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Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Titel: Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rina Bachmann
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noch die Oma.“ Die junge Frau sah traurig vor sich. Das Bild von Alphira, wie sie bewegungslos in ihrem Sessel lag, erschien vor ihrem inneren Auge. „Sie macht mir große Sorgen“, seufzte sie. „Sie ist gestern eingeschlafen und heute Morgen lag sie immer noch so da. Ich vermute, es ist keine gewöhnliche Müdigkeit, die nach einer Nacht vorbei ist. Und ich habe keine Ahnung, was ich damit anfangen soll.“ Sie starrte eine Weile ins Leere, schüttelte dann kurz den Kopf und fuhr fort: „Ich fürchte, sie wird nicht lange in diesem Zustand bleiben können. Also will ich wissen, was ich tun kann, damit sie aufwacht. Es dämmert mir, dass der kleine Drache mir da irgendwie weiterhelfen kann.“
    „Es-s is-st nich-cht so einfach-ch.“
    „Das habe ich auch nicht erwartet. Ich muss es einfach wissen“, sagte Anna ruhig, aber bestimmt.
    „Was-s genau?“
    „Ich will wissen, warum es der Oberwelt so schlecht geht, warum es der Oma so geht. Das war doch früher alles anders.“
    „Warum willst du es wissen?“
    „Ich muss es wissen, damit ich etwas für sie tun kann. Ich will sie zurück. Gesund und munter, wie sie früher war.“
    „Es ist eine Aufgabe für höhere Semester.“ Die Schlange sah nachdenklich in die Fackeln, wo das bläuliche Feuer vor sich hin flatterte.
    Die Jungmagierin stellte sich fest auf beide Füße. Ihre Fäuste ballten sich, die Wangen liefen rot an. „Es gibt keine höheren Semester mehr!“, deklamierte sie. „Bis auf ein paar verängstigte Oberweltler, die kaum einen Schritt vor die Tür wagen, ist keiner mehr da!“ Ihre Stimme schnellte in die Höhe. „Ich kann nicht mehr so tun, als ob diese fürchterliche Lage die natürlichste Sache der Welt sei! Es ist nicht normal, was seit einiger Zeit bei uns passiert!“ Sie schluckte, atmete tief durch und fuhr etwas ruhiger fort: „Früher bin ich in den Großen Wald gegangen und habe gehört, wie das Laub raschelte und die Bäume die letzten Neuigkeiten untereinander austauschten. Ich hörte den Liedern zu, die der Wind sang, den Geschichten, die die Gräser flüsterten. Es war so herrlich!“ Ein glückseliges Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, dann wurde es auf einmal zu einer verkniffenen Miene.
    „Heute gehe ich durch den Toten Wald und kann nur das endlose Schluchzen vernehmen. Tiefe Trauer hängt in dieser feuchten, stinkenden Kälte und drückt mir förmlich auf die Schultern. Grausame Wesen erobern die Oberwelt, jeden Tag ein Stück weiter. Sie töten alles, was sich noch bewegt, und fressen die halb verwesten Leichen und Kadaver. Dieses Geräusch, wie die Knochen in ihren Mäulern brechen, das Klagen, das durch den Wald tönt, all das hallt ständig in meinem Kopf.“ Sie presste die Hände fest an die Ohren. „Ich ertrage es nicht mehr!“
    „Sch-sch, ruhig, ganz ruhig“, flüsterte Scharta.
    Die junge Frau ließ die Hände fallen und fuhr resigniert fort: „Und jetzt ist auch die Oma nicht mehr da. Das ist wohl die Krönung.“ Sie seufzte und sah zur Schlange hoch. „Ich muss unbedingt etwas gegen diesen Unfug tun! Ich will wissen, wer hinter all dem steht, und zusehen, dass alles wieder in Ordnung kommt, so wie es früher war. Ich will meine schöne, strahlende Oberwelt wiederhaben! Sie war eine Welt, wo Träume wahr wurden. Eine Welt, in der für alle Platz war, die es nur wollten. Und die Oma muss auch zurück! Gesund und munter. So wie sie immer war.“
    Langes Schweigen brach ein. Scharta blickte die junge Frau nachdenklich an und sagte schließlich: „Du hast dir ganz schön was vorgenommen. Ich fürchte, du hast keine Ahnung, wovon du redest.“
    Anna rieb sich mit der flachen Hand über die Stirn, zog eine Miene, die eine Mischung aus Ungeduld und Müdigkeit verriet, und sagte: „Mag sein. Aber es ist höchste Zeit, dass ich etwas tue. Sonst, wie ich es sehe, gibt es bald keine Oberwelt mehr.“
    „Da liegst du gar nicht mal falsch“, nickte die Hüterin des Wissens.
    „Was passiert mit der Oberwelt? Was ist schiefgelaufen? Wer macht das alles? Warum? Vor allem, was kann ich dagegen tun?“
    „Das ist nicht so einfach, fürchte ich.“
    Die Wangen der Jungmagierin röteten sich wieder. „Das hast du bereits gesagt! All diese Floskeln, all die Ausreden habe ich in der letzten Zeit oft genug von Alphira gehört. Ich kenne sie alle auswendig!“ Sie lächelte traurig. „Jetzt kann sie mir nicht mal mehr das sagen.“ Sie atmete tief durch und fuhr entschlossen fort: „Aber ich lasse mich

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