Annas Erbe
leuchten. Thann hörte Kirchenglocken. Die Botschaft eines Friedens, von dem in dieser Nacht alle sprachen, an den er jedoch nicht mehr glauben konnte.
Als er fast eingeschlafen war, klingelte es an der Tür. Thann schreckte hoch und griff instinktiv nach der Pistole.
Es war Eva.
Sie zögerte einzutreten. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Sie fielen sich in die Arme. Thann spürte ihren Körper. Sie sahen einander an. Plötzlich hielt sie nichts mehr. Thann vergaß all seine Wunden und Schmerzen.
Es war der Hunger zweier Menschen nach Liebe und Fleisch. Atemloses Ringen, immer neue Anläufe, bis sie endlich hatten, was sie brauchten.
Dieses Gefühl der Liebe war es, was Anna Korfmacher ihnen hinterlassen hatte. Keine Macht der Welt sollte es ihnen wegnehmen. Niemals.
Sie lagen aneinandergeschmiegt in Thanns Bett. Eva war die Erste, die etwas sagte.
Das Strahlen ihrer Augen wirkte stärker als jede Medizin. Ihr Lächeln machte den Alkohol überflüssig. Ihre Stimme war Musik.
»Frohe Weihnachten, du sturer Bulle!«
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