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Ann Pearlman

Ann Pearlman

Titel: Ann Pearlman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Apfelblüten im August
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normalerweise sind es die Frauen, die die Kompromisse eingehen und mehr von ihrem Selbst für die Beziehung aufgeben.
    »Vielleicht würde King tatsächlich ihre Karriere fördern. Vielleicht aber auch nicht. Wer weiß, was die Zukunft für Key und Special bereithält.« Er geht in die Kurve, und ich spüre, wie hinter uns mein weltlicher Besitz ins Schwanken gerät. »King kann sie garantiert berühmt machen, aber er kann garan tiert auch dafür sorgen, dass sie Aaron und den Rest von uns verliert.«
    Ich habe mich von Tara überzeugen lassen, dass sie und Aaron einzigartig sind, aber vielleicht ist er nur eine Sprosse auf der Leiter. »Und was ist mit dir, Smoke?«
    »Für mich geht es darum, wie ich mich beim Musikmachen fühle. Eine Art Meditation. Aber für Tara ist Musik das, was sie ausmacht. Sie könnte neue Räume in sich öffnen, wenn sie ihre eigene Musik macht. Deshalb das Schlüssel-Symbol. Was als Nächstes passiert, wird eine Menge über das aussagen, was in Tara vorgeht. Und in Aaron.«
    »Hat Aaron dir das gesagt?«
    »Nein. Das habe ich mit meinen eigenen Augen gesehen.«

9
    Wie alles miteinander verbunden ist
    Tara
    A llie folgt mir in die Garderobe. Ich setze Levy auf die Liege und schaue mich nach einer Blumenvase um. Schließlich nehme ich den Müllbeutel aus dem Plastikpapierkorb, fülle ihn mit Wasser und stelle die Rosen hinein. Die Stiele füllen das Gefäß völlig aus, und sofort riecht der ganze Raum nach Blumen.
    Orange Rosen.
    Ich starre in den Spiegel, auf den juwelenverzierten Schlüssel an meinem Hals. Er ist fast geformt wie ein Anch, das alte ägyptische Symbol ewigen Lebens.
    Aber wenn man tot ist, lebt man nicht weiter. Nicht wirklich. Nur die wechselhaften Urteile der Menschen existieren immer weiter.
    Allie lächelt mir zu. Ihre Ringellocken fallen ihr weich auf die Schultern, sie trägt eine weit ausgeschnittene schwarze Bluse, eine weiße Hose und eine weiße Stola. »Eine schöne Kette. Wunderschön.«
    Ich berühre den Schlüssel, als wollte ich meinen Anspruch darauf geltend machen. »Normalerweise lege ich keinen großen Wert auf materielle Dinge.«
    Wir schauen auf unsere Spiegelbilder, dann sage ich: »Aber das hier hat schon was.«
    »Es geht um das, was die Kette verkörpert. Darum, dich selbst an erste Stelle zu setzen. Unabhängigkeit.«
    »Und Sicherheit«, füge ich hinzu.
    »Wie meinst du das?«
    »Zu akzeptieren, dass sie zu künstlerischer Anerkennung und finanzieller Sicherheit führt. Ich kann nichts anderes als Musik machen. King hat sein eigenes Plattenlabel. Letztes Jahr hat er Karma and the Kicks geholfen, einen Grammy zu gewinnen. Er baut die Leute auf. Wenn ich sein Angebot annehme, muss ich nie mehr als Straßenmusikerin für Kleingeld spielen – was jetzt immer noch passieren kann. Vielleicht heben Aaron, ich und die Crew nie richtig ab, vielleicht verschwinden wir bald wieder in der Versenkung. Mit King zu arbeiten würde bedeuten, dass ich ausgesorgt hätte. Für Levy und für mich.«
    »In jungen Jahren war mir Berühmtheit auch sehr wichtig.« Ich sehe Allies Profil im Spiegel, denn sie hat sich abgewandt, um statt meines Spiegel-Ichs mein wirkliches Ich anzuschauen. »Inzwischen nicht mehr.«
    »Warum?«
    Sie runzelt die Stirn, zuckt die Achseln und dreht sich wieder zum Spiegel. »Ich glaube, Berühmtheit war für mich immer gleichbedeutend mit Unsterblichkeit, und jetzt, wo ich dem Tod näher bin, macht er mir nicht mehr so große Angst. Außerdem ging es mir darum, etwas zu erreichen, etwas zu bewirken in der Welt. Ich schätze, dem bin ich gerecht geworden, indem ich einfach einen Patienten nach dem anderen behandelt habe.«
    Mit zusammengekniffenen Augen starre ich in den Spiegel und lasse mir Allies Worte durch den Kopf gehen. »Für mich geht es darum, der Welt Musik zu schenken. In dem bestätigt zu werden, was ich bin, ohne Wenn und Aber. Aber das Geld ist auch verlockend, vor allem wegen Levy, um ihm Sicherheit zu geben.«
    Allie nickt. »In dem bestätigt werden, was du bist, ohne Wenn und Aber … deines Vaters?«
    »Ja. Als würde es … als würde er keine Rolle mehr spielen.«
    »Du solltest das, was mit deinem Vater passiert ist, nicht persönlich nehmen.«
    Aber er ist mein Vater, möchte ich am liebsten schreien.
    »Das sagt nichts über dich. Nur über ihn. Und so etwas würdest du Levy niemals antun.« Unsere Augen begegnen sich im Spiegel.
    Ich lege den Finger auf den größten Glitzerstein. »King kann unmöglich geahnt

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