Ankunft
Salpetersäure. – Anm. d. Übers.
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geschlendert kam, Helm und Handschuhe in der Hand,
die Reitjacke offen.
»He, wir sind zurück!« F'mar grinste von einem Ohr
zum anderen. »Wir haben den Speck nach Hause gebracht.«
»Richtigen Speck? Fängt Longwood schon so früh
mit dem Räuchern an?«
»Mußt du immer alles so wörtlich nehmen, 'Rene?«
Sie hatte Sorka nicht erzählt, daß dies die Abkürzung ihres Namens war, denn ihre menschlichen Mitstreiter, und nicht die Drachen, hatten ihr diesen Spitznamen verpaßt.
Während er gereizt mit den Handschuhen gegen seine
Beine schlug, fuhr F'mar fort: »Nein, natürlich haben wir keinen Räucherspeck mitgebracht, sondern jede
Menge Fleisch für Steaks und Eintöpfe. Man ist gerade dabei, die Herden für den Winter auszusortieren. Oder hast du schon vergessen, daß sich die Jahreszeiten ändern?«
»Nein, ich hab's nicht vergessen«, entgegnete sie ruhig. Fulmar Stone war acht Jahre älter als Torene. Er war fünf gewesen, als er mit seinen Eltern und Ge-schwistern auf Pern eintraf. Mit neunzehn hatte ihn ein Bronzedrache aus dem Gelege der Weyrführer erwählt.
Sein Vater bildete ihn damals gerade zum Ma—
schineningenieur aus, und Fulmar senior hatte nicht begeistert reagiert, als sein Sohn die Lehre abbrach, um sich einer gänzlich neuen Beschäftigung zu widmen.
Erst als Fulmar die Wartung sämtlicher Maschinen im Weyr übernahm, ließ sich sein Vater halbwegs besänf-249
tigen. Allerdings waren die technischen Geräte so konstruiert oder umgebaut worden, daß sie selten mehr
brauchten als einen Tropfen Öl – jedenfalls behauptete das F'mar.
»Schade, daß du nicht dabei warst.« F'mar, der so
groß war wie Torene, aber stämmiger und breitschultriger gebaut, beugte sich mit einem sinnlichen Lächeln über sie. »Es hätte dir sicher mehr Spaß gemacht, als über Felsen zu kraxeln und in dunkle Höhlen zu spähen.«
Torene blieb gelassen. »Aber ich klettere für mein
Leben gern, und gestern war Alaranth mit den anderen Königinnen auf der Jagd. Wenn es Steaks zum
Abendessen gibt, gehe ich wohl lieber in die Küche und helfe bei der Zubereitung mit.«
»Ich habe auch Küchendienst«, gab F'mar Grimassen
schneidend zu. Diese Art von Pflichten, die die
Drachenreiter ebenfalls im Weyr übernehmen mußten,
behagte ihm ganz und gar nicht. »Ehrlich gesagt hat Tarrie mich losgeschickt, um dir zu sagen, daß du in der Küche gebraucht wirst.«
»Wenn es Steaks gibt, soll es mir recht sein«, entgegnete sie. »Ich wasche mir nur rasch die Hände.«
»Kann ich dir dabei helfen?« schlug er halb im
Scherz, halb lüstern vor.
Torene lachte nur und machte sich auf den Weg zu
den Waschbecken, ohne auf seine leicht anzügliche Art einzugehen.
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F'mar verfolgte sie hartnäckig mit seinen Avancen.
Bei jeder Gelegenheit versuchte er, sich Torene aufzu-drängen und sie davon zu überzeugen, daß er für sie der beste Weyrgefährte sei, so wie sein Tallith den per-fekten bronzenen Partner für ihre Königin abgäbe. F'mar suchte förmlich nach Chancen, seine Qualitäten zu beweisen. Außerdem war er Geschwaderführer, und er fand, diese Position würde ihn über den Rest der Gruppe erheben.
Torene behandelte alle jungen Männer gleich, und
keiner wußte, ob sie bereits in der Liebe Erfahrungen gesammelt hatte. Sie war noch Jungfrau, denn die ro-mantische Ader in ihr verlangte, daß das erste Mal etwas ganz besonderes sein sollte. Die meisten Menschen, die Torene kannten, wären über diese Ansicht verblüfft gewesen.
Doch Torene wollte keinen Sex ohne Liebe.
Vielleicht war sie zu wählerisch, aber mittlerweile lebte sie mit den jungen Männern ihres
Drachenreitergeschwaders schon so lange zusammen,
daß sie sie gar nicht mehr in einem erotischen Licht betrachten konnte. Die einzige Ausnahme bildete
vielleicht Mihall, doch das auch nur, weil er ihr stets fremd geblieben war und sein Ruf als Frauenheld sie abschreckte.
Sie hatte es sich angewöhnt, Fragen und zweideutigen Aufforderungen geschickt auszuweichen. Manchmal,
aus lauter Jux, machte sie Anspielungen, als hätte sie mit irgendeinem Lehrjungen in Burg Telgar eine
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Romanze gehabt, während sie ihre dort wohnende
Familie besuchte.
Im Grunde war F'mar ihr von allen jungen Männern
im Weyr noch am sympathischsten. Ihr gefielen seine unverdrossen gute Laune und sein attraktives Aussehen, doch niemals ermutigte sie ihn, sich ihr zu nähern. In ihrem beengten Quartier konnte sie ihn
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