Anmutig älter werden (German Edition)
und sie zieht Calcium aus unseren Knochen. Viele Menschen wissen das nicht und wollen es auch gar nicht glauben, obwohl es eine große amerikanische Studie darüber gibt.
Vielleicht sollten wir uns auch zurückhalten bei Wurst, Schinken und Fleisch. Es gibt neuerdings eine Studie, dass Vegetarier weniger anfällig für Krebs sind. Natürlich zeigt sich auch in unserem Gesicht und Körper die Art, wie wir uns ernähren.
In Maßen genießen ist sicherlich die beste Grundregel.
Wenn du Gott schmückst, schmückt er dich
D er Tritt in meinen Allerwertesten, die Auflage, den Garten zu schließen oder einen Parkplatz zu bauen, war ein wirklicher Segen. Mit vierzig Jahren hatte ich gedacht, das Leben sei vorbei, und jetzt erlebte ich, dass sich mit jedem Jahrzehnt neue Horizonte öffnen, neue Wege. Das Leben wird weiter, stabiler, ruhiger, heiterer, weil ich jetzt langsam kapiere, was die Gesetze des Lebens von mir wollen.
Über alle Falten hinweg muss dein Lächeln die Menschen beglücken und wiederum in deinem Gegenüber ein Lächeln hervorzaubern, sodass jede Begegnung eine wirkliche Begegnung wird. Du kannst dir so viele teure Cremes ins Gesicht schmieren, wie du willst, du hast mit siebzig die Ausstrahlung, die du dir erarbeitet hast.
Meine neu gewonnene Unternehmungslust konnte ich durch die Rolle der Hotelbesitzerin Dorothea von Siethoff genießen. Dreharbeiten führten mich nach Mauritius, Mexiko, Thailand, Bali und nach Indien, nach Udaipur, das mich am tiefsten beeindruckt hat. Während der Dreharbeiten durfte ich in dem sonnig gelben Maharadscha-Palast wohnen, von wo aus ich auf den Lake-Palast aus zartem weißen Marmor blickte, der in der Mitte des Sees ruhte. Wenn am frühen Morgen die Sonne darauf fiel, wirkte der Palast wie pures Gold.
Durch mein Interesse an Schmuck hatte ich auch hier bald einen Freund gefunden, Man Singh Manu. Er hatte in einer belebten engen Straße ein Silbergeschäft, vor dem Eingang gab es eine winzige Terrasse mit zwei Stühlen, wo man mitten im Verkehr, im Staub der Motorräder, der Autos, der heiligen Kühe, die einfach durch den Verkehr liefen, sich glücklich unterhaltend, Tee trank. Manu war tief spirituell. In seinem kleinen Geschäft hatte er einen Hausaltar indischer Götter mit Blumen geschmückt. Wenn er etwas verdiente, verbeugte er sich mit gefalteten Händen, bedankte sich und legte das Geld auf den Altar.
Wir drehten gerade zu der Zeit, als in Indien das Lichterfest gefeiert wurde. Ganz Udaipur war geschmückt mit bunten Lichterketten, es sah aus wie bei uns zu Weihnachten. Was ich sehr originell fand: Die Menschen stürmten geradezu den Tempel der Göttin Lakshmi und legten ihr ihre Steuererklärungen sozusagen vor die Füße. Vollkommen ehrlich Ein- und Ausgaben und Verdienst, weil sie sonst glauben, wenn sie unehrlich sind, käme im nächsten Jahr nichts mehr nach. Viele Inder kommunizieren via Computer mit Lakshmi und offenbaren der Göttin des Reichtums ihre Einkommen per E-Mail. Die Adresse hat man mir leider nicht mitgeteilt.
»Traumhotel«. Während einer Drehpause in Udaipur.
An einem freien Drehtag fuhr ich nach Ranakpur in den berühmten Tempel der Jainas aus dem 15. Jahrhundert. Die Landschaft unterwegs bestand aus grünen Feldern und Wiesen. Auf den Dorfstraßen begegneten mir Hirten mit ihren Ziegenherden, die am Rande der Straße entlangzogen. Ich bewunderte die Männer in ihren hübschen weißen Hemden, mit den bunten Gürteln, den roten knielangen Hosen und den roten Käppchen, die sie bei ihrer Arbeit trugen. Die Frauen in bunten Saris, mit viel Gold durchwirkt, gaben dem Bild etwas unwirklich Urzeithaftes, als wäre hier die Zeit stehen geblieben. »Ob sie in diesen Saris auch wirklich arbeiten können?«, fragte ich mich. Nun, anscheinend taten sie es.
Langsam kamen Berge näher, wir fuhren immer höher hinauf, Serpentinen wie in der Schweiz. Jetzt las ich auf einem Schild am Straßenrand »Beware of tigers«. Mir blieb einen Moment das Herz stehen, einem Tiger wollte ich ganz bestimmt nicht begegnen.
Der Wald links und rechts wurde immer dichter. Es war wildromantisch. Die Sonne, die durch die Bäume leuchtete, gab dem Grün auf den Blättern einen satten Glanz. Zur linken Seite entdeckte ich einen rauschenden Wildbach – wie in den Alpen. Ich war begeistert. So eine wilde Natur, keine Besiedlung, alles noch im Urzustand, nichts war zugebaut.
Mein Interesse an diesem Land, wo es so viel Unvereinbares gab, wurde immer tiefer. Reichtum
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