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Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Titel: Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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schon schlecht!«
    »Die Detektei Hansen in Oldenburg hat Willbrandt beschattet. Wir wollen herausfinden, wer den Auftrag erteilt hat.«
    »Da kann man doch einfach anrufen und fragen.«
    »Das will Ann Kathrin nicht. Du sollst hinfahren, und wenn sie dir keine Auskunft geben, notfalls die Akten beschlagnahmen.«
    Rupert plusterte sich auf. »Soso. Die Dame wünscht das nicht. Ja, ist hier Weihnachten? Bin ich der Nikolaus? Wird das alles ein Wunschkonzert? Akten beschlagnahmen? Wie kommt sie denn auf den Mist? Soll ich mich hier illegal verhalten? Dazu bräuchte ich einen Hausdurchsuchungsbefehl.«
    »Das nennt man heute richterlichen Beschluss über die Beschlagnahme. Und hier ist der Wisch. Ann hat ihn heute Morgen bereits besorgt. Es ist Gefahr im Verzug. Möglicherweise handelt es sich bei dem Auftraggeber um den Täter.«
    »Na dann wird der ja nicht blöd genug gewesen sein, uns seinen richtigen Namen zu hinterlassen.«
    Rupert nahm den Zettel an sich und steckte ihn ein, ohne einen Blick darauf zu werfen. Er hatte sich heute Morgen schon zweimal die Zähne geputzt und mit Odol gegurgelt, roch aber noch immer aus dem Mund, als hätte er eine tote Katze gegessen.
    Was ihm am wenigsten gefiel, war, mit welcher Selbstverständlichkeit Ann Kathrin Klaasen sich als Chefin aufspielte. War das ein schlechtes Omen? Würde sie es schließlich auch werden, weil niemand seine Fähigkeiten zu schätzen wusste?
    Er tröstete sich damit, dass 007 heutzutage wohl auch keine Lizenz zum Töten mehr von seiner Majestät, der Königin, bekommen hätte, sondern für jeden Mist um einen richterlichen Beschluss nachfragen musste, wenn er keins auf den Deckel kriegen wollte. Genau wie er.
    Die Welt ist verrückt geworden, dachte Rupert. Aber das ist ja noch kein Grund für mich, auch durchzudrehen.
    Auf dem Weg nach Oldenburg hielt er in Georgsheil an, um beim Grill-Friesen eine Riesen-Currywurst zu essen. Seit er wusste, dass Holger Bloem, Peter Grendel, Ann Kathrin Klaasen und Weller gern mal in Norden in Gitti’s Grill gingen, mied er den Laden, denn wo diese Bande sich wohl fühlte, da bekam Rupert Hautausschlag.
    Hier in Georgsheil atmete er das Flair der großen Bullenbesamungsstation. Jeder Schritt über den Boden hier brachte die Tinte in den Stift zurück, glaubte er, und die Currywurst hier hatte auf ihn eine ebenso starke Wirkung wie Viagra.
    Männer, dachte er, sollten keine Medikamente nehmen, sondern einfach mehr Fleisch essen.
    Er nahm die Currywurst extra scharf, und jetzt ließ auch sein Mundgeruch nach.

    Die Agentur Hansen war in Oldenburg in der Innenstadt, über einem Augenoptiker. Noble Geschäftslage, dachte Rupert, rülpste einmal kurz und entschied sich, direkt nach dem Besuch in der Agentur einen schwarzen Tee zu trinken. Natürlich ohne diesen ganzen ostfriesischen Kram wie Kluntje oder Sahne.
    Seine Mutter stammte aus dem Ruhrgebiet. Essen Rüttenscheid. Sie hatte sich immer bemüht, den Slang aus dem Pott beizubehalten. Besonders, als ihr Mann versuchte, dem kleinen Rupert Plattdeutsch beizubringen, hatte sie ihn mit
watt
und
datt
und
hömma, zamma
und
kumma
bombardiert. Noch heute war er praktisch zweisprachig. Er konnte mühelos Hochdeutsch mit ostfriesischem Einschlag sprechen oder aber, gerade in emotionalen Momenten, umschalten in einen Jürgen-von-Manger-Dialekt. Seine Mutter hatte von Manger verehrt und seine Platten gesammelt, sehr zum Kummer seines Vaters.
    Seine Mutter hatte immer behauptet, der Ostfriesentee würde durch Sahne und Kluntje ungenießbar. Aus Gründen, die er selbst nicht hätte nennen können, fühlte Rupert sich seiner Mutter näher als seinem Vater, trank den Tee wie sie und imitierte nur zu gern ihre Art zu sprechen.
    Es zog ihn ins Café Klinge, denn dort hatten seine Eltern sich kennengelernt, und sein Vater behauptete, in einem guten Café bei einem kalorienhaltigen Stück Torte lerne man bessere Frauen kennen als in einer schummrigen Nachtbar bei einem gepantschten Cocktail.
    Rupert hätte sich nur zu gern ein neues Sahnestückchen aufgerissen, und sei es, um Beate zurückzuholen, denn, so hatte er gelernt, eifersüchtige Frauen kamen zurück. Auf jeden Fall musste aber sein Selbstbewusstsein aufgebessert werden, und dazu wollte er in den nächsten Tagen seinen Marktwert auf dem Fleischmarkt testen. Zunächst in Cafés, dann aber auch in Bars und Discos.
    Die Tür der Agentur war durch mehrere Ketten gesichert. Rupert musste vor dem Spion stehen und seinen Ausweis

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