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Annika Bengtzon 09: Weißer Tod

Annika Bengtzon 09: Weißer Tod

Titel: Annika Bengtzon 09: Weißer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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war Korrespondentin in Washington«, sagte Annika.
    »Ach ja, natürlich.«
    Halenius hatte dafür gesorgt, dass Thomas in der Zeit einen Posten in der schwedischen Botschaft bekam.
    »Die Sprache und möglichst auch den Dialekt zu beherrschen ist extrem wichtig für Unterhändler in einem Entführungsfall«, fuhr er fort. »Selbst kleinste Missverständnisse können verhängnisvoll sein. Haben Sie ein Aufzeichnungsgerät zu Hause?«
    Sie setzte die Füße wieder auf den Boden.
    »Wofür? Für das Telefon?«
    »In der Eile habe ich im Ministerium keins auftreiben können.«
    Sie zog die Schultern hoch und stemmte die Fußsohlen aufs Parkett.
    »Ich soll also hier zu Hause in meinem Wohnzimmer sitzen und am Telefon mit den Entführern verhandeln? Ist das der Plan?«
    »Haben Sie einen besseren Vorschlag?«
    Sie hatte Thomas nicht nach Nairobi geschickt, sie hatte ihn nicht beauftragt, nach Liboi zu fliegen, und trotzdem sollte sie jetzt die Konsequenzen tragen.
    Annika stand auf.
    »Ich habe einen Recorder zum Mitschneiden von Telefon­interviews. Aber den benutze ich nie, es kostet so viel Zeit, hinterher noch mal alles abzuhören, deshalb mache ich mir lieber Notizen.«
    Sie ging ins Schlafzimmer, kramte eine Weile im obersten Fach des Wäscheschranks und fand schließlich ihr digitales, schon etwas in die Jahre gekommenes Aufnahmegerät, das ans Telefon und per USB -Kabel an den Rechner angeschlossen wurde.
    Halenius stieß einen Pfiff aus und erhob sich.
    »Nicht gerade das neueste Modell. Wo haben Sie den denn aufgetrieben? Im Historischen Museum?«
    »Sehr witzig«, sagte Annika, zog den Laptop zu sich heran und stöpselte das Gerät ein. »Jetzt muss man es nur noch ans Te­lefon oder ans Handy anschließen, und dann kann’s losgehen.«
    »Wollen Sie ans Telefon gehen, wenn der Anruf kommt?«
    Sie blickte auf ihren Laptop und hielt sich an der Rückenlehne des Sessels fest.
    »Sind Sie sicher, dass sie anrufen?«
    »Wenn nicht, können wir einpacken. Verhandeln ist unsere einzige Chance, und irgendwer muss das übernehmen.«
    »Worauf muss ich achten?«
    »Das Telefonat aufzuzeichnen, mitzuschreiben, alle besonderen Forderungen zu notieren, ebenso alle Anweisungen und Kommentare. Sie müssen zeigen, dass Sie die Situation ernst nehmen. Versuchen Sie einen Code zu vereinbaren, den Sie beim nächsten Kontakt abfragen, dann wissen Sie, dass Sie wieder mit derselben Person sprechen. Das ist ungemein wichtig. Und versuchen Sie, einen Zeitpunkt für das nächste Gespräch festzulegen. Aber Sie dürfen nichts versprechen, Sie dürfen auf gar keinen Fall anfangen, von Geld zu reden, Sie dürfen nicht drohen oder widersprechen, nicht misstrauisch oder nervös sein, und fangen Sie nicht an zu weinen …«
    Sie setzte sich.
    »Was werden sie sagen?«
    »Der Anrufer wird aggressiv und sehr entschieden sein. Er, denn es ist meistens ein Mann, verlangt eine unverschämte Summe, die innerhalb sehr kurzer Zeit zu liefern ist. So will man Sie aus der Fassung bringen, damit Sie sich auf Bedingungen einlassen, aus denen Sie später nicht mehr rauskommen.«
    »Wie die Französin«, sagte Annika. »Was wäre die Alternative? Dass Sie das Gespräch führen? Waren Sie zur Schulung beim FBI ?«
    Halenius sah sie an.
    »Ich kann es machen oder Hans oder Hans-Erik …«
    Im selben Moment flog die Wohnungstür auf, und Kalle und Ellen kamen in den Flur gestürmt.
    Halenius nickte ihr zu: »Tun Sie’s.«
    Sie fing die beiden in den Armen auf, drückte und küsste sie auf ihre eisigen Apfelbäckchen. Sie zog ihnen Jacken und Schals aus, fragte Ellen, wo ihre Handschuhe seien, und bekam zur Antwort »weg«, sie rieb die starren Finger ihrer Tochter und pustete sie warm.
    »Nach Bolibompa gibt’s Abendbrot«, sagte sie, »aber vorher will ich euch noch etwas erzählen.«
    Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Jimmy Halenius das Festnetztelefon mit dem Aufnahmegerät verbunden hatte. Er stand im Wohnzimmer und balancierte Telefon, Recorder und ihren Laptop auf dem Schoß und lächelte breit. Der Kragen seines grünen Oberhemds war aufgeknöpft und seine Haare standen nach allen Seiten ab.
    »Hallo«, sagte er. »Ich heiße Jimmy, ich arbeite mit euerm Papa zusammen.«
    Kalle erstarrte und musterte den Staatssekretär misstrauisch.
    »Jimmy ist hier, um uns zu helfen«, sagte Annika und ging in die Hocke. »Es ist nämlich so, dass …«
    »Entschuldigung, dass ich unterbreche, Annika, gibt es irgendeine Ecke, wo man ungestört reden

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