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Anna, 13, (un)verliebt

Anna, 13, (un)verliebt

Titel: Anna, 13, (un)verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sibylle Rieckhof
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ergänzte John. Es klang nicht begeistert.
    »Wie – kleine Schwestern sind doch okay! Ich hab auch eine, die ist echt süß. Meistens jedenfalls.«
    Wow, wie Hendrik das sagte! Ich hab so gehofft, dass er noch mehr sagt, denn er hat eine schöne Stimme. Ganz tief und warm, mit einem leichten Münchener Akzent.
    Aber John hatte es eilig und dann sind beide zum Fußball abgerauscht.

    Ein toller Name!
    Hendrik ist groß, hat blonde Haare und blaue Augen. Er kommt mir irgendwie bekannt vor, aber das kann ja nicht sein.
    Jetzt sitze ich schon seit zwei Stunden über den Hausaufgaben und kann mich nicht konzentrieren. So was Blödes! Morgen schreiben wir Englisch und ich bin nicht fit. Ich nehme Flecki auf den Schoß und tu so, als ob sie mich Vokabeln abfragt. Flecki wird immer schwerer, ich setze sie ab sofort auf Diät.

Montag, 10. März
    Beim Zickenklub gab es heute nur ein Thema: ABSCHLUSSBALL .
    Lilly und ich haben genau hingehört, es ist ja schließlich auch bald unser Thema. Kim-Kathrin, Zoe und Paula waren immer noch ganz aufgedreht und haben wild durcheinandergeschnattert.
    »Wie gut, dass ich doch das rote Kleid genommen habe …«
    »Es gab mindestens fünf rote Kleider …«
    »Ja, aber das von Hanna war furchtbar!«
    »Ich fand Hannas Kleid schön.«
    »Ihr Lidschatten war völlig verschmiert, sie sah aus wie ein Pandabär.«
    »Dafür sah Lulu aus wie ein Elefant in ihrem langen Kleid.«
    »Genau so tanzt sie ja auch.«
    »Stimmt, der arme Lennart …«
    »Der hat doch sowieso den ganzen Abend mit Leonie geflirtet.«
    »Meinst du, die beiden …?«
    »Ja, klar!«
    Ein bisschen ging es auch um die Musik und ums Tanzen, aber nur am Rande. Ich glaube, der Abend war lustig; ich bin inzwischen total gespannt, wie es wohl bei Lilly und mir wird.
    Die Englischarbeit war leicht, ich habe fast alles gewusst. Ich muss Flecki loben, sie ist eine gute Vokabelabfragerin.
    Musste heute immer wieder an Hendrik denken. Dabei hat er doch nur gesagt: »Kleine Schwestern sind süß«, oder so was. Von John kenne ich solche Nettigkeiten nicht, das ist ganz schön traurig.
    Ich werde John fragen, wann Hendrik ihn mal wieder abholt. Wehe, er grinst dann blöd!

Dienstag, 11. März
    Melissa hat immer noch keine Freundin gefunden, aber das ist nicht meine Schuld. Rein optisch würde sie gut zum Zickenklub passen, aber die wollen sie nicht. Sie wollen unter sich bleiben, Melissa wäre nur Konkurrenz.
    Selber schuld, wenn man so hübsch ist!
    Sie würde gern was mit Lilly und mir machen, das merke ich. Lilly ist immer sehr nett zu ihr. Warum auch nicht? Lilly ist zu jedem freundlich, das ist eben ihre Art. Aber neulich hat sie Melissa sogar von Klaus erzählt und das ging zu weit. Solche intimen Dinge bespricht man nur mit der besten Freundin und nicht mit Hans und Franz. Ich habe nichts gegen Melissa, ehrlich. Aber Lilly und ich sind ein Zweierteam, seit vielen Jahren. Viele Sachen gibt es nur zu zweit: Socken, Ohrstecker, Zwillinge, Handschuhe. Einen dritten Handschuh braucht man einfach nicht.
    Ich weiß gar nicht, warum ich mir so viele Gedanken mache. Es gibt schließlich noch mehr Mädchen in der Klasse, Melissa hat die freie Auswahl.
    Ich habe Lilly von Hendrik erzählt; sie war ziemlich neugierig. »Und? Bist du in ihn verknallt?«
    »Quatsch! Natürlich nicht. Ich finde ihn nett, mehr nicht.«
    »Till ist auch nett und trotzdem erzählst du nichts von ihm.«
    Was soll ich denn auch von Till erzählen? Den erlebt Lilly ja schließlich jeden Tag live. Ich habe Lilly die Gründe genannt, weshalb ich nicht verknallt bin:
Ich verliebe mich nicht, bevor ich fünfzehn bin.
Ich verliebe mich nicht in einen Freund von John.
    »Warum das denn nicht?«, wollte Lilly wissen.
    Das wußte ich selbst nicht so genau, deshalb habe ich schnell abgelenkt.
    Was Neues von Klaus? Nein.
    Was Neues gegen Klaus? Auch nicht.
    Das Geld für den Tanzkurs? Ist fast komplett.
    Aber dann fiel uns ein: Wir brauchen ja noch Geld für die Kleider.
    Eins nach dem anderen.

Mittwoch, 12. März
    Ich habe Lilly Hendrik gezeigt. Normalerweise gehen John und ich uns in der Schule aus dem Weg wie das Kaninchen der Schlange. Aber heute habe ich es so eingefädelt, dass wir uns zufällig auf dem Schulhof trafen, und zufällig war Hendrik dabei.
    »Hallo, Lilly«, säuselte John.
    »Hi, Anna«, sagte Hendrik.
    Viel mehr kam dann auch nicht, denn es klingelte und wir mussten wieder in die Klassen zurück. Hendrik sagte aber noch: »Ciao, wir sehen uns ja

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