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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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einmal daran ziehe, bin ich in Schwierigkeiten und brauche Hilfe. Ziehe ich zweimal, ist alles in Ordnung, und der nächste kann mir folgen. Wir gehen einzeln nacheinander, die Zurückbleibenden sichern mit ihren Gewehren den Aufstieg ihres Kameraden. Alles klar?« Larramac nickte.
    »Alles klar!« Seine Stimme klang sehr gedämpft durch die Wandung der beiden Helme. Doch dies war die einzige Möglichkeit, miteinander zu reden. Sie wagten nicht, ihre Kehlkopfmikrophone zu benutzen, weil sie fürchteten, sich dadurch den Göttern zu verraten.
    Dev begann ihren Aufstieg. Der Hang war nicht sehr steil, doch Dev kam nur langsam voran. Keuchend mühte sie sich vorwärts, ihre Knie zitterten, der Schweiß lief ihr in Strömen am Körper herab. Ihre Augen hatten sich langsam an die Dunkelheit gewöhnt. Sie erahnte fast die Felsen, die ihr im Weg lagen und konnte manchmal sogar ihre Form und Gestalt ausmachen.
    Nach fünfzehn Metern erreichte sie einen überhängenden Felsen, den sie in der Dunkelheit nicht zu überwinden vermochte. Sie würde einen Weg um ihn herum finden müssen, doch inzwischen konnte die Mannschaft nachkommen und sich etwas ausruhen, denn der Überhang des Felsens bot Schutz vor einer Entdeckung durch die Engel.
    Erschöpft ließ sie sich zu Boden sinken und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Felswand. Sie verschnaufte einen Moment, dann gab sie das vereinbarte Zeichen. Nacheinander tauchten die Mitglieder ihrer kleinen Gruppe aus der Dunkelheit neben ihr auf. Dev befahl ihnen, sich auszuruhen, während sie einen Weg um den überhängenden Felsen suchte. Nach zehn Minuten etwa hatte sie ihn gefunden, stellte jedoch fest, daß der Aufstieg von nun an beschwerlicher sein würde.
    Das Gewehr auf ihrer Schulter behinderte sie sehr, bei jeder Bewegung schlug es gegen ihre Hüfte, doch Dev wußte, daß sie auf diese Waffe nicht verzichten konnten, wollten sie eine Chance gegen ihre Feinde haben.
    Schritt für Schritt suchte sie sich ihren Weg bergauf. Die Hitze in ihrem Raumanzug wurde langsam unerträglich, in Strömen drang der Schweiß aus den Poren ihrer Haut, die Stoffetzen, die als Isolation dienten, sogen die Feuchtigkeit gierig auf, scheuerten unangenehm auf ihrer nackten Haut.
    In der Dunkelheit stürzte sie beinahe in eine Öffnung, die sie übersehen hatte. Sie wußte nicht, ob es eine Höhle war, wagte jedoch nicht, ihren Helmscheinwerfer einzuschalten, um sie näher zu untersuchen. Der Boden war eben, sie konnte sich hinsetzen und ausruhen. Rasch zerrte sie zweimal am Seil, gab ihren Kameraden das Zeichen, ihr zu folgen. Während sie auf sie wartete, erhob sie sich und untersuchte ihre Umgebung etwas näher. Sie wollte nicht zu weit in den Berg hineingehen, außerdem war die Hitze in ihrem Anzug inzwischen so unerträglich geworden, daß sie jede unnötige Bewegung vermied. Sie hatte nicht erwartet, hier am Hang eine Höhle vorzufinden. Doch mehr als ein paar Meter weit traute sie sich nicht hinein, denn sie wußte nicht, ob es hier Tiere gab, die in Höhlen lebten.
    Rasch kehrte sie zum Ausgang zurück, warf einen Blick auf ihre Uhr. Nach örtlicher Zeit war es etwa kurz vor Mitternacht, sie hatten noch einen langen Weg vor sich. Dev zweifelte daran, daß sie vor Tagesanbruch den Gipfel erreichen würden. Sie würden also für den Tag irgendwo Unterschlupf finden müssen, um dann in der nächsten Nacht ihren Aufstieg fortzusetzen. Eine Höhle wie diese wäre ideal, doch noch hatten sie ein gutes Stück Weg vor sich.
    Möglicherweise gab es weiter oben noch andere Höhlen, in denen sie sich den Tag über verbergen konnten. Ungeduldig erwartete sie ihre Kameraden. Zu all den anderen Unbequemlichkeiten kam der Durst, der langsam zur Plage wurde. In den Anzug eingearbeitet war ein kleiner Wasserbehälter, der aber nicht mehr als einen halben Liter faßte. Dev nahm einen kleinen Schluck und erinnerte die anderen, die inzwischen bei ihr angelangt waren, mit dem Wasservorrat sparsam umzugehen, denn sie hatten noch einen weiten Weg vor sich.
    Die Art ihres Aufstiegs stand nun fest, und alle richteten sich mechanisch danach. Dev hatte die Führung übernommen, suchte einen sicheren Platz, wo sie auf die anderen warten konnte, dann folgten diese ihr.
    Der Aufstieg wurde immer beschwerlicher, die Hitze in ihren Anzügen immer unerträglicher. Der Schweiß durchnäßte das Isolationsmaterial, rann ihnen von der Stirn, ließ die Augen brennen, erzeugte einen unerträglichen Juckreiz auf der Haut.

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