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Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen

Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen

Titel: Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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sinkt auf einem Stuhl neben der Bahre zusammen. »So lange, bis Burke merkt, was wir getan haben«, antwortet er. »Dann wird sie den Zauber abwandeln, und ich muss noch einmal ganz von vorn anfangen.«
    Ich habe so sehr auf Culebra geachtet, dass mir gar nicht aufgefallen ist, was mit Frey los ist. Sein Gesicht ist bleich und erschöpft. »Fehlt dir was?«, frage ich ihn.
    »Magie hat immer ihren Preis«, sagt er. Seine Hände zittern auf seinem Schoß. Er verschränkt die Finger und blickt zu mir auf. »Geh zu Williams. Such uns eine Hexe.«
    »Ich würde dich lieber nicht allein lassen.«
    Frey schüttelt den Kopf. »Es geht schon. Je schneller du Williams erreichst, desto besser.«
    Forschend blicke ich ihm ins Gesicht. Ich weiß, dass er recht hat. So, wie die Dinge seit gestern zwischen mir und Williams stehen, wird er einen Anruf von mir wohl kaum entgegennehmen. Er wird sehen wollen, wie ich auf den Knien herumrutsche. Und falls das nicht reicht und ich ihn dazu überreden muss, seine übernatürlichen Verbindungen spielen zu lassen, ginge das am besten persönlich.
    »Ich komme wieder, sobald ich kann.«
    Kapitel 10
    Zumindest weiß ich, wo ich Williams finde. Seit er die menschliche Polizei verlassen musste, ist er quasi in Vollzeit für die übernatürliche Version tätig. Sein Hauptquartier liegt unterirdisch mitten in einer der beliebtesten Touristenattraktionen der Gegend, dem Balboa Park in San Diego.
    Das weiß ich, weil ich als Wächterin oft hier war. Damals, als ich noch lernte, was es bedeutet, ein Vampir zu sein. Damals, als ich noch dachte, Williams sei mein Freund und wolle nur das Beste für mich. Ich wollte einen Mentor, er wollte eine Vollstreckerin – jemanden, der dabei hilft, die übernatürlichen bösen Jungs in Schach zu halten. Er fand mich ideal für den Job. Und seine Methode mag einfacher sein – finde den Übeltäter und eliminiere ihn –, aber zumindest brauche ich in meinem Beruf als Kopfgeldjägerin nicht Richter, Geschworene und Henker auf einmal zu spielen.
    Es ist später Nachmittag, und jede Menge Leute sind unterwegs. Ich werde immer noch ein wenig nervös, wenn ich versuche, ins Hauptquartier zu gelangen, obwohl es durch mächtige Magie geschützt ist. Ich verstehe nicht, wie das funktioniert, und ich könnte es vermutlich auch dann nicht verstehen, wenn es mir jemand erklären würde. Ich stehe gegenüber vom Natural History Museum und gehe einen Schritt an einer steinernen Parkbank vorbei in ein Gebüsch, und plötzlich bin ich für die vielen Menschen, die drei Meter entfernt den Weg entlangspazieren, nicht mehr sichtbar. Ich bin verschwunden durch einen Schleier, der sich an meiner Haut nass und kalt anfühlt.
    Die Tür vor mir ist verschlossen. Ich fische einen großen Messingschlüssel aus den Tiefen meiner Handtasche und stecke ihn ins Schloss. Ich drehe ihn herum, aber nichts geschieht. Im ersten Moment denke ich, ich hätte den Schlüssel falsch herum gedreht, also versuche ich es noch einmal. Nichts tut sich. Ich ziehe den Schlüssel wieder heraus und untersuche ihn genau. Er sieht genauso aus wie beim letzten Mal, als ich ihn benutzt habe. Warum funktioniert er jetzt nicht mehr?
    Nach dem vierten vergeblichen Versuch dämmert mir etwas. Man muss eingeladen sein, um diesen Ort betreten zu können. Vielleicht hat Williams in einem Anfall von Zorn oder Hass meine Einladung widerrufen. Verdammter Mistkerl.
    Ich trete wieder hinaus auf den Weg und weiche nur knapp einem Kleinkind aus, das auf wackeligen Beinen ein paar Schritte von seinen Eltern wegtapst. Die Erwachsenen merken nicht, dass ich gerade wie aus dem Nichts erschienen bin, die Kleine aber schon. Sie setzt sich vor Schreck auf den Hosenboden und fängt an zu weinen, was mir böse Blicke von ihren Eltern einträgt. Vorsichtig gehe ich um sie herum zum Brunnen in der Mitte des viereckigen Platzes ein paar Meter weiter und krame mein Handy aus der Handtasche.
    Bei meinem ersten Versuch lande ich, wie erwartet, in der Mailbox. Ich stelle mir Williams vor, der meinen Namen auf dem Display angezeigt sieht und sich weigert dranzugehen. Ich hinterlasse ihm eine kurze Nachricht, es sei wichtig, und er solle meinen nächsten Anruf bitte annehmen. Ich füge nicht laut hinzu, dass ich ansonsten irgendeinen anderen Weg hinein finden und ihm den Kopf abreißen werde. Meine Hand zittert vor Ungeduld. Ich warte zwei Minuten lang und versuche es noch einmal.
    Diesmal geht Williams dran und sagt mit kalter Stimme: »Was

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