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Anne Frasier

Anne Frasier

Titel: Anne Frasier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marinchen
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weiteren Mann in Abrahams Alter, den er als Toxikologen vorstellte.
    Es war ungewöhnlich, dass der Superintendent sich persönlich um eine Ermittlung kümmerte, und Abraham erklärte, dass er nur bei dem ersten Meeting dabei sein würde. Einige im Raum wussten wahrscheinlich nicht, dass er als Detective für den Fall verantwortlich gewesen war, und es war merkwürdig, sich zu überlegen, dass Hastings und Ramirez noch Kinder gewesen waren, als der Madonna-Mörder Chicago zum ersten Mal in Angst und Schrecken versetzt hatte.
    Zum ersten Meeting gehörte nicht die gesamte Einsatzgruppe. Wenn sie einen Plan entwickelt hatten, würden sie weitere Mitarbeiter anfordern und diese informieren, darunter Streifenpolizisten, Mitarbeiter der verschiedensten Abteilungen, Dokumentare, Informationssammler - Leute, die bis zum Hals in Unterlagen, Aufzeichnungen, Berichten und Statistiken steckten.
    Irving verteilte Ordner an alle Anwesenden. Darin befanden sich Kurzversionen der ursprünglichen Madonna-Mörder-Akten, zusammen mit den beiden neuen Morden.
    »Niemand sonst darf diese Akten sehen«, erklärte Irving. »Nicht eure Ehefrauen, nicht eure Männer und auch keine Polizisten außerhalb dieses Raums.«
    Sie stellten sich noch einmal vor, dann setzten sich alle und machten sich an die Arbeit.
    »Okay«, sagte Irving, »so sieht es aus. Es wurden keine Fingerabdrücke gefunden, außer denen der Familienmitglieder und der Opfer Keine DNA außer der Familienmitglieder und der Opfer. Kein Speichel an Trinkgläsern, der zu jemand anderem gehört.«
    »Die Bisswunde?«, fragte Abraham.
    »Unser Killer verfügt offenbar nicht über großen Speichelfluss.«
    Ivy wusste, dass achtzig Prozent der Bevölkerung Sekrete absonderten - was hieß, sie hinterließen DNA in irgendwelchen Körperflüssigkeiten. Manche Kriminelle tranken etwas und hinterließen Spuren an dem Glas, Sie gingen auf die Toilette und spülten nicht, oder sie spülten nicht gründlich genug. Und manche - viele - bissen ihre Opfer. Es hatte über die Jahre mehrere Fälle gegeben, in denen die Bissspuren genauso belastend gewesen waren wie Fingerabdrücke - zum Beispiel bei Ted Bundy. Aber häufiger noch - es sei denn, der Täter hatte eine ungewöhnliche Zahnstellung -  brachte einen der Speichel weiter.
    »Was ist mit DNA-Tests des alten Materials?«, fragte Agent Scott.
    »Das Labor untersucht auch die Beweisstücke aus den alten Fällen - von den ursprünglichen Tatorten des Madonna-Mörders«, sagte Irving. »Die technischen Möglichkeiten haben sich in den letzten sechzehn Jahren verbessert, und wir hoffen, etwas zu finden, das wir bislang nicht einmal testen konnten. Unglücklicherweise braucht man für eine derartige Analyse viel Fingerspitzengefühl, und nur wenige Labortechniker haben eine entsprechende Ausbildung und das nötige Equipment. Sie haben wahnsinnig viel zu tun und mit unseren Proben noch nicht einmal angefangen.«
    Sie fuhren fort.
    »Wir haben überprüft, wer aus dem Gefängnis entlassen wurde, aber das muss noch einmal gecheckt werden«, erklärte Irving. »Wir hatten ein paar Verdächtige, haben sie einbestellt, aber die waren sauber, zumindest so sauber wie es ehemalige Drogendealer und Sexualstraftäter eben sein können. Wir überprüfen noch einmal alle, die auf Bewährung draußen sind.«
    Irving hatte eine gradlinige, offensive Art, die bei den Profis gut ankam. Er hatte das Sagen und war doch Gleicher unter Gleichen. In einer solchen Situation gab es keinen Raum für ein aufgeblasenes Ego.
    »Es gibt normalerweise drei Gründe, warum solche Mordserien enden«, erklärte er. »Erstens Selbstmord. Zweitens, der Mörder verlässt die Gegend, um woanders zu morden. Drittens, er wird für ein anderes Vergehen verhaftet und sitzt
    im Knast. Es wurde viel spekuliert, dass die Madonna-Morde vor sechzehn Jahren stoppten, weil der Mörder für ein ganz anderes Verbrechen verhaftet und weggesperrt wurde.«
    »Und jetzt könnte er wieder draußen sein«, sagte Ramirez.
    »Genau. Aber das sind Spekulationen. Vergessen Sie nicht, alle Vorschläge sind willkommen, und es gibt keine dummen Fragen.«
    »Was ist mit Psychokliniken?«, fragte Spence.
    »Wir haben Informationen angefordert, aber noch haben wir nichts Interessantes bekommen.« Die Antwort kam schnell und entschlossen, ohne Irving von seinem Weg abzubringen. »Ramirez und Hastings sind dafür zuständig, alle in den ausgewählten Bereichen zu verhören, auch mehrmals, wenn es sein

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