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Anne Frasier

Anne Frasier

Titel: Anne Frasier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marinchen
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muss.«
    Ramirez lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, die Arme vor der Brust verschränkt. »Zwei Leute?«
    »Ich habe gesagt: dafür zuständig. Wir werden Mitarbeiter aus anderen Bereichen anfordern, wenn wir sie brauchen. Vielleicht können wir in Rente gegangene Polizisten um Hilfe bitten. Wir werden im Fernsehen und in den Zeitungen die Bürger bitten, uns zu unterstützen. In diesen Veröffentlichungen wird die direkte Durchwahl zu diesem Raum veröffentlicht werden. Bislang bekommen wir etwa zwanzig Anrufe am Tag, aber wir dürfen davon ausgehen, dass es mehr werden. Leider bekommt man eine Menge Rache-Anrufe, wenn eine solche Sache passiert. Verwandte und Nachbarn schwärzen gern mal jemand an, den sie nicht mögen, selbst wenn der niemand umgebracht hat.«
    »Aber wir nehmen da schon viel vorweg.« Diese Worte kamen von Abraham, der neben Ivy an dem langen Tisch saß, »Sie haben beide die Fotos und die Akten durchgesehen«, sagte er zu den Agenten Cantrell und Spence, »Zu welchem Schluss sind Sie gekommen?«
    »Ich bin sicher es ist derselbe Täter«, sagte Spence sofort und
    vollkommen überzeugt.
    »Ich stimme dem zu«, fügte Cantrell hinzu. »Auf der Basis dieser Fotos.«
    Sie breitete sechs Abzüge auf dem Tisch aus, zwei schwarzweiß, vier in Farbe. »Diese beiden«, erklärte sie und deutete mit dem abgekauten Ende ihres Stiftes auf die Schwarz-Weiß-Bilder, »waren Opfer des Madonna-Mörders. Diese«, sagte sie und deutete auf die leuchtenden Farbbilder, »wurden an den letzten beiden Tatorten aufgenommen. Die Positionierung ist die gleiche. Beachten sie, wie die Hände auf den Hüften liegen, man könnte das für eine provokative Pose halten. Die Knie sind gebeugt und gespreizt, das kann man als pornografisch ansehen, aber so werden auch Kinder zur Welt gebracht. Der Kopf ist nach rechts geneigt, der Mund zu einem Lächeln geklebt. Selbst der Kamerawinkel ist der gleiche. Und dann ist da noch der rituelle Aspekt der Sache, von der entwürdigenden Pose der Mutter bis zu dem >schlafenden< Baby mit der Spieluhr.« Das Wort schlafend setzte sie in der Luft in Anführungszeichen.
    »Es ist mit Sicherheit derselbe Täter«, fuhr sie fort. »Superintendent Sinclair hat mir versichert, dass die Öffentlichkeit niemals Zugriff auf diese Bilder hatte. Deswegen bleibt uns nur ein Schluss: Der Madonna-Mörder von vor sechzehn Jahren, und der Mann, der Tia Sheppard, Sachi Anderson und ihre neugeborenen Söhne auf dem Gewissen hat, sind ohne Zweifel ein und dieselbe Person.«
    Ein Augenblick verging, bevor Irving sagte: »Wir haben noch weitergehende Informationen. Deswegen habe ich Dr. Glaser heute hergebeten.«
    Der Spezialist öffnete einen braunen Umschlag und zog Kopien der toxikologischen Berichte heraus. Schnell verteilte er an alle Anwesenden Kopien.
    »Als die Leichenbeschauerin die Autopsie an den Andersons vorgenommen hat, entdeckte sie seitlich am Kopf des
    Babys etwas, das aussah wie eine Injektion«, sagte Dr. Glaser. »Die toxikologischen Untersuchungen bestätigen, dass dem Kind eine tödliche Dosis Acepromazin gespritzt wurde, ein Betäubungsmittel für Tiere. Es wurde Acepromazin in Blut und Gewebeproben entdeckt, was bei weiteren Untersuchungen zur Feststellung größerer Mengen in der Leber und dem Gehirn führte. Die Todesursache war Atemstillstand. «
    »Eingeschläfert«, sagte Ivy. »Letztlich ja.«
    »Das passt nicht zu seiner bisherigen Vorgehensweise«, stellte Abraham fest.
    »Das Vorgehen kann sich ändern«, sagte Spence und nutzte die Gelegenheit, sich einzumischen, bevor Cantrell für ihn sprechen konnte. »So lange die Signatur die gleiche bleibt.«
    Ivy klopfte mit ihrem Stift auf ihren Notizblock. »Ich glaube, er fühlt sich schuldig, weil er die Babys tötet. Bisher hat er sie immer erstickt. Jetzt schläfert er sie ein.«
    »Was für ein gutherziger Mensch«, bemerkte Ramirez sarkastisch.
    »Ich stimme Ivy zu«, sagte Cantrell. »Und für ihn ist das kein Spiel, wie für andere Serienmörder. Dieser Mann tut etwas, was er für richtig und wichtig hält. Er hat die Vorstellung, die Kinder zu retten.«
    »Und woher bekommt er das Medikament?«, fragte Hastings.
    »Nur ein Veterinär hat die Lizenz, diese Betäubungsmittel zu beziehen«, erklärte der Toxikologe. »Ich würde vermuten, es wurde gestohlen,«
    »Oder der Mörder ist Tierarzt.« »Oder arbeitet für einen.«
    »Es hat einige Einbrüche bei Kliniken gegeben«, sagte Irving, »aber es waren immer nur Süchtige,

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