Annie und der sinnliche Italiener
Protest, dass sie gar nicht an einer Führungsposition interessiert sei, ließ er nicht gelten. Da sie die einzige seiner Töchter war, die für ihn arbeitete – und zwar hauptsächlich in seinem Büro auf Balfour Manor – war Oscar tatsächlich so weit gegangen, ihr mit Entlassung zu drohen, falls sie sich seinem Willen widersetzen sollte.
Natürlich wusste Annie, dass es ihm nicht wirklich ernst damit war, doch es hatte der väterlichen Bitte immerhin einigen Nachdruck verliehen.
Und jetzt war sie hier in Italien, in diesem glamourösen Hotel am wunderschönen Gardasee – in dem zufällig auch ihr Exlover wohnte.
2. KAPITEL
„Ah, Signorina , haben Sie trotz Ihrer geschäftlichen Verpflichtungen doch noch Zeit zum Entspannen gefunden?“
Beim Klang der vertrauten tiefen Stimme machte Annies Herz einen verrückten Sprung. Sie war dankbar für die dunkle Sonnenbrille, hinter der sie ihre Augen verbergen konnte, während ihr begehrlicher Blick zu dem Mann flog, der in offensichtlicher Plauderlaune neben ihr stand. Dabei hatte sie nach dem Schock ihrer überraschenden Begegnung und dem anstrengenden Managertraining auf etwas Ruhe und Frieden gehofft, als sie sich mit einem Handtuch an den Privatstrand des Hotels gelegt hatte.
Daraus sollte wohl nichts werden.
Wäre das wirklich so schlimm? meldete sich eine Stimme in ihrem Hinterkopf.
Unwillkürlich schüttelte Annie den Kopf. Der Luc von damals war ihr schon unglaublich attraktiv, vital und sexy erschienen, doch die reifere, extrem maskuline Variante in der schwarzen Badehose gefiel ihr noch viel besser, wenn sie ehrlich war.
Und warum sollte ich das nicht sein? fragte sich Annie trotzig. Immerhin bin ich nicht gebunden und noch keine neunzig!
Bedächtig wanderte ihr Blick über Lucs bronzefarbenen athletischen Körper. Die Schultern erschienen ihr heute noch breiter und muskulöser, die engen Badeshorts offenbarten eine verheißungsvolle Wölbung …
Verflixt! Zu viel Ehrlichkeit konnte auch schädlich sein. Denn sie verführte offenbar dazu, verwegene Träume und erotische Fantasien wiederzubeleben, die sie nicht ohne Grund schon vor langer Zeit ad acta gelegt hatte.
Abrupt setzte Annie sich auf. Jetzt war ihre Haltung eindeutig defensiv. „Verfolgen Sie mich etwa?“
Luc, dem weder ihre sanft geröteten Wangen noch die begehrlich aufgerichteten Brustspitzen unter dem knappen blauen Bikinioberteil entgangen waren, lächelte bei dieser Anschuldigung amüsiert und leicht zynisch. Die schöne Fremde versuchte also erneut davon abzulenken, dass sie sich von ihm ebenso angezogen fühlte, wie es zugegebenermaßen auch umgekehrt der Fall war.
Dabei hatte er tatsächlich keine Ahnung von ihrer Anwesenheit am Seeufer gehabt, als er sich entschlossen hatte, vor dem anstrengenden Meeting am Nachmittag noch eine Runde zu schwimmen. Erst als er nach einem Platz für sein Badehandtuch Ausschau hielt, war sein Blick von der glänzenden Fülle ihrer leuchtend kastanienbraunen Haarmähne förmlich angezogen worden. Nachdem er festgestellt hatte, dass es sich bei der bezaubernden Badenixe um die kleine Kratzbürste handelte, die ihn in der Hotelhalle fast umgerannt hatte, konnte er der Versuchung nicht widerstehen, sie anzusprechen.
Wie sie dasaß und ihn empört abkanzelte, war einfach hinreißend. Das schwarze Businesskostüm und die weiße Seidenbluse vom Morgen werden ihrer Schönheit absolut nicht gerecht, dachte Luc, während er sie durch die dunklen Gläser seiner Sonnenbrille begehrlich musterte.
Ihre nackte Haut schimmerte in einem sanften Goldton, und die vollen Brüste schienen das Bikinioberteil beinahe zu sprengen. Die schmale Taille und der flache Bauch über dem winzigen Stoffdreieck waren ebenso spektakulär wie die endlos langen, wohlgeformten Beine.
„Was wäre, wenn ich es tatsächlich getan hätte?“, fragte Luc neckend.
„Dann würde ich mich gezwungen sehen, die vorsätzliche Belästigung bei der Hotelleitung anzuzeigen“, erwiderte sie spröde.
„Lassen Sie sich auf keinen Fall davon abhalten“, riet Luc ihr lächelnd und setzte sich dicht neben sie auf den warmen Sand.
Die Tatsache, dass er ihre Drohung absolut nicht ernst zu nehmen schien, machte Annie klar, dass sie sich weitere Versuche, ihn abzuwimmeln, schenken konnte. Seine beunruhigende Nähe ließ alle inneren Alarmglocken in ihr laut schrillen, und sie fühlte zunehmend Panik in sich aufsteigen. Luc war viel zu dominant, zu sexy, und er roch so verdammt gut!
„Was
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