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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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Schlacht schrie sie den Hünen an. »Steh auf, Krieger!«
    Schwer geschunden und an den Grenzen seiner Kraft raffte sich Garock auf und baute sich wieder in seiner vollen Größe auf. Er stand da und atmete schwer. Und doch hob er die Arme in Kampfstellung.
    Noch nie hatte Bermeer größeren Schmerz und tiefere Entkräftung im Gesicht seines großen Freundes gesehen, als in diesem Augenblick.
    Auch er stand wieder mühsam auf. Von seiner Behändigkeit war nichts übrig geblieben und er spürte jeden seiner Knochen im Leib. Bermeer sah dem Drachen entgegen und er spürte etwas, das für ihn nach so vielen Jahren des Kampfes, der Gefahr und des Tötens völlig neu war. In ihm stieg die blanke Angst auf.
    Dann sah er Pitto wieder. Bleich lächelnd saß der tote Gauklerjunge im Nacken des Drachen und winkte ihm zu. Deutlich konnte er die tödliche Wunde auf dessen Stirn sehen. Bermeer fuhr es durch Mark und Bein und mit einem Mal fügte sich der Kreis zu einem Ganzen.
    »Na, Garock, alter Stein, wartet schon des Fährmanns Nachen? Hast noch Kraft für’nen Sack Mehl, dann wirf mich hoch zum Drachen.«
    Garock begriff, was er vorhatte. Er warf den Dolch neben sich in den Grund, wo dieser stecken blieb, dann stellte er sich mit dem Rücken zu dem Untier und ging leicht in die Knie. Seine großen Hände formten eine geschlossene Fläche.
    Bermeer nahm Aufstellung und begann sofort, loszulaufen.
    Der Drache kam schnell näher. Weit riss das Tier sein Maul auf und schnellte den drei Gefährten entgegen.
    Bermeer stieg auf die Hände seines Freundes und stieß sich ab, noch während Garock sich aufrichtete und mit aller ihm verbleibenden Kraft die Hände nach oben riss.
    Der Assassine flog mit den Händen voran und stieß sich an der Schnauze ab, um einen Salto zu schlagen.
    Der Drache hatte den Berisi beißen wollen, war aber so durch den ihm entgegenkommenden Gaukler abgelenkt, dass er nach diesem schnappte. Mit einem lauten gefährlichen Klappen schlossen sich die kräftigen Kiefer und hatten ins Leere gebissen.
    Tatsächlich landete der Blutbote im Nacken des Drachen, und ehe dieser es sich versah, schlang er seine Seilschlaufe um dessen Hals.
    Mit wildem Gebrüll reckte Bermeer den Arm nach oben. Er, der Blutbote, ritt den Drachen.
    Gordobir senkte den Kopf und knurrte Garock entgegen, dann schnellte sein Hals peitschenartig nach oben und Bermeer verlor trotz der Schlinge seinen Halt. In hohem Bogen flog der Gaukler weit in die Nacht.
    Garock sah seinem Freund nicht nach. Den jetzt war der Augenblick. Mit der Urgewalt Hankumas selbst stemmte er einen Fuß in die aufgewühlte Erde, riss den Dolch aus der selben und rannte nach vorn.
    Nach wenigen Schritten sprang er ab und ließ einen kehligen Schrei verlauten, den Dolch nach vorn gereckt.
    Der Drache hatte durch seine Schleuderbewegung den Kopf weit nach hinten genommen und so seine Brust völlig entblößt.
    Mit einem unbeschreiblichen Krachen und Schmatzen fand der Dolch sein Ziel und versank in voller Gänze im Leib des Untiers. Das geschah mit solcher Wucht, dass der Arm des Berisi ein Stück weit mit darin versank.
    Der Todesschrei des Drachen vermengte sich augenblicklich mit dem Schmerzensschrei Garocks, der seine vom heißen Herzblut des Untiers verätzte Hand wieder herauszog. Der Dolch blieb in der tödlichen Wunde.
    Mit letzter Kraft rollte sich Garock zur Seite, als der Drache in voller Länge dicht neben ihm zusammenbrach.

Letzte Ruhe
    (Brakenburg, 14. Tag)
    Am nächsten Morgen ging die Sonne über einem zumindest für den König wieder sicheren Brakenburg auf. Der hohe Kostan wurde am darauffolgenden Abend zusammen mit seinen Ratskollegen, dem hohen Pageronn und dem hohen Bungad, beigesetzt.
    Letzteren hatte ein völlig unterschätztes Wundfieber über Nacht dahin gerafft. Man hielt gemeinhin die hohen Feiertage für einen guten Zeitpunkt, auch dem Richter die letzte Ehre zu erweisen.
    Am Grab wurde von Erzherzog Rahag III. höchst selbst die Rede gehalten, in der auch dem jungen Ankwin vom Bärenfels bis zur Rückkehr seines Vetters, Herrn Siekoff, sämtliche Angelegenheiten des Hauses Brakenstein öffentlich übergeben und ihm eine große Zukunft in der Königsstadt prophezeit wurde.
    Sein angeblicher Aufenthalt in einem der städtischen Gefängnisse erwies sich als ein völlig aus der Luft gegriffenes Gerücht.
    Uharan, der oberste Magier, legte kurz nach den Feiertagen sein Amt, entgegen der Tradition, noch vor seinem Tode nieder und ging aus

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