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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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die Oberfläche von Dascham verlassen können.
     
     
    Mehrere Minuten starrte sie wie versteinert auf den Bildschirm, die Gedanken rasten in ihrem Kopf. Doch es schien ganz so, als ob kein Grund zur Eile mehr bestand.
    Dunnis’ Stimme riß sie aus ihren trübsinnigen Betrachtungen: »Es sieht nicht gut aus, Kapitän. Der Antrieb ist schwer beschädigt, doch die Notstromaggregate arbeiten einwandfrei. Der Navigationscomputer ist nicht mehr zu reparieren – was Sie sicher schon wußten –, ebenfalls fallen die meisten anderen Computer aus. Zwei Generatoren sind beschädigt, vielleicht ist es möglich, sie zu reparieren, doch im Moment kann ich noch nichts Genaueres sagen.«
    »Das macht nichts«, murmelte Dev schwach, riß sich aber dann zusammen. »Was ist mit dem Funkgerät?«
    »Es ist in Ordnung, doch wen wollen Sie rufen? Die Götter?«
    Devs Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das jedoch genauso schnell verschwand, wie es gekommen war.
    »Nein, zur Reue ist es jetzt zu spät. Ich wollte es nur wissen, weil ich nichts übersehen möchte.« Sie wandte sich zu Larramac um, der seine Ellbogen aufgestützt hatte und ihrem Gespräch interessiert folgte. Mit kurzen, knappen Worten erklärte sie ihm ihre Situation. Larramacs Gesicht wurde schneeweiß, fassungslos starrte er sie an, wie ein kleiner Junge, der beim Naschen ertappt worden ist. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Dev schnitt ihm das Wort ab:
    »Uns bleibt im Moment nichts anderes übrig, als unsere Alternativen zu durchdenken. Lassen Sie mir ein paar Minuten Zeit, um meine Gedanken zu formulieren.« Rasch trat sie wieder an ihren Kommandostand heran, aktivierte, wie aus Neugier, die Kamera drei. Ihrer Lage entsprechend, mußte die Kamera den Hang über der »Foxfire« aufnehmen, und Dev versprach sich davon einige Aufschlüsse über die Aktivität der Götter, während sie hier gefangen saßen.
    Ein Schwarm dunkler Schatten kreiste über ihnen. Dev vergrößerte den Bildausschnitt und erkannte, daß es sich um etwa fünfzig dieser seltsamen Engel handelte, die wie Falken durch die Luft glitten, bereit, sich bei der ersten falschen Bewegung auf ihre Opfer zu stürzen. Einen Augenblick lang wunderte sich Dev, welch großen Abstand sie vom Schiff hielten. Durch Konzentration ihrer Kräfte hätten sie sogar möglicherweise die Hülle des Schiffes aufbrechen können. Dann erkannte sie den Grund. Die »Foxfire« deutete mit ihrem Heck nach oben, der Schwerkraftantrieb war immer noch in Betrieb. Die Engel hielten sich außerhalb der Reichweite des Antriebsfeldes, suchten einen Durchlaß. Sobald Dev den Antrieb abstellte, würden sie sich wahrscheinlich auf ihr Opfer stürzen und ihr Vernichtungswerk beenden.
    Doch diesen Gedanken verdrängte Dev im Moment, wandte sich nach Dunnis und Larramac um.
    »Grundsätzlich haben wir zwei Möglichkeiten«, begann sie. »Die erste Möglichkeit besteht darin, im Schiff zu bleiben und auf Hilfe zu warten. Ebenso wie wir fliegen andere menschliche Händlerschiffe diesen Planeten an, und es besteht die Möglichkeit, daß in den nächsten paar Monaten eines hier auftaucht. Wir haben genug Vorräte, die Wartezeit zu überbrücken, bis uns jemand abholt.«
    »Das setzt voraus, daß sie tatsächlich auf Dascham landen, bevor unsere Vorräte zur Neige gehen«, brummte Dunnis dumpf. Dabei vermied er es, Larramac anzusehen.
    »Ebenso setzt es voraus, daß die Götter unsere Rettung erlauben«, fügte Dev hinzu. »Doch nach unserem kleinen Abenteuer heute bestehen wohl berechtigte Zweifel, daß sich die Götter in der nächsten Zeit Fremden gegenüber wohlwollend verhalten. Viel wahrscheinlicher ist es, daß sie das Handelsschiff landen lassen, der Besatzung auflauern und ihr keine Chance geben, sich zur Wehr zu setzen.«
    »Wir könnten sie über Funk warnen«, warf der Ingenieur ein.
    »Deshalb habe ich gefragt, ob das Funkgerät intakt ist«, nickte Dev. »Doch auch hier muß man sich fragen, ob die Götter das zulassen. Wir sind in der Lage, die Funksprüche ihrer Minispione zu blockieren, also werden sie es wahrscheinlich mit unseren Funksprüchen genauso halten.« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht, daß wir die Möglichkeit hätten, mit einem anderen Raumschiff in Verbindung zu treten, selbst wenn es rechtzeitig hier landen würde.«
    »Mit anderen Worten, wir können diese Möglichkeit vergessen«, sagte Larramac ruhig. »Bleibt also nur die zweite. Wie sieht sie aus?« Obwohl sein Tonfall

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