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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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vier«, murmelte sie mehr für sich selbst, »vier Angreifer gegen fünfzig dieser fliegenden Teddybären und einen Berg voller Götter.«

»Wie soll man Unfehlbarkeit bei anderen erwarten, wenn man selbst nicht unfehlbar ist?«
     
    Anthropos: Der gesunde Geist.
     
     
     
VIII
     
    Dev brauchte geschlagene zehn Minuten, um Grgat aus seiner Ohnmacht zu wecken.
    »Alles in Ordnung?« fragte sie ihn mit Hilfe ihres Übersetzers. Grgat nickte. Er streckte seine Arme und Beine, die zwar steif, aber unversehrt waren. Dev löste die Gurte, und der Daschamese erhob sich unsicher. Rasch berichtete sie ihm, was vorgefallen war, und klärte ihn auf über ihren Plan, den Angriff zu Fuß weiterzuführen.
    Bakori war immer noch bewußtlos. Dev bat den Einheimischen, bei ihm zu bleiben und sie sofort zu benachrichtigen, sobald der Navigator das Bewußtsein wiedererlangte. Dann ging sie in die Küche. Sie alle hatten seit mehreren Stunden nichts gegessen, und Dev war davon überzeugt, daß eine gute Mahlzeit sie alle etwas von ihren Problemen ablenken würde.
    Inzwischen hatten Dunnis und Larramac im Frachtraum die Waffen ausgepackt und tauchten genau zu dem Zeitpunkt in der Küche auf, als sie das Essen fertig hatte. Heißhungrig fielen sie darüber her.
    Als Dev dem Daschamesen das Essen auf die Brücke brachte, dankte er ihr, aß jedoch trotz seines großen Hungers nur langsam. Die menschlichen Speisen waren offensichtlich nicht sein Geschmack, er schien jeden Bissen herunterwürgen zu müssen. Doch Dev vermutete, daß seine Gedanken sich mit etwas anderem beschäftigten.
    »Wir sind verdammt, nicht wahr?« sagte der Daschamese schließlich. Dev lächelte, obwohl sie befürchtete, daß er ihr Lächeln mißverstehen könnte.
    »Sie müssen mehr Vertrauen haben.«
    »Ich hatte Vertrauen – in die Götter. Dann habe ich gesehen, wozu sie imstande sind. Als sie meine Frau töteten, verlor ich das Vertrauen in sie und wandte mich hilfesuchend an euch Menschen. Nun habt ihr mich auch enttäuscht. Ich weiß nicht mehr, woran ich glauben soll.« Gedankenverloren schwieg er einen Moment. »Außerdem, haben Sie mir nicht gerade vor kurzem erzählt, daß es Ihre Religion sei, zu nichts Vertrauen zu haben?«
    »Nein, das habe ich nie gesagt. Das Vertrauen ist die Basis für alles, was intelligente Wesen tun. Wir Eoaner ziehen es vor, an uns selbst zu glauben, als an irgendwelche Götter, das ist alles. Ich weiß genau, wie stark ich bin, wie schnell und wie klug. Ich kenne meine Stärken ebensogut wie meine Schwächen. Und auf dieses Wissen begründe ich meine Taten, doch ich verliere nie das Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten. In einer sich ständig ändernden Umwelt bin ich der einzig konstante Punkt, dessen ich sicher sein kann. Wir wollen auch nicht andere zu unserer Einstellung bekehren, denn sie zu erlangen dürfte jedem, der nicht seit seiner Geburt damit aufgewachsen ist, schwerfallen. Deswegen versuchen wir in den meisten Fällen gar nicht erst, andere davon zu überzeugen, daß unsere Lebensphilosophie richtig ist. Sie sollen nicht denken, daß ich Sie zu meiner Anschauung bekehren möchte, wenn ich Ihnen vorschlage, Vertrauen in sich selbst zu haben. Sie haben ja am eigenen Leib zu spüren bekommen, wie Ihr Vertrauen mißbraucht worden ist, wie Sie von anderen betrogen worden sind. Wenn Sie jedoch nur sich selbst vertrauen, werden Sie weniger Enttäuschungen im Leben erleben. Vertrauen kann Wunder bewirken, wenn man es richtig anwendet.« Sie erhob sich und ging zur Tür. »Und da wir gerade von Wundern sprechen, werde ich jetzt zu unseren beiden Freunden gehen und unseren Plan mit ihnen besprechen.« Damit ließ sie den nachdenklichen Daschamesen allein.
    In der Küche stritten sich Larramac und Dunnis über ihr weiteres Vorgehen.
    »Aber wir können doch nicht einfach den Berg hinaufspazieren«, sagte der Ingenieur gerade. »Ich habe miterlebt, wozu diese Engel in der Lage sind. Mit ihren Lichtblitzen treffen sie über hundert Meter auch das kleinste Lebewesen, das sich bewegt.«
    »Wir haben aber doch auch Gewehre«, entgegnete der Schiffseigner. »Und sie werden uns schon nicht zu nahe auf den Pelz rücken, nachdem wir einige von ihnen unschädlich gemacht haben.« Als Dev eintrat, wandte er sich Zustimmung heischend an sie:
    »Habe ich nicht recht?«
    »Vielleicht. Vergessen Sie aber nicht, daß gegen uns vier fünfzig dieser Teddybären stehen. Wenn sie ihre Kräfte konzentrieren, löschen sie uns mit einem

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