Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
Vom Netzwerk:
Erschöpft und müde kämpfte sich die kleine Gruppe weiter bergan.
    Vollkommen außer Atem erreichte Dev eine zweite Höhle. Die Versuchung, ihren Aufstieg für diese Nacht hier zu beenden, wurde übermächtig, und Dev kämpfte schwer dagegen an, sich einfach fallen zu lassen und die Augen zu schließen. Der Vorrat der ersten Sauerstoffflasche ging zur Neige, Dev befestigte den Luftschlauch an der zweiten und versteckte die erste hinter einem Felsen.
    Drei Stunden blieben ihnen noch bis zum Morgengrauen, und sie mußten versuchen, so weit wie möglich zu kommen. Seufzend signalisierte Dev ihren Männern, ihr zu folgen, und machte sich, als sie alle bei ihr versammelt waren, wieder auf den Weg.
    Nach längerem Suchen entdeckte sie schließlich eine dritte Höhle etwas weiter bergauf, die sie restlos erschöpft erreichte. Sie beschloß, ihren Aufstieg in der nächsten Nacht fortzusetzen, denn ihre Muskeln schmerzten so sehr vor Überanstrengung, daß sie kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen konnte. Müde hockte sie sich gegen die Felswand und gab den anderen das vereinbarte Zeichen.
    Nacheinander tauchten Dunnis und Grgat auf, ließen sich heftig atmend neben ihr nieder. Als letzter begann Larramac den Aufstieg… Ein plötzlicher, starker Ruck am Seil riß Dev aus ihrer sitzenden Position, zerrte ihren Körper auf den Rand der Höhle zu. Aufstöhnend krallte sich Dev an einem Felsvorsprung fest, dicht am Rande des Abgrundes. Eine Stimme gellte in ihren ‘ Ohren:
    »Hilfe, ich bin abgerutscht und hänge nur noch am Seil!« Diesen Hilferuf sendete Larramac über das Helmradio…

»Die Gemeinschaft beutet den verantwortungsvollen Menschen aus, belohnt ihn jedoch kaum.«
     
    Anthropos: Gesundheit und Gesellschaft
     
     
     
X
     
    Dev lag flach auf dem Bauch, hielt sich mit aller Kraft an den Felsen fest. Sie konnte sich nicht darüber klarwerden, was schlimmer war: Larramacs Sturz oder sein Hilferuf über das Helmradio. Die Chance, daß die Engel nur auf bestimmten Frequenzen senden und empfangen konnten, bestand natürlich, doch sie glaubte nicht daran. Diese metallenen Ungeheuer hatten schon seit langem mit Menschen zu tun und wußten daher wahrscheinlich, auf welcher Wellenlänge deren Funkgeräte arbeiteten. Wenn sie Glück hatten, blieben ihnen ein paar Minuten, bevor die Engel auftauchten, und dann mußten sie um ihr Leben kämpfen.
    Da die Funkstille sowieso gebrochen war, schaltete sie rasch ihr Helmradio ein:
    »Gros, helfen Sie mir, ihn hochzuziehen!«
    Sie hatte kaum ausgesprochen, als sie schon die starken Arme ihres Ingenieurs spürte, die sie vom Abgrund wegzogen. Dunnis war wahrscheinlich genauso müde wie sie, doch er schien Kraftreserven zu besitzen, die sie nie in ihm vermutet hätte. Auch Grgat kam zur Hilfe, als er erfaßt hätte, was vorging. Wenig später war Dev außer Gefahr, doch Larramac war immer noch ein Problem. Hastig begannen alle drei, Meter um Meter das Seil einzuholen. Wenn sie es nicht schafften, Larramac rechtzeitig in die Höhle zu ziehen, bevor die Engel heran waren, war er verloren. Das Seil scheuerte über die Kante des Abgrundes. Mit seiner Ausrüstung wog Larramac über hundert Kilo, und Dev fürchtete, daß das Seil an der scharfen Kante durchscheuern und der Schiffseigner in die bodenlose Tiefe stürzen könnte. Sie verdoppelte ihre Anstrengungen, kümmerte sich nicht um ihre schmerzenden Muskeln.
    Plötzlich wurde das Seil schlaff. Erschrocken dachte Dev, ihre Befürchtung wäre eingetroffen, doch dann bemerkte sie Larramac, der sich mit den Händen über den Rand des Abgrundes zog. Im nächsten Augenblick war er in Sicherheit.
    »Schnell in Deckung!« schrie sie den anderen zu und wollte tiefer in die Höhle hineinlaufen. Doch ihre Beine gaben unter ihr nach, trugen sie nicht mehr. »In Ordnung, wenn ich nicht mehr laufen kann, werde ich kriechen«, dachte sie und begann auf Händen und Füßen tiefer in die Höhle zu kriechen. An der leichten Erschütterung des Bodens merkte sie, daß ihre Kameraden ihr folgten. Ihr schweißnasses Haar hing ihr in Strähnen ins Gesicht, Schweißtropfen rannen ihr von der Stirn, und sie schloß die Augen.
    Ein greller Lichtblitz zerriß die Dunkelheit, und durch ihren Helm hindurch spürte Dev den Luftdruck. Die Engel hatten sie entdeckt und schleuderten ihre Blitze. Sie war froh, daß sie die Augen geschlossen hatte, denn die gleißende Helligkeit des Blitzes hatte sie für Minuten geblendet und hilflos gemacht, eine leichte

Weitere Kostenlose Bücher