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Annika Bengtzon 09: Weißer Tod

Annika Bengtzon 09: Weißer Tod

Titel: Annika Bengtzon 09: Weißer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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mit Silbertape verklebt«, sagte er.
    »Was hat denn Hansemann hier zu suchen?«, fragte Annika.
    Mit einem sanften Schnurren rollte der Volvo los.
    »Regierungswagen«, sagte Halenius. »Ich muss einen Haufen Telefonate führen. Es ist nicht so toll, wenn man das alles morgen auf mediatime.se lesen kann.«
    Sie dachte an den bebrillten Banker in der Handelsbank.
    »Zwanzigdollarscheine? Die wiegen fünfzig Kilo.«
    »Ich habe Frida gesagt, dass sie zwei große Sporttaschen kaufen soll.«
    Er griff nach ihrer Hand.
    »Er will, dass du das Geld übergibst«, sagte er und ließ ihre Hand wieder los.
    Annika schaute aus dem Fenster. Die Fassaden der steinernen Stadt glitten hinter dem Schneegestöber vorüber.
    Halenius nahm wieder sein Mobiltelefon und gab eine sehr lange Nummer ein, die mit 00254 begann, und Annika lehnte den Kopf ans weiche Leder des Regierungsvolvos und ließ die Stadt hinter sich.
    Die Abflughalle am Flughafen Arlanda quoll über von Menschen.
    »Ich kann Sie nicht bis zum Zielort durchchecken«, sagte die Frau hinter dem Tresen und tippte auf ihrem Computer herum. »Das Datensystem von Air Europa ist nicht mit denen der anderen Fluggesellschaften kompatibel, Sie müssen also in Paris zum Transferschalter gehen und dort Ihre Bordkarten für den Flug nach Nairobi abholen.«
    Halenius lehnte sich über den Tresen.
    »Am Charles de Gaulle gibt es keinen Transferschalter«, sagte er. »Und wir haben keine Zeit, uns noch einmal bei der Check-in-Schlange anzustellen.«
    Die Frau tippte.
    »Doch«, sagte sie, »Sie haben eine Stunde Aufenthalt in Paris.«
    Halenius stand Schweiß auf der Stirn.
    »Sind Sie jemals am Charles de Gaulle gewesen?«, fragte er leise. »Die Flugzeuge parken weit draußen auf dem Flugfeld, und dann muss man mit dem Bus zum Terminal fahren, und zwischen den Terminals liegen mehrere Kilometer, und es gibt keine Busse oder Bahnen, und wir müssen von 2 B nach 2 F – das geht nicht.«
    »Doch«, sagte die Frau, »Sie gehen ins Terminal F und …«
    »Wir kommen dort ohne Bordkarte nicht rein.«
    Annika schluckte laut. Sie hatte seine beiden Sonderwünsche ignoriert.
    »Das hier ist eine durchgehende Buchung«, sagte die Check-in-Frau. »Sollten Sie das Flugzeug verpassen, wird Ihnen ein Platz in der nächsten Maschine garantiert.«
    »Wir müssen aber mit dieser Maschine fliegen«, sagte Halenius. »Das ist äußerst wichtig.«
    Die Frau legte den Kopf schräg und lächelte.
    »Das sagen alle.«
    Annika, die einen halben Schritt hinter Halenius gestanden hatte, drängelte sich vor und stellte sich vor dem Schalter auf die Zehenspitzen.
    »Ich habe diese Buchung vorgenommen«, sagte sie. »Das Reise­büro hat mir garantiert, dass wir bis zum Zielort durchchecken können, sonst stünden wir jetzt nicht hier.«
    Die Frau lächelte jetzt nicht mehr.
    »Es tut mir wahnsinnig leid«, sagte sie, »aber es ist nun einmal so, dass …«
    »Ich habe mit der Flugleitung am Charles de Gaulle und dem Hauptsitz von Air Europa in Amsterdam gesprochen, und alle haben mir garantiert, dass es klappt.«
    Die Lippen der Frau waren zu einem schmalen Strich geworden.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie …«
    »Ich schlage vor, Sie nehmen das Telefon und rufen jemanden an oder holen jemanden, der sich auskennt«, sagte Annika und kramte ihren Block und einen Stift aus der Tasche. »Könnte ich bitte Ihren vollständigen Namen haben?«
    Die Frau hatte jetzt rote Flecken am Hals. Sie erhob sich und verschwand hinter einer Tür auf der linken Seite.
    Halenius blickte Annika verwundert an.
    »Ich dachte, der Hauptsitz von Air Europa ist auf Mallorca.«
    »Was weiß denn ich, wo die ihren Hauptsitz haben«, sagte sie.
    Ihre Augen folgten dem Gepäckband, das sich in eine Öffnung auf der rechten Seite schlängelte und darin verschwand. Golftaschen und Samsonite-Koffer und in Plastik eingepackte Kinderwagen wurden in einem nie endenden Strom von dem dunklen Loch geschluckt. Über ihren Köpfen wölbte sich wie ein Himmel das Dach. Die Passagiere, die in der Schlange hinter ihnen standen, begannen auf der Stelle zu treten und auf die Armbanduhr zu schauen, irgendwo lag Thomas auf einem Lehmboden und verblutete langsam, und sie war die Logistikerin. Dies war ihr Verantwortungsbereich.
    Die Frau kam mit einer älteren Kollegin zurück.
    »Was gibt es denn für ein Problem?«, fragte die ältere Frau.
    »Uns wurde garantiert, dass wir bis nach Nairobi durchchecken können«, sagte Annika, »aber offenbar

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