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Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Titel: Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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sagte Holger Bloem, »ist das der Kick, den er braucht. Vielleicht liebt er dieses Risiko, und die Öffentlichkeit sucht er auch. Es ist wie ein Heischen nach Anerkennung für seine Tat.«
    Ann Kathrin gab ihm recht. »Das ist es fast immer. Deshalb bekommen wir so manches Geständnis: Der Täter will endlich zur Kenntnis genommen werden.«
    Benninga zerbiss ein Hustenbonbon. Er hatte Mühe mitzuhalten, so schnell gingen die zwei.
    »Kann er sie mit dem Auto hierhingebracht haben?«
    »Unwahrscheinlich«, sagte Holger Bloem. »Die paar Fahrzeuge auf der Insel sind kriminaltechnisch rasch untersucht. Er hätte Mühe, den Wagen von der Insel zu bekommen …«
    Ann Kathrin fand das einleuchtend. »Er muss damit rechnen, dass Spürhunde an jeder Autofähre warten. Es sei denn … er ist schon weg.«
    »Glaub ich nicht«, sagte Holger Bloem. »Der wartet hier. Der wollte dabei sein, als sein Opfer gefunden wurde.«
    Benninga reagierte fast eifersüchtig. Er drängte sich schnaufend zwischen Ann Kathrin und Bloem. Warum besprach sie das mit ihm, fragte er sich. Dieser Bloem war kein Kripomann, sondern Journalist. Benninga fühlte sich nicht ernst genommen und abgeschoben. Bloem ging jetzt außen am Rand der Deichbefestigung entlang. Am liebsten hätte Benninga ihm einen Schubs gegeben, um ihn runter zum Strand zu bugsieren.
    »Ist das hier ein Pressetermin, oder ermitteln wir gerade?«, fragte er bissig.
    Holger Bloem wollte sich schon dezent zurückziehen, aber Ann Kathrin fand Benningas Bemerkung unhöflich und wies ihn mit einem Blick zurecht.
    »Ach, ist doch wahr«, maulte Benninga und blieb ein Stückchen zurück. Er sah die zwei von hinten. Sie gingen weiter in Richtung Stadt.
    Ann Kathrin, dachte Benninga, begibt sich ja gern in die Opferrolle, um den Tathergang zu rekonstruieren. Das hatte sich inzwischen überall herumgesprochen. Er hatte wilde Phantasien darüber, wie sie das diesmal anstellen wollte. Würde Bloem sie auf seinen Schultern quer über die Insel schleppen, und wenn ja, war sie dabei nackt? Vielleicht sogar kahlrasiert?
    Er wusste, dass es sicherlich so nicht passieren würde, aber es tat ihm gut, sich das jetzt vorzustellen.
    Da klingelte sein Handy. Er wurde darüber informiert, dass Joachim Warfsmann Anzeige gegen den Mörder seiner Frau erstatten wollte. Er wusste angeblich genau, wer es war, und hatte ihn auch auf der Insel gesehen.
    Benninga rannte hinter Ann Kathrin und Bloem her. Keuchend kam er bei ihnen an. »Wir haben ihn«, japste er. »Der Mann kennt den Täter.«

    Als Weller zu Hause im Distelkamp ankam und Ann Kathrin nicht vorfand, bekam er solchen Appetit auf ein Matjesbrötchen mit Zwiebeln, dass er sich zugetraut hätte, dafür einen Einbruch zu begehen. Alle Geschäfte waren schon geschlossen.
    Er suchte im Kühlschrank, und sein Hunger wuchs. Dann fand er Krabben. Nur wenige Tage über dem Verfallsdatum. Besser als nichts.
    Er hackte Knoblauch und Schalotten und ließ alles in heißer Butter brutzeln. Dann nahm er die restlichen Eier und schlug sie am Pfannenrand auf. Er rührte um. Es roch schon gut. Eine einsame Tomate und einen Apfel schnitt er noch. Dann hörte er im Stehen am Herd die Mailbox ab.
    Ann Kathrin erklärte ihm, sie sei auf Norderney. »Er hat schon wieder zugeschlagen. Ines Küppers, Christoph Willbrandt und jetzt Michaela Warfsmann. Ich denke, es ist derselbe Täter.«
    Weller ließ die Tomaten- und Apfelstückchen in die Pfanne rieseln und dachte: Jetzt könnte ich gut einen Schnaps vertragen.
    Er aß alles im Stehen aus der Pfanne und dazu eine Schnitte Schwarzbrot.
    Erst nach dem Essen versuchte er, Eike zu erreichen. Er schrieb ihm, weil es spät war, eine SMS :
Ruf mich doch bitte an. Ich würde gerne mit dir reden
.
    Das las sich für einen Außenstehenden vermutlich unverfänglich, doch für Eike musste es sich wie eine höchst dringliche polizeiliche Vorladung anfühlen, denn Weller konnte sich nicht daran erinnern, jemals auf diese Art Kontakt zu Eike gehabt zu haben. Normalerweise ignorierten die beiden sich höflich.
    Weller erhielt keine Antwort. Er schaltete den Fernseher ein. Eine Sendung mit Karl Dall.
    Weller holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank und machte es sich auf dem Sofa gemütlich. Karl Dall war jetzt genau richtig. Der tat mit seinem trockenen Humor und seiner ostfriesischen Sicht auf die Verrücktheiten der Welt gut.
    Vor ein paar Monaten hatten Weller und Ann Kathrin einen Auftritt von Karl Dall in Emden besucht. Bei der

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