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Anschlag auf die Achterbahn

Anschlag auf die Achterbahn

Titel: Anschlag auf die Achterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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gute
Menschenkenntnis besitzt. Sie irrt sich in solchen Dingen höchst selten und
meistens sind wir einer Meinung.«
    »Und was heißt das im
Klartext?«, wollte Stefan es genau wissen.
    »Dass, wenn du es nicht bist,
der hinter dem Anschlag auf den Breakdancer steckt, eine unbekannte Person es
darauf anlegt, dir dieses Verbrechen in die Schuhe zu schieben! Und das mit der
Erpressung auch — gut, dass du mir davon erzählt hast!«
    »Rita Möller!«, entwich es
Stefan aufgeregt. »Ich bin ganz sicher, dass sie es ist! Nicht ich muss
verhaftet werden, sondern sie!«
    Kommissar Glockner senkte die
Stimme. »Selbst wenn du mit deinem Verdacht recht haben solltest, Stefan, gäbe
es da noch ein großes Problem.«
    »Und das wäre?« Sein Herz
begann aufgeregt zu pochen.
    »Die Schuld müsste ihr erst
bewiesen werden«, erläuterte er kurz, aber schlüssig.

10. In
Gewahrsam
     
    Als TKKG am nächsten Morgen im
Klassenzimmer saßen, blieb der Platz von Stefan leer. Frau Klamm erklärte, dass
der Schaustellersohn über Nacht von einer heftigen Grippe heimgesucht worden
sei und er deshalb sein Bett hüten müsse. Das klang für Tim, Karl und Klößchen
nicht sehr überzeugend, denn schließlich war Stefan gestern noch das blühende
Leben gewesen. Gaby hatte während des Unterrichts auffallend still an ihrem
Platz gesessen. In der großen Pause lotste sie ihre drei Freunde zielstrebig in
eine abgelegene Nische des Schulhofes. Nachdem sie sich vergewissert hatte,
dass keine anderen Schüler in der Nähe waren, sprudelte es förmlich aus ihr
heraus: »Ich kann es immer noch nicht fassen! Es ist einfach unglaublich: Nach
dem gestrigen Schock im Breakdancer habe ich eigentlich geglaubt, dass mich so
schnell nichts mehr aus der Fassung bringen würde. Aber nach dem, was mein Papi
mir heute Morgen beim Frühstück anvertraut hat, weiß ich nicht mehr, wo hinten
und wo vorne ist.«
    »Könntest du uns das etwas
näher erläutern, Pfote?«, bat Tim seine aufgeregte Freundin.
    »Also: Um ein Haar wären wir
gestern meinem Papi auf dem Jahrmarkt begegnet. Er wurde nämlich dorthin
abkommandiert, um die Explosion zu untersuchen. Er hat, als er hörte, dass ich
dabei fast ums Leben gekommen wäre, den Fall höchstpersönlich übernommen.«
    »Was ja eigentlich nichts
Ungewöhnliches ist. Schließlich ist er ja unser Kriminal-Ober-Erz-Kommissar«,
warf Karl dazwischen.
    »Mir ist jetzt nicht nach
dummen Sprüchen, Karl. Die Angelegenheit ist nämlich mehr als brenzlig.« Gaby
schaute in die Runde, als ob sie sichergehen wollte, dass auch wirklich alle
zuhörten. »Bei der Explosion handelte es sich tatsächlich, wie Karl schon
vermutete, um einen heimtückischen Bombenanschlag, der mithilfe eines
Zeitzünders verübt wurde. Nun ja, wie mir mein Papi heute Morgen berichtet hat,
steckt der mutmaßliche Bombenleger bereits seit gestern in Untersuchungshaft.«
    »Huiii, das ging aber ganz
schön fix«, lobte Tim. »Glückwunsch für Kommissar Glockner! Wie kam es denn zu
dieser schnellen Verhaftung?«
    »Bei der näheren Untersuchung
der Gondel Nummer acht stießen die Bombenexperten unter den Resten des
Zündsatzes auf den Rest einer angeschmorten Cellophanhülle. Die Spurensicherung
konnte darauf einige Fingerabdrücke ausfindig machen«, erläuterte Gaby die
Situation.
    »Na was für ein Glück! Aber wie
hat man so schnell herausgefunden, zu wem diese Abdrücke gehören. Ist man in
der Verbrecherkartei fündig geworden?«, löcherte Karl sie weiter.
    »Nein, das nicht. Aber gestern
Nachmittag, schon kurz nach dem Attentat, ging im Polizeipräsidium ein anonymer
Anruf ein, der den Beamten einen heißen Tipp lieferte.« Gaby machte es
spannend.
    »Ein anonymer Tipp ist meiner
Meinung nach nicht gerade vertrauenswürdig«, wagte Tim einzuwenden. »Um was für
einen Hinweis handelte es sich denn dabei?«
    »Der Anrufer lieferte eine
Person ans Messer, deren Fingerabdrücke eindeutig mit denen auf der
Cellophanhülle identisch sind.« Gaby zögerte einen Moment. »Und nun ratet mal«,
fuhr sie mit verhaltener Stimme fort, »wen mein Papi vergangene Nacht aufgrund
der belastenden Beweise einbuchten musste?«
    »Komm schon, Gaby! Raus mit der
Sprache! Wir sind keine Hellseher«, quengelte Klößchen ungeduldig.
    Geschickt ließ Gaby die Bombe
platzen: »Hellseher vielleicht nicht. Aber strengt doch bloß mal eure grauen
Zellen an. Wer liegt angeblich zu Hause mit ‘ner Grippe im Bett und konnte
deswegen heute nicht zur Schule kommen?

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