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Annie und der sinnliche Italiener

Annie und der sinnliche Italiener

Titel: Annie und der sinnliche Italiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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verhärtete sich, als er an die schwere Zeit zurückdachte. Viereinhalb Jahre war es jetzt her, dass er seine ganze Kraft und Energie eingesetzt hatte, um seinen Fehler wieder gutzumachen. Zu allem entschlossen, hatte er seinen messerscharfen Verstand wie eine gefährliche Waffe gebraucht. Rücksichtslos und virtuos. Wer sich ihm in den Weg stellte, hatte keine Gnade zu erwarten.
    Und so hatte er das Wunder tatsächlich vollbracht. Er rettete de-Salvatore-Enterprises nicht nur vor dem drohenden Exitus, sondern machte das Familienunternehmen größer und einflussreicher als je zuvor.
    Für amouröse Verwicklungen hatten ihm in den harten Jahren Zeit und Lust gefehlt. Die wenigen Gespielinnen, die ab und zu für Stunden oder eine Nacht sein Bett mit ihm teilen durften, waren schnell vergessen.
    Konnte die junge Frau in dem schlichten schwarzen Businesskostüm eine von ihnen gewesen sein? Kritisch betrachtete er die seidige Fülle ihres kastanienbraunen Haars, das in einem klassischen Knoten zusammengefasst war. Und noch kritischer das ovale klare Gesicht, dessen natürliche Schönheit völlig ohne Make-up auszukommen schien.
    Irgendwie mochte Luc es nicht glauben, da seine Bettgenossinnen meistens dem gleichen Beuteschema angehörten: groß, blond, Modelmaße. Durchweg erfahrene, selbstständige Society-Ladies, die wussten, worauf sie sich einließen und kein Drama daraus machten, dass er grundsätzlich nicht mit ihnen frühstückte.
    Trotzdem regte sich ein vage vertrautes Gefühl tief in ihm, je länger er die spröde Schönheit betrachtete.
    „Haben Sie nicht gerade telefoniert?“, fragte er spöttisch mit einem bezeichnenden Blick auf das Handy, das Annie immer noch selbstvergessen in der Hand hielt.
    Sekundenlang starrte sie ihn verwirrt an, dann riss sie das Handy förmlich ans Ohr und schnitt eine Grimasse, als sie ein besorgtes Brabbeln hörte.
    Oliver!
    Vor lauter Schreck, Luc so unvermittelt gegenüberzustehen, hatte sie ihren kleinen Sohn vollkommen vergessen.
    „Sie entschuldigen …“, murmelte sie gepresst, wandte sich ab und ging ein paar Schritte zur Seite, um ungestört sprechen zu können. Obwohl sie nicht die geringste Ahnung hatte, wie sie nach der verstörenden Begegnung unbefangen mit ihrem kleinen Sohn plaudern sollte.
    Je eher sie diesen Ort und den Mann, der sich nach ihrem leidenschaftlichen One-Night-Stand nicht einmal an sie erinnerte, hinter sich ließ, desto besser! Hätte Oscar nur nicht auf ihrer Teilnahme an dem Managerlehrgang in diesem feudalen Hotel am Gardasee bestanden! Denn freiwillig wäre sie unter keinen Umständen je wieder nach Italien gereist.
    Doch nach Lillians Tod und dem Skandal, der die Familie anlässlich des traditionellen Balfour Charity Balls erschütterte, zeigte sich Oscar Balfour gegenüber seinen bislang äußerst verwöhnten, hübschen Töchtern ungewohnt streng. Darum hatte Annie auch nicht gewagt, sich seinem Wunsch … oder besser gesagt, seinem liebevollem Befehl zu widersetzen.
    Zumal er noch sehr um Lillian trauerte, seine dritte Ehefrau und Annies Stiefmutter, die viel zu früh einem schweren Krebsleiden erlegen war.
    Annie, der es endlich gelungen war, Olivers Redefluss zu stoppen und ihn zum Auflegen zu bewegen, fuhr zusammen, als sie kräftige Finger auf ihrem Handgelenk spürte. Lucs Finger , die sie einst auf eine weit intimere Weise liebkost und gestreichelt hatten, als sie es von einem anderen Mann akzeptiert hätte! Finger, die heiße Wellen von Verlangen in ihr ausgelöst hatten, wie Annie sie nie zuvor verspürt hatte.
    In ihren blauen Augen blitzte es gefährlich auf, als sie sich abrupt umwandte. „Nehmen Sie Ihre Hand weg!“, zischte sie.
    Doch er machte keine Anstalten, sie freizulassen, musterte aber, angesichts ihres vehementen Protests, sehr aufmerksam ihr bleiches Gesicht. Also hatte er sich ihre feindselige Haltung ihm gegenüber doch nicht eingebildet. Zu gern hätte Luc mehr darüber herausgefunden.
    „Darf ich Sie heute Abend zum Dinner ausführen?“
    Bei dieser Frage weiteten sich Annies Augen überrascht. „Wie bitte?“, fragte sie verblüfft, während ihre Wangen sich röteten.
    „Ich habe Sie gefragt, ob ich Sie zum Dinner einladen darf“, wiederholte er bereits eine Spur gelangweilt. „Quasi als Wiedergutmachung dafür, dass ich Sie über den Haufen gerannt habe.“
    Der kurze Blick, den sie wechselten, besagte, dass sie beide wussten, wer in Wahrheit die Schuld an dem Zusammenstoß trug.
    „Besten Dank für die

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