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Annies Entscheidung

Annies Entscheidung

Titel: Annies Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leigh
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Brandung toste. Dort angekommen, sah sie nach links und rechts und wartete darauf, dass ein Blitz das Ufer erhellte. „Riley!“
    Aber alles, was sie erkennen konnte, war die am Strand auslaufende Gischt.
    Verzweifelt um Fassung ringend rannte sie zurück und landete schluchzend im nassen Sand, als ihr Fuß sich an einem Stück Treibholz verfing.
    Sie stemmte sich hoch und senkte hastig den Kopf. Der Regen wehte fast waagerecht und traf sie schmerzhaft im Gesicht, so heftig war der Sturm.
    Bitte, Gott, flehte sie. Lass Riley nichts zugestoßen sein. Lass uns sie finden, dann bringen wir sie sofort zu Will und Noelle zurück, das verspreche ich.
    Ihre Segeltuchschuhe waren sandig und voll gesogen, als sie mühsam aufstand und sich vorsichtig weiterkämpfte. Neben dem Haus ging der Sand in Kies, der Kies in Gras über. Der Rasen konnte das Wasser nicht aufnehmen, und es rann in Strömen über die Erde. Ihre glatten Sohlen verloren den Halt, und als sie ausrutschte und in eine große Pfütze fiel, entfuhren ihr Ausdrücke, die sie vor fünfzehn Jahren aus ihrem Wortschatz verbannt hatte.
    Mühsam stand sie wieder auf, hielt sich die Hände vor die Augen und umrundete in gebückter Haltung die Ecke des Strandhauses. Immer wieder rief sie Rileys Namen, bis ihr der Hals wehtat.
    Und dann sah sie Logan mitten auf dem Weg stehen.
    Er war allein. Vor Verzweiflung wurde ihr fast übel.
    Sie rannte zu ihm. „Sie war nirgends zu sehen, aber ich glaube nicht, dass sie zum Strand gegangen ist.“ Riley konnte schwimmen, doch bei diesem Wetter würde selbst ein wagemutiger Teenager sich nicht ans Wasser trauen.
    Logan zog sie an sich und drehte sie aus dem Wind. „Ich habe dir doch gesagt, du sollst im Haus bleiben.“
    „Wir müssen sie finden, Logan.“
    Seine Miene war grimmig. „Das werden wir.“
    Ein Blitz zuckte durch die Dunkelheit und erfüllte die Luft mit einem eigenartigen Geruch. Fluchend schleifte Logan Annie den Weg entlang und weg von einer Palme, die plötzlich zu explodieren schien. Voller Entsetzen beobachtete sie, wie der Stamm in zwei Hälften gespalten wurde, von denen eine genau dorthin stürzte, wo sie eben noch gestanden hatten.
    Während der Regen die Flammen rasch löschte, schlug Annie eine Hand vor den Mund und sah sich gehetzt um. Aber sie hatte keine Zeit, sich zu übergeben.
    Riley war hier draußen. Allein.
    „Sie kann es unmöglich bis in die Stadt geschafft haben. Wenn sie schlau ist, hat sie irgendwo Unterschlupf gesucht.“
    Annie nickte. „Ich komme mit.“
    Er legte den Arm um sie und stützte sie auf dem beschwerlichen Weg zur Straße.
    Sie war ihm dankbar dafür, denn alle paar Schritte wechselte der Wind seine Richtung und drohte ihr das Gleichgewicht zu rauben.
    Es war erst später Nachmittag, aber die dichte, dunkle Wolkendecke ließ keinen einzigen Sonnenstrahl hindurch, und Annie kam es vor, als wäre die Nacht bereits angebrochen. Das andauernde Donnergrollen machte jeden Versuch, nach Riley zu rufen, nahezu sinnlos.
    „Verdammt“, fluchte Logan, als ein Rinnsal urplötzlich zu einem reißenden Strom anschwoll, den Kies wegschwemmte und Annie fast umriss.
    „Tut mir Leid!“ Ein solches Wetter hatte sie noch nie erlebt.
    Er sah sie nicht an, sondern hob den Arm, um auf etwas zu zeigen.
    Sie folgte seinem Blick. Auf der anderen Seite des unter dem Wasser verschwundenen Wegs stand ein offener Schuppen. Sara hatte ihr erzählt, dass die Vorbesitzer des Strandhauses dort Obst und Gemüse verkauft hatten.
    „Bleib hier“, befahl Logan. „Ich sehe nach.“
    Annie schluckte. Sie hatte gelernt, sich nur auf sich selbst zu verlassen, und das hier verstieß gegen alles, was sie sich geschworen hatte. Dennoch nickte sie.
    Erst als er sich von ihr löste, wurde ihr bewusst, wie sehr seine große, kräftige Gestalt sie vor dem Wind geschützt hatte. Die Böen trafen sie mit einer Wucht, die sie fast umwarf. Hastig ging sie zwischen den gewaltigen Felsbrocken am Rand des fast völlig verschwundenen Wegs in Deckung.
    Das Wasser reichte Logan bis zu den Knien. Er kam nur langsam voran, aber er schaffte es auf die andere Seite und zum Schuppen.
    Annie schrie auf, als der Sturm das halbe Dach losriss und es auf Logan fiel. Er hielt sich einen Arm vor das Gesicht und zog den Kopf ein. Das Holz prallte von ihm ab, segelte durch die Luft und zersplitterte an einem Baum. Logan richtete sich wieder auf und verschwand in dem Schuppen.
    Sekunden später tauchte er wieder auf, mit Riley auf den

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