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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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Besitz nahm. Vom hinteren Teil des Schiffes ertönte lautes Krachen und Poltern, unwillkürlich zuckte Dev zusammen. Der lose Inhalt von Schränken und Regalen stürzte durcheinander, und alles was beim Aufprall noch heil geblieben war, war jetzt zerstört. Innerlich machte sich Dev Vorwürfe, weil sie daran nicht gedacht hatte.
    Auf dem Bildschirm vor ihr entstand eine Bewegung. Die Engel kreisten jetzt niedriger, hatten bemerkt, daß der Antrieb abgeschaltet worden war. Einige von ihnen schwebten ein, schienen angreifen zu wollen. Andere rührten sich nicht von der Stelle, wollten sichergehen, daß das keine Falle war. Doch die Mehrheit verhielt in mittlerer Position, wartete die weiteren Dinge ab.
    Vor Nervosität zitternd, verfolgte Dev ihre Bewegungen, die Hand auf den Antriebsschaltern. Sie wußte zwar nicht, wie groß die Reichweite ihrer Feinde war, wie stark die Feuerkraft der Engel konzentriert werden mußte, um das Schiff zu vernichten. Doch sie wollte so lange wie möglich abwarten, um möglichst viele ihrer Feinde außer Gefecht zu setzen.
    Nach wenigen Minuten, die ihr jedoch wie eine Ewigkeit vorkamen, drückte sie schließlich die Schaltknöpfe für den Antrieb. Sofort richtete sich im Innern des Schiffes das alte Schwerkraftfeld wieder auf, sie rutschte auf ihrer Liege wieder in ihre ursprüngliche Position. Sie bemerkte zu spät, daß sie vergessen hatte, die anderen rechtzeitig zu warnen. Haltlos stürzten diese zu Boden, erhoben sich aber einer nach dem anderen fluchend.
    Dev konzentrierte ihr Augenmerk auf den Bildschirm. Ein triumphierendes Lächeln kroch über ihr Gesicht. Die allzu eifrigen Engel, die sich dem Schiff zu sehr genähert hatten, explodierten in gleißenden Feuerkaskaden, Metallteile ihrer zerrissenen Körper regneten auf die Außenhaut des Schiffes. Einige der Maschinen, die sich weiter entfernt aufhielten, versuchten, an Höhe zu gewinnen, dem tödlichen Feld zu entkommen, bevor es zu spät war. Doch auch sie ereilte das Schicksal ihrer Vorgänger. Sie wurden zwar nicht von dem vollen Strahl des Energiefeldes getroffen, doch ihre inneren Stromkreise schalteten sich durch die Hitze kurz und verschmorten, die Metallhüllen stürzten in das Energiefeld und explodierten.
    Rasch zählte Dev die übriggebliebenen Angreifer. Vierzehn waren noch übriggeblieben, schwebten in sicherer Entfernung vom Schiff. Mit zwei Fingerbewegungen hatte sie die Überlegenheit ihrer Gegner deutlich schrumpfen lassen. Doch ein zweites Mal würde das nicht gelingen.
    »Nun kommen nur noch dreieinhalb von ihnen auf einen von uns«, rief sie. »Der Rest der Engel existiert nicht mehr.«
    »Ausgezeichnet!« schrie Larramac. »Das war ein guter Trick. Sie werden sich hüten, uns anzugreifen, wenn wir das nächste Mal den Antrieb abstellen, so daß wir das Schiff verlassen und am Hang Deckung suchen können.«
    »Das stimmt nicht ganz«, unterbrach ihn Dev. »In dem Moment, wo wir das Schiff verlassen, werden sie uns angreifen. Sie wissen genau, daß der Schwerkraftantrieb nicht eingeschaltet werden kann, solange wir nicht aus dem Bereich des Energiefeldes sind. Das gibt ihnen Zeit genug, uns zu töten. Wir müssen uns eine andere Finte ausdenken, doch damit warten wir bis nach Einbruch der Dunkelheit.«
    Zu diesem Zeitpunkt saß Dev wieder auf ihrer Liege angeschnallt. Es war die gleiche Situation wie vorher, nur Dunnis befand sich nicht auf der Brücke. Er stand mit zwei Robotern an dem Außenschott des Schiffes.
    »Der zweite Versuch«, kündigte Dev über Intercom an und stellte das Triebwerk ab. Doch diesmal ließen sich die Engel nicht überlisten.
    »Jetzt, Gros«, rief Dev. Sie hörte, wie unten knirschend das Außenschott geöffnet wurde. Die zwei Roboter, in Raumuniformen gehüllt, stürzten aus dem Schiff und rannten auf die Felsen zu, die ihnen in etwa zweihundert Metern Deckung boten. Die Engel konnten aus ihrer Höhe unmöglich erkennen, daß es sich dabei nicht um Menschen handelte. Sie mußten schon näher herankommen, um sie entweder zu töten, oder um festzustellen, daß es sich bei den vermeintlichen Flüchtlingen ebenfalls um Roboter handelte. In jedem Fall konnte Dev, wenn sie den Antrieb einschaltete, ein oder zwei von ihnen vernichten.
    Sie ließ den Bildschirm keine Minute aus den Augen. Doch die Engel kreisten unbeeindruckt weiter auf gleicher Höhe. Nur einer von ihnen löste sich etwas aus der Gruppe, näherte sich kurz den verkleideten Robotern, brach jedoch seinen Anflug ab und

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