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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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zu können, blieb ihnen nichts anderes übrig, als auf den Abend zu warten. Inzwischen suchten sie im ganzen Schiff Decken und Kleider zusammen, die Grgat in Stücke riß, die sie später als Isolierung für ihre Raumanzüge benutzen wollten.
    Als die Dunkelheit hereinbrach, starteten sie ihr Ablenkungsmanöver. Zwei Roboter, in Raumanzüge gekleidet, hatte sie auf 37 Grad Celsius aufgeheizt. Dev saß vor ihrem Bildschirm und beobachtete, wie sie vom Schiff aus bergauf liefen.
    Zwei der Engel lösten sich aus der Formation und verfolgten die Fliehenden. Aus einer Höhe von etwa fünfzig Metern zuckten plötzlich Lichtblitze zu Boden und zerstörten die beiden Roboter. Im gleichen Moment zündete Dev den Antrieb. Die Engel, die damit nicht gerechnet hatten, wurden von dem Energiefeld aufgesogen und zerbarsten in einem sprühenden Feuerregen. »Wieder zwei weniger«, dachte Dev. »Dadurch verbessert sich unser Verhältnis auf drei zu eins. Mehr konnte ich wirklich nicht erwarten.«
    Doch viel wichtiger war, daß sie ihre Hypothese bestätigt sah. Die Engel benutzten tatsächlich Infrarotsensoren. Sie besaß nun den Schlüssel zu deren Fähigkeiten und sie hoffte, damit die Überlebenschancen ihrer kleinen Gruppe zu vergrößern.
    »Jetzt erst hat der Kampf richtig begonnen«, dachte sie grimmig und betrachtete auf dem Bildschirm haßerfüllt die zwölf Schatten, die immer noch über dem havarierten Raumschiff schwebten.

»Ein Mensch fühlt sich nur dann allein, wenn er nie gelernt hat, sich selbst zu erkennen.«
     
    Anthropos: Der gesunde Geist
     
     
     
IX
     
    Sie brauchten etwa zwei Stunden, um sich fertigzumachen. Ihre Uniformen mit den Isolierstoffen zu füllen, erwies sich als schwieriger, als sie gedacht hatten, und sie benötigten mehr Material als vorgesehen. Die Uniformen saßen normalerweise sehr lose am Körper, um ihren Bewegungen Spielraum zu geben, und diesen Leerraum mußten sie jetzt ausfüllen. Als sie schließlich fertig waren, sahen sie alle plump und rund aus.
    »Ich fühle mich wie eine überladene Vogelscheuche«, dachte Dev. Ein weiterer Nachteil, den sie vorher nicht bedacht hatte, war das Gewicht des Isoliermaterials, das sie in ihrer Beweglichkeit hinderte. Dadurch würden sie langsamer vorankommen, doch Dev erkannte, daß es für sie wichtiger war, nicht von den Engeln entdeckt zu werden, denn in diesem Falle wären sie ohnehin nicht mehr in der Lage, auf einen Angriff zu reagieren.
    Sie hängten sich die Sauerstoffflaschen über den Rücken und setzten ihre Helme auf. Die Anzüge mußten rundum dicht sein, was bedeutete, daß sie Helme tragen und die nötige Luft für ihre Atmung aus den Sauerstoffflaschen beziehen mußten. Auch das war eine Mehrbelastung, die sie vorher nicht bedacht hatten.
    Jeder der Mannschaft trug einen Handdeflektor, eine Laserpistole im Gürtel und ein Gewehr auf der Schulter. Dev und Larramac schleppten außerdem zwei großkalibrige Granatwerfer mit sich, während Dunnis die Energiekanone trug. Die Taschen ihrer Raumanzüge waren gefüllt mit Reservemunition für ihre Waffen. Dev hatte sich ein zwanzig Meter langes Seil um ihre Hüften geschlungen, alle hatten sie die Übersetzer eingeschaltet, um sich mit Grgat verständigen zu können.
    »Schon das Stehen hier mit all diesem Ballast macht mich müde«, dachte Dev.
    Als schließlich alle in ihre wärmedämmenden Kokons geschlüpft waren, nahm Dev den Feuerlöscher, der an der Wand des Frachtraumes hing und mit Kühlflüssigkeit gefüllt war, und sprühte die gesamte Mannschaft mit dieser milchigen Substanz ein. Nur die Helme blieben frei. Damit erreichte sie, daß die Außentemperatur der Anzüge genau der Bodentemperatur außerhalb des Schiffes entsprach. Nachdem sie sich selbst ebenfalls eingesprüht hatte, begaben sie sich zum Außenschott des Raumschiffes. Hier drückte Dev die Taste des Intercoms an der ‘Wand, brachte ihren Helm dicht an das Mikrophon und rief:
    »Alles klar, es kann losgehen!«
    Oben auf der Brücke saß Lian Bakori auf der Kontrolliege des Kapitäns und wartete auf das Zeichen. Der Bildschirm zeigte den Teil des Berghanges, den die Mannschaft zuerst überqueren mußte. Bakori hatte den Auftrag, den Antrieb auszuschalten und zu warten, bis die Gruppe etwa dreihundert Meter vom Schiff entfernt war, was er über den Bildschirm verfolgen konnte. Sollte er sie jedoch in der Dunkelheit nicht erkennen, was wahrscheinlicher war, so hatte Dev ihm aufgetragen, sofort das Außenschott zu

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