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Annies Entscheidung

Annies Entscheidung

Titel: Annies Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leigh
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behalten? Oder ihr wenigstens die Wahrheit erzählt, bevor sie sie so erfahren musste? Eine Adoption ist keine Schande.“
    „Aber ich habe Will und Noelle angefleht, sie zu nehmen!“ Annie beugte sich vor und schlug die Hände vors Gesicht. „Mir war nicht klar, wie krank sie ist.“ Ihre Stimme war gedämpft. „Und dann war es fast schon zu spät. Sie war bei mir nicht sicher! Alles, wovor meine Eltern mich gewarnt hatten, war eingetreten.
    Noelle warf nur einen Blick auf Riley und brachte uns beide ins Krankenhaus. Sie wusste, was es hieß, eine Mutter zu sein.“
    „Was war mit Drago?“
    Sie sah aus, als würde sie sich jeden Moment übergeben. „Er war im Gefängnis.
    Ich… habe es ihm nie erzählt. Nach jenem Tag habe ich nie wieder mit ihm gesprochen. Nach Wills Hochzeit. Nicht einmal, als wir beide am Tag darauf festgenommen wurden.“
    „Du hast Ivan Mondrago nie wieder gesehen?“
    „Nachdem er auf Kaution entlassen worden war, kam er zu uns. Aber mein Vater hatte einen Bodyguard engagiert. Auch damit ich das Haus nicht mehr verlassen konnte. Ich weiß nicht, ob sie mir je geglaubt haben, dass ich nichts mit Dragos Drogenring zu tun hatte.“ Sie hob den Kopf. „Bitte, Logan, können wir das Thema wechseln. Sicher verstehst du jetzt, warum wir Riley verheimlicht haben, dass ich ihre Mutter bin. Als Nächstes hätte sie nach ihrem leiblichen Vater gefragt. Sie sollte nicht erfahren, dass sie die Tochter eines Verbrechers ist.“
    Er schaute auf den Ozean hinaus, aber alles, was er sah, war Annie. Das, lange, wellige Haar, das ihr über die Schultern strömte. Die schlanken, wohlgeformten Beine an seinen.
    Und er hörte ihren Aufschrei, als er in sie eingedrungen war.
    Er war sicher gewesen, dass sie noch Jungfrau war.
    Aber wenn sie bis zu jener Nacht unberührt gewesen war und sie Drago nach der Hochzeit nicht mehr gesehen hatte, wie konnte sie dann behaupten, dass Drago Rileys Vater war?
    Das Bett, in dem Annie in jener Nacht geschlafen hatte, war Logans gewesen.
    Und das war etwas, woran sie sich nicht einmal erinnerte.
    „Ich muss sie finden.“ Annie sprang auf. „Mit ihr reden, ihr sagen, dass…“
    „Was?“
    Ihr Blick war voller Trauer. „Ich weiß es nicht. Aber sie darf nicht glauben, dass sie ihren Eltern nichts bedeutet. Das habe ich von meinen gedacht, und sieh dir an, was passiert ist.“
    Er schaute ihr nach, als sie davonging.
    Dann setzte er sich auf die kalte, harte Kante der Strandmauer und starrte auf das glitzernde Wasser.
    Die Wahrheit?
    Selbst Annie kannte nicht die ganze Wahrheit.
    Aber er kannte sie.
    Riley war nicht nur Annies Tochter.
    Sie war auch seine.
    Und wenn Annie fand, dass Drago kein gutes Vaterbild abgab, was würde sie denken, wenn sie die Wahrheit über Logan Drake erfuhr?
    „Hallo.“ Sara schien aus dem Nichts zu kommen und setzte sich neben ihn. „Du siehst aus, als hättest du gerade deinen besten Freund verloren.“
    „Ich habe keine Freunde.“ Nur Menschen, denen er wehtat.
    Sie hakte sich bei ihm ein und legte den Kopf an seine Schulter. „Wir haben immer auf dieser Mauer gesessen. Bevor du die Insel verlassen hast.“
    „Du warst noch ein Kind.“
    „Na und? Ich erinnere mich trotzdem.“ Sie hob die langen Beine an, ließ die Füße kreisen und stellte sie wieder in den Sand. „Wir saßen hier und fütterten die Vögel mit Brotkrumen. Wir hatten auch gute Zeiten.“
    „Hatten wir?“ Er erinnerte sich an kaum etwas anderes als daran, wie schlecht es seiner Mutter gegangen war. Und ihre Brötchen waren ungenießbar gewesen.
    Eher Vogelfutter als Frühstück. „Warum bist du hierher zurückgekommen, Sara?
    Du hast einen sehr guten CollegeAbschluss gemacht. Du hättest überallhin gehen können.“
    Sie seufzte.
    Und plötzlich wurde ihm bewusst, wie ähnlich sie und Riley sich sahen. Das Haar, die Brauen, das Kinn, die Augen.
    „Turnabout ist ein interessanter Ort“, sagte Sara schließlich. „Hier ist nicht alles schlecht, Logan. Ich bin hier zu Hause.“
    „Du solltest längst eine eigene Familie haben.“
    Sie verdrehte die Augen. „Jetzt klingst du wie Dad.“
    „Großartig.“
    „Und dasselbe könnte ich über dich sagen. Aber ich schätze, du bist zu sehr mit deinem rätselhaften Leben beschäftigt, um an eine Frau und Kinder zu denken.
    Es sei denn, du hast sie irgendwo versteckt. Aus Angst, sie könnten sich in die Insel verlieben, die du so hasst.“
    Er schloss die Augen.
    Sara schwieg eine Weile. „Dad vermisst dich,

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