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Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht

Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht

Titel: Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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einverstanden erkläre?«
    Ich sage es ihm direkt ins Gesicht. »Das, was Sie von Anfang an wollten. Sie bekommen mich.« Einen Augenblick lang herrscht Stille. Underwood und ich starren einander an und warten darauf, dass der andere zuerst blinzelt. Die Pattsituation wird schließlich von lautem Klatschen gebrochen. Wir drehen uns beide um.
    Und in einer Schlafzimmertür erscheint wie der Zauberer, der hinter dem Vorhang hervortritt, kein anderer als Warren Williams.
    Kapitel 20
    Williams klatscht weiter, während er zu uns herüberkommt. »Gut gespielt, Anna«, sagt er. »Sehr gut gespielt.« Ich ignoriere seinen Auftritt und schaue auf die Uhr. Ich bin schon zu lange weg. Ich kann keine Zeit darauf verschwenden, so zu tun, als sei ich schockiert oder überrascht über sein Auftauchen. Ich habe mit dem theatralischen Arschloch gerechnet. Ich blicke von Underwood kurz zu Williams und wieder zurück. »Haben wir eine Abmachung?«
    Williams würde die Situation gern in die Länge ziehen. Er genießt diesen Moment. Ich gebe ihm das, was er angeblich schon immer wollte, aber jetzt muss er mich noch ein bisschen zappeln lassen. Er sieht leicht gebräunt, entspannt und gut genährt aus, viel besser als bei unserer letzten Begegnung – da war er wie ein Stück Fleisch auf einer Eisenstange aufgespießt. Er sieht das Bild in meinem Kopf, und weißglühender Zorn schießt aus seinen Augen.
    Du musst dich noch immer für Ortiz verantworten.
    Seine Worte machen mir etwas klar . Lance. Sein Tod sollte deine Rache für Ortiz sein, nicht wahr?
    Underwood tritt zwischen uns. Schluss damit. Später wird noch genug Zeit für gegenseitige Vorwürfe sein. Wenn wir geschafft haben, was getan werden muss.
    Williams tritt geistig wie körperlich einen Schritt zurück. Du hast recht. Die Anspannung weicht aus seinen Schultern und lässt die Falten um seinen Mund weniger scharf wirken. Als er mich ansieht, lächelt er wieder. »Ja. Wir haben eine Abmachung. Wenn du bereit bist, dein Schicksal zu akzeptieren und dich von mir führen zu lassen. Bist du dazu bereit?«
    Es tut weh wie ein Bauchschuss, aber ich nicke. »Wann fährst du nach San Diego zurück?«
    »Morgen früh.«
    »Gut. Ich melde mich morgen Nachmittag bei dir. Warte auf meinen Anruf.«
    Underwood hat die ganze Zeit über geschwiegen, mit verschlossenem Geist und grimmiger Miene. Er ist derjenige, der mir die meisten Sorgen bereitet. Er ist derjenige, der Macht über Lance ausübt. Jetzt wendet er sich stirnrunzelnd Williams zu. »Ich traue ihr nicht. Wir haben sie hier. Wie kannst du sie wieder gehen lassen?«
    Williams’ Mundwinkel heben sich zu einem Lächeln, das eher ein heimtückisches Grinsen ist. »Sie würde alles verlieren, wenn sie einen Rückzieher macht. Das weiß sie.«
    Jetzt bin ich an der Reihe. Ich weise mit dem Daumen auf Underwood. »Hast du dieses Arschloch unter Kontrolle?« Ich spüre, wie Underwood sich bei dieser Beleidigung versteift.
    Er sendet Williams einen Gedanken, den ich nicht auffangen kann, doch Williams konzentriert sich immer noch auf mich . Solange du deinen Teil der Abmachung einhältst, wird Underwood dich oder Lance nicht wieder behelligen. Du hast mein Wort darauf.
    Ich wünschte, ich könnte seinem Versprechen mehr Vertrauen entgegenbringen, aber für den Moment ist es alles, was ich habe. Der Mietwagen steht in der Auffahrt. Mist. Mist. Mist. Lance und Frey waren schneller. Die Haustür fliegt auf, sobald ich vor dem Haus halte. Sie stürzen sich auf mich, kaum dass ich ausgestiegen bin.
    Lance kommt als Erster zu Wort. »Wo zum Teufel warst du? Bist du verrückt? Ich habe dir gesagt, dass du im Haus bleiben sollst. Kannst du dir vorstellen, welche Sorgen wir uns gemacht haben, als wir wiederkamen und du nicht da warst?«
    Endlich versiegt der Wortschwall, aber nicht der Zorn. Er packt mich bei den Schultern, und ich spanne mich an. Er sieht aus, als wollte er mich durchschütteln, bis mir die Zähne klappern. Stattdessen zieht er mich an sich und zerdrückt mich beinahe, bis ich protestierend quietsche. »Lance«, japse ich schließlich. »Mir fehlt nichts.« Ich halte meine Gedanken sorgsam neutral. »Es ist nichts passiert.«
    Frey hat bisher still neben uns gestanden. »Wo warst du?«
    »Ich habe mal etwas frische Luft gebraucht, weiter nichts. Ich bin ein bisschen herumgefahren.«
    Lance umfängt mein Gesicht mit beiden Händen. »Warum hast du nicht auf uns gewartet? Wir hätten dich herumgefahren. Herrgott. Ich habe mir

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