrin mußte stabil sein, andernfalls fiel der gesamte Verband auseinander.
Sollte Mihall Weyrführer werden, mußte er sein Verhalten ändern. Für ihren Sohn war es ohnehin höchste Zeit, einen soliden Lebenswandel zu führen, entschied Sorka; doch sie würde sich hüten, ihm diesbezüglich Ratschläge zu erteilen. Mihall war Manns genug, um zu begreifen, wie wichtig Treue in einer Partnerschaft war.
»Was stehst du da herum, Frau!« Seans Stimme riß
sie in die Gegenwart zurück, und mit einer gemurmelten Entschuldigung reichte sie ihm das Badetuch.
»Dir ist sicher schon was eingefallen, was die Wahl der neuen Weyrführer betrifft. Wo du doch so klug
bist«, meinte sie. Um ihn nicht zu sehr zu verwöhnen, 245
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setzte sie hinzu: »Wußtest du, daß die Drachen die Namen der Reiter in einer verkürzten Form aussprechen?«
»Ja. Besonders dann, wenn es während eines Fädenfalls sehr hektisch zugeht«, antwortete Sean, sich
trockenrubbelnd. »Wieso fragst du?«
»Die Namen scheinen sich eingebürgert zu haben.
Jedenfalls bei den jungen Reitern.«
»Das macht doch nichts.«
»Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, daß weder dein
noch mein Name verballhornt werden.« »Das will ich
doch sehr hoffen!«
Bis die Jagdgesellschaft an diesem Abend heimkehrte –
Drachen, die sich gerade vollgefressen hatten, gingen nicht ins Dazwischen – , blieb Torene genug Zeit, um sich von ihrer Aufregung zu erholen; sie konnte es kaum fassen, daß der Doppelkrater demnächst ihr neuer Weyr sein würde. Dennoch beschloß sie, ihre Unter-redung mit den Weyrführern für sich zu behalten. Die anderen Mitglieder der Clique waren nach ihrem Ausflug in den Osten aufgekratzt genug. Die jungen Männer überlegten, welche Höhlen sie zu ihrer privaten Unterkunft wählen würden; Sevya und Nya rechneten aus, wieviel Sand man brauchte, um die ideale Unterlage für die Eier zu schaffen. Siglath gab sich sehnsüchtigen Hoffnungen hin – jedenfalls teilte Nyassa dies den jüngeren Drachenreitern mit.
Torene fand, der restliche Weyr sollte die Neuigkeit von Sean erfahren – sowie offiziell feststand, daß sie 247
den Ort in Besitz nehmen durften. Zum Glück hütete
sich die Clique davor, im Beisein der älteren Drachenreiter ins Tagträumen und Schwärmen zu geraten, und Alaranth würde nichts verraten. Torene lächelte in sich hinein. Die Königin reagierte auf die Wünsche ihrer Reiterin; und manchmal funktionierte es umgekehrt genauso gut.
Also beschäftigte sich Torene damit, ihre Reitausrüstung zu checken. Vielleicht tauchte Sean zu einer unangekündigten Blitzinspektion auf – in zwei Tagen erwartete man einen Fädenschauer. Mit einer Sicherheit, die sie sich in jahrelangem Umgang mit den Sachen erworben hatte, prüfte Torene den Tank ihres Flammenwerfers sowie die Tragegurte und die Düsen.
Danach kontrollierte sie das Sicherheitsgeschirr und untersuchte ihre schweren, mit Kunststoff überzogenen Handschuhe auf eventuelle Schäden durch ausgetretenes HNO3.3 Nach und nach nutzte sich die Plastik-beschichtung ab und mußte erneuert werden. Ihre Hände schwitzten in dem luftundurchlässigen Material, doch ohne Handschuhe hätte sie sich durch Säurespritzer schwere Verätzungen zugezogen. Sie überzeugte sich davon, daß ihre Schutzbrille nicht beschlagen war, denn manchmal benetzte ein feiner Sprühnebel das Plasglas, ehe sich das HNO3 entzündete.
Mit der Überprüfung war sie beinahe fertig, als F'mar
– Fulmar Stone junior –, der Reiter des Bronzedrachen Tallith, in den Bereitschaftsraum der Königin
3 HNO3:
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