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Ankunft

Ankunft

Titel: Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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zurückgesetzt, wenn es um Beförderungen und Privilegien ging. Sie waren rasch mit dem Vorwurf bei der Hand, die Kinder, deren 241
    Eltern noch lebten, würden begünstigt, die Waisen
    hingegen bei wichtigen Dingen übergangen.
    Mihall rechnete fest damit, Weyrführer zu werden.
    Darüber machte sich Sorka gar keine Illusionen, und auch Sean wußte um die Ambitionen ihres ältesten
    Sohnes, obwohl dieser seine Wünsche noch nie laut
    geäußert hatte. Im Gegenteil, er schien jeder diesbezüglichen Diskussion tunlichst aus dem Weg zu gehen. Gewissenhaft diente er als Geschwaderführer, half, Weyrlinge zu trainieren, wie es sich für jemanden in seiner Position gehörte, und versuchte nie, seine Stellung als Sohn der Weyrführer zu seinem Vorteil zu nutzen. Außer, wenn sein Drache Brianth sich zu einem Paarungsflug in die Lüfte schwang, blieb er genauso unauffällig wie die meisten seiner Kameraden. »Er be-nimmt sich so reserviert, gerade weil er unser Sohn ist«, meinte Sean.
    Sollte Brianth je die ranghöchste Königin begatten, hätte er das Ziel erreicht, das er sich in dem Augenblick setzte, als er im Alter von zwölf Jahren an der Brutstätte stand, der jüngste Knabe, der je von einem Bronzedrachen erwählt wurde. Die älteren Kandidaten hatten gemurrt, doch Sean hatte nicht nachgegeben. »Die Entscheidung trifft der Drache. Mihall hätte auch übergangen werden können«, lautete sein Urteil.
    Der neue Bronzereiter und sein Vater, der
    Weyrführer, hatten gelegentlich Gespräche unter vier Augen geführt, doch kein einziges Mal hatte Mihall
    darum gebeten, protegiert zu werden. In der Gruppe von Weyrlingen, der er zugeteilt war, erwarb er sich bald 242
    den Ruf eines Strebers, weil er sich nie schonte, seine Kräfte stets bis zum Letzten verausgabte und alle
    anderen übertraf. Bei den Kameraden machte ihn das
    nicht unbedingt beliebt.
    Als Junge war Sean ein Einzelgänger gewesen, doch
    Mihall gab sich noch viel eigenbrötlerischer. Sorka dachte oft darüber nach, daß sie ihren Erstgeborenen eigentlich gar nicht richtig kannte … und doch, mitunter hatte sie das Gefühl, ihn in ihrer tiefsten Seele zu verstehen.
    Der Junge hatte sich brennend für Drachen interessiert, seit er alt genug war, um zu begreifen, was seine Eltern taten. Obwohl er die meiste Zeit bei seinen Groß-
    eltern lebte, die sich gleichfalls um seine Geschwister kümmerten, verbrachte er jede freie Stunde im Weyr; ganz allein legte er den langen Marsch zurück, wenn niemand ihn begleiten konnte.
    »Wir haben zwanzig paarungsbereite Königinnen –
    deine nicht mitgerechnet, denn Faranth wird ausschließlich von Carenath bestiegen.« Scherzhaft drohte er ihr mit dem Zeigefinger, was ihr ein selbstgefälliges Grinsen entlockte. »Und die drei verletzten …«
    »Porth kann fliegen«, unterbrach Sorka ihn, um Tarne zu unterstützen.
    »Sie besitzt nicht genug Ausdauer.«
    »Tarrie hat viel Erfahrung darin, wie man einen Weyr führt«, beharrte Sorka. Sie dachte daran, wie oft ihre Freundin ihr während ihrer Schwangerschaften geholfen hatte, oder wenn die Kinder krank waren. Jedesmal war 243
    Tarrie eingesprungen, um wichtige Aufgaben zu
    übernehmen, die Sorka nicht erledigen konnte.
    »Das stimmt, doch ich möchte die neuen Weyr mit
    jungen Führern besetzen, die ihre Teams hinsichtlich der Fäden unterweisen. Sie können den anderen beibringen, was wir auf die harte Tour lernen mußten.«
    »Und nach welchen Kriterien bestimmst du diese
    jungen Führer?«
    »Denk mal darüber nach, Liebes«, entgegnete er und
    tauchte abermals den Kopf ins Wasser.
    »Du hast natürlich schon einen Plan«, sagte Sorka zu dem mit Seifenschaum versetzten Wasser, das gurgelnd durch die Abflußrohre sprudelte.
    Drei Weyr? Meine Güte, dachte sie halb erleichtert, halb erschrocken. Wenn Sean sich schon entschloß, die jungen Leute fortgehen zu lassen, dann gleich scharenweise. Jung sollten die Anführer sein. Das klang ver-nünftig, und geeignete Personen gab es genug. Jeder der gegenwärtigen Geschwaderführer besaß das Zeug zum Weyrherrn. Sean hatte sie gründlich ausgebildet mit Betonung auf Sicherheit und Taktik.
    Selbst die Geschwaderzweiten wären für diese Position geeignet. Zu schade, daß die blauen Drachen nicht genug Ausdauer besaßen, um mit einer Königin mitzu-halten. Deshalb kämen nur zwei Geschwaderzweite als Weyrführer in Frage. Allerdings konnte sie sich weder Frank Bonneau noch Ashok Kung in diesem hohen Rang vorstellen. Beide waren

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